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Quadral Phonologue C Rondo – Sehring 703 – Testbericht – fairaudio

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  1. 5 Quadral Phonologue C Rondo - Sehring 703 - Testbericht - fairaudio

Laurent Garnier

Produzent, Label-Eigner und DJ: Laurent Garnier gehört zu den international Etablierten der Elektro-Szene. City Sphere und Forgotten Thoughts (Album: Unreasonable Behaviour, 2000) zählen für mich zu den interessanteren Stücken des Franzosen – abwechslungsreich, intelligent arrangiert und mit ziemlich tiefschwarzen Bassläufen „angemacht“:

Was überrascht, ist die Fähigkeit der (relativ) kleinen Rondo, die bassbetonte Atmosphäre der Stücke in gebührlicher Manier in den Hörraum zu transportieren. Klar, bringen da manche (Stand-)boxen mehr – aber genügend Fleisch am Spieß, um auch derartige Musik involvierend wirken zu lassen, liefert die Hannoveranerin allemal. Ein Bass-Hungerhaken ist sie in keinem Fall. Zudem ist die Wiedergabe eindeutig auf Konturiertheit, Schnelligkeit und Schlackenlosigkeit ausgerichtet und zwar von Fuß …

… bis Kopf: Auch der sich tadellos bis in höchste Ebenen öffnende Hochtonbereich glänzt hierdurch, was allerdings aufgrund der Bändchentechnologie und der damit verbundenen geringen Masse, die in Bewegung versetzt werden muss, nicht groß verwundert. Nun, der Mittel-Hochton-Bereich der Niedersächsin zeichnet sich zwar schon durch einen gewissen analytischen Charme aus – unangenehm scharf gerät es aber dennoch nicht:

Ob John Frusciantes (die Soloalben des Red Hot Chili Peppers-Gitarristen John Frusciantesind musikalisch übrigens absolut empfehlenswert!!!) Omission, das unter einer recht grobkörnigen, etwas körperlosen Aufnahmequalität leidet und deswegen gerade im Hochtonbereich auch mal weniger genießbar ausfallen kann oder die Sibilanten (S-Laute) in der stimmlichen Begleitung von Calexikos The Ride – zwicken tut da nichts im Gehörgang. Und das ist (gerade für mich) gut so …

Häufig ist es in der Musikwelt ja so, dass sich Künstler oder Gruppen dazu hinreißen lassen, nach ersten Erfolgen zunehmend kommerziellere bzw. stromlinienförmigere Ideen abzuliefern. Ein interessantes Gegenbeispiel dazu ist Talk Talk. Nach einigen Chart-Erfolgen und dem Synthie-Pop-Album Colour of Spring (1986) folgten mit Spirit of Eden (1988) und Laughing Stock (1991) zwei anspruchsvolle sowie rein akustisch instrumentierte Alben, die (leider) weitaus weniger Beachtung fanden. In gleicher Manier brachte schließlich Sänger Mark Hollis sein gleichnamiges Soloalbum (1998) auf den Markt.

Der Titel Inside looking out klingt wie im Studio live eingespielt – nach ausgefeiltem Overdubbing (dem Nacheinander-Aufnehmen von verschiedenen Instrumenten) hört`s sich jedenfalls nicht an:

Dass das räumliche Darstellungsvermögen zu den Schokoladenseiten unseres Probanden gehört, hatte ich bereits erwähnt und wird auch hier wieder deutlich: mark hollisDer Hörer bekommt über die Rondo einen gleichsam realistisch wie involvierend wirkenden Endruck vermittelt, wie es zur Zeit der Einspielung wohl im Aufnahmeraum ausgesehen haben mag. Die über die Wandler illusionierte „Echtheit“ des Gebotenen hat aber auch noch einen weiteren Hintergrund: Ob Lippengeräusche, Gitarrenknarzer oder das Knarren von Stühlen – die Rondo besitzt stets den richtigen Sinn für Feinheiten bzw. ein gutes Maß an Auflösungsvermögen.

Deutlich bei allem Gehörten wird aber auch Folgendes: Die Quadral Phonologue C Rondo favorisiert es, den allerersten Moment bei der Entstehung von Klangereignissen bzw. die Attack-Phase zu betonen. Pianoanschläge tönen dadurch eher impulsiv-zackig, als ausladend körperhaft und Stimmen tendieren einen Hauch mehr ins nüchtern-saubere, denn ins farbig-volle. Bei Akustik-Gitarren klingt es ein klein wenig mehr nach Saite, als nach Holz. Schläge mit dem Schlagzeugbesen werden zwar schön rhythmisch nachgezeichnet, das typische „Fegegeräusch“, das entsteht, wenn der Besen für kurze Zeit über das Fell gleitet, rückt einen Tick weiter in den Hintergrund.

Das erste Mal aufgefallen ist mir dieser Charakterzug bei einem (ungleichen) direkten A/B-Test – und zwar mit der bereits eingangs erwähnten, mehrfachkostenden Sehring 703SE (im Übrigen, auch auf ihre Preisklasse bezogen, eine recht körperhaft spielende Box).

Wo wir wieder bei Kumpel Sven wären: Eine bei der Darstellung von Tönen mehr auf`s Punktuelle ausgerichtete Spielweise, wie sie die Rondo leicht bevorzugt, suggeriert eben gleichzeitig eine besondere Aufgeräumtheit, Transparenz oder tatsächlich „Klarheit“ im Klangbild – nicht zuletzt deswegen sind eine Vielzahl moderner Wandler auf diesen Charme ausgerichtet, meine Thiel CS 2.4 nimmt sich da beispielsweise ebenfalls nicht aus. Eine reine Geschmacksfrage, das …

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Test: Quadral Phonologue C Rondo | Kompaktlautsprecher

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