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Kirsch SQ8 – der Klang

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  1. 2 Kirsch SQ8 - der Klang

Hm, auch wenn ich zu Beginn der Klangbeschreibung ein wenig Gefahr laufe, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen – und das auch noch mit eher „weichen“ Klangeindrücken: Was mich an den Kirsch SQ8 schon recht extrem beeindruckt, ist deren Fähigkeit, Musik unglaublich schlüssig, „leicht verdaulich“ oder „gefühlt richtig“ wiederzugeben. Unabhängig davon, dass, logo, nicht ausschließlich Bestwerte zutage treten, wenn man den Berlinern anhand üblicher HiFi-Kriterien auf den Zahn fühlt – darauf kommen wir noch zu sprechen -, weisen sie ein besonderes Talent auf, den Hörer bereits nach wenigen Takten in die Musik einzubinden, ermöglichen sie doch eine ausnehmend mühelose, „selbstverständliche“ Konzentration aufs musikalische Geschehen.

Kirsch SQ8

Leider lässt sich diese unmittelbar ins Ohr springende Eigenschaft nur schwer anhand eines konkreten Musikbeispiels oder irgendeines Instrumentenklanges, den man sich herausgreift, „hart“ beschreiben. Auch über die technischen Ursachen dieses wirklich hervorhebenswerten Charakterzugs der Kirsch bin ich mir nicht ganz im Klaren.

Ja, die Kirsch werden – zumindest bei gemäßigten Lautstärkepegeln – wohl mit äußerst geringen Verzerrungsanteilen aufwarten, von ihrer Wiedergabe geht etwas sehr Reines, sehr Ungestörtes aus. Und sicherlich wird auch die zeitrichtige Abstimmung, auf die man bei Kirsch großen Wert legt, ihr Scherflein dazu beitragen, dass die SQ8 so kohärent klingen – allerdings spielten beispielsweise meine gleichsam auf Zeitrichtigkeit getrimmten, ungleich teureren Ex-Arbeitsabhören Thiel CS 3.7 zwar ebenfalls absolut „auf den Punkt“, dieses besondere aus „Einem-Guss-Gefühl“, diese Eingängigkeit lieferten sie aber so nicht. Da sehe – oder besser: höre – ich schon eher Parallelen zu meinen aktuellen Spendor SP100R2, die aus messtechnischer Sicht als nicht gerade stringent zeitoptimiert durchgehen.

kirsch sq8

kirsch sq8Aber wie auch immer: Fakt ist, dass die Kirsch zwar unter „Studiolautsprecher“ firmieren, klanglich aber überhaupt nichts mit einem vermeintlich anstrengenden, den Hörer auf „kopfige“ Distanz haltenden Hörwerkzeug zu tun haben. Was nicht heißen soll, dass die Kirsch keine ehrlichen Lautsprecher wären – nein, im Gegenteil, ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihrem eigentlichen Daseinszweck, nämlich rechtschaffene Studioboxen abzugeben, schon gerecht werden. Aber der Reihe nach:

Im Hinblick auf formale Klangkriterien zählt zweifelsohne die präzise Bühnenabbildung zu den besonderen Stärken der Kirsch SQ8: Die Kirsch vermögen es, einzelne Instrumente oder Gesang sehr ortungsscharf zu definieren. Dazu kommt, dass sie dabei kein lediglich flaches, zweidimensionales Musikabbild schaffen, sondern eine sich involvierend nach vorne öffnende dreidimensionale Räumlichkeit aufspannen. Einzelne Klänge, selbst bei schnelllebigen Transienten fällt das positiv auf, werden vorbildlich körperlich-plastisch und luftig in den Hörraum gestellt. Ja, irgendwie hat das Ganze etwas, weia, jetzt wird’s doch wieder „weich“, von einer „atmenden Klangwolke“, die sich dem Hörer entgegen reckt. Wenngleich wolkig eben nicht meint, dass es der Bühne an Durchsicht oder Ordnung mangeln würde, ist doch – wie bereits gesagt – das Gegenteil der Fall:

Hula thresholdDer Titel „Black Wall Blue“ der englischen Avantgarde-Noisepop-mit-einer-Prise-Jazz-Formation Hula (Album: Threshold) hat zwar schon fast 30 Jahre auf dem Buckel, ist keine rundgelutschte audiophile Perle, aber eine irgendwie sehr ehrlich wirkende Aufnahme. Die nicht nur aufgrund ihres experimentellen, aber dennoch melodisch eingängigen Arrangements fasziniert, sondern auch durch den realistischen, sauber strukturierten Raum, den Gesang, Saxophon, Percussion, Synthie und Bass aufziehen. Wodurch, wenn es die Qualität der HiFi-Anlage zulässt, ein erstaunlich intensives Ich-bin-live-dabei-Gefühl zustande kommt, gerade wenn man den Lautstärkehahn dabei beherzt aufreißt. Und ganz unabhängig davon, dass ich dieses Stück auch schon mit vielen deutlich teureren Lautsprechern gehört habe: Besser als über die Kirsch haben ich dieses Gefühl noch nicht vermittelt bekommen.

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Test: Kirsch SQ8 | Kompaktlautsprecher

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