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Lautsprecher: KEF X300A Wireless | Aktivbox mit DAC | Testfairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Lautsprecher: KEF X300A Wireless | Aktivbox mit DAC | Testfairaudio

jennifer rostockWo ein größerer und tiefer hinabreichender Lautsprecher böse grollen würde, „pfeffert“ die KEF X300A Wireless etwa Drumkicks und Bassläufe schön rotzfrech und mit Attacke in den Raum. Was mir ein wohlwollendes Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Das da eine bis anderthalb Oktaven nach unten fehlen … so what? Zudem ist diese Abstimmung prädestiniert dafür, um sich von deutschsprachigem Punk-Schrammel-Rock a lá „Du nimmst mir die Angst“ von Jennifer Rostock (Album: Schlaflos) die Haare föhnen zu lassen, was zumindest im Nahfeld und in einem Hörabstand von bis zu zwei Metern ganz wunderbar funktioniert und nebenbei exemplarisch die Agilität und Spielfreude der KEF vorführt. Durch das über weite Strecken mit hohem Tempo gespielte Stück fegt die Britin wie ein Derwisch und folgt jedem Impuls dynamisch hellwach und blitzschnell. Mitunter gehen ihr dabei feinste Details verloren – was der nuVero 3 aus „dem Ländle“ nicht passiert –, aber so richtig böse sein mag man ihr deshalb nicht. Zumal die KEF auch auf keinen externen Amp zurückgreifen muss und die Nubert dagegen auf Verstärkung angewiesen ist – wozu ich immerhin einen Magnat RV-3 am Start hatte.

Denn insgesamt behält sie auch in komplex arrangierten Passagen den Überblick, bleibt in sich sehr stimmig und homogen, und präsentiert diese gut durchhörbar und angemessen transparent. „Angemessen“ bedeutet: Es ist auch noch ein wenig Luft nach oben, was aber angesichts des sehr fair gestalteten Preisschildes des Lautsprecherpaares nicht wundern darf. In Relation zur rein passiv aufgebauten Nubert nuVero 3 zeigen sich die Unterschiede darin, dass die kompakte Schwäbin noch ein gutes Stückchen ruhiger und souveräner mit komplexen Strukturen umzugehen weiß. Auch einzelne Schallereignisse löst die Süddeutsche noch differenzierter aus dem Gesamtgeschehen heraus und vermittelt so den Eindruck des etwas „erwachseneren“ Lautsprechers.

Dave Matthews Band (Album: Away from the WorldGut zu vergleichen etwa beim Kinderchor im Mittelteil von „Gaucho“ der Dave Matthews Band (Album: Away from the World), der sich über die KEF X300A Wireless nicht ganz so selbstverständlich plastisch und in allen Einzelheiten vor dem Hörer ausbreitet.

Grobdynamisch schenken sich beide nichts. Rasch aufeinander folgende und unmittelbar einsetzende Laut-Leise-Laut-Passagen parieren sowohl die Schwäbin als auch die Britin sehr cool und unbeeindruckt, letztere mit einem Quäntchen mehr Attacke, was mir persönlich gut gefällt.

Was die smarte „X“ richtig toll kann, zumindest gemessen an ihren Abmessungen, ist Raumabbildung! In Breite und Tiefe viel größer, als man zunächst erwarten würde, stellt sie die virtuelle Bühne sehr luftig und großzügig dar, wird dabei indes nicht unglaubwürdig. Interessant ist hierbei das breite Abstrahlverhalten des „UniQ“-Chassis, dass die Suche nach einem „Sweet Spot“ nicht überflüssig macht, aber enorm erleichtert. Selbst abaxial – also nicht auf den Hörplatz – ausgerichtet, entsteht ein fokussiertes und gleichzeitig ganzheitliches Abbild der Musik.

cead can danceDie zuweilen vor allem bei kritisch-komprimierter oder obertonreicher Musik – etwa dem Titel „Spirit“ von Dead Can Dance (Album: A Passage in Time) – ins Bissige tendierende Attitüde am oberen Frequenzende, die mich bei früheren „UniQ“-Versionen irritierte, haben die Entwickler ihrem Paradechassis inzwischen erfolgreich abgewöhnt. Die Darstellung ist nach wie vor sehr detailreich und übermittelt vor allem Rauminformationen sehr umfassend, leuchtet dabei jede Ecke hell aus, kristallin-glasig oder beißend-scharf wird sie aber nie.

KEF X300A Wireless

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Test: KEF X300A Wireless | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher

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