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Test: KEF Reference 1 | Kompaktlautsprecher

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  1. 1 Test: KEF Reference 1 | Kompaktlautsprecher

September 2015 / Ralph Werner

„Sie müssen sich mal die Kleine aus der Reference-Serie anhören, die spielt echt toll!“ – „Glaub‘ ich Ihnen, die Ref 3 war räumlich ja schon echt nicht übel, wie wird da erst die Kompakte sein?“ – „Na eben.“ – „Ja … aber manchmal verhungern Monitore in meinem halbwegs opulenten Altbauzimmer etwas.“ – „Glaub‘ ich nicht dran. Wenn’s Probleme gibt, schick‘ ich Ihnen noch den passenden Sub hinterher.“

KEF-Produktspezialist Andreas Klüppelberg (www.kef.com) weiß zu überzeugen, und so landet ein paar Tage nach dem Telefonat die Europalette mit den britischen Edelmonitoren bei mir. Gut, dass die Testmuster schon etwas herumgekommen sind, das verkürzt die Einspielzeit. Trotzdem gebe ich den beiden noch mal zwei Tage Rosarauschen am Stück. In der Zwischenzeit – ein wenig Technik:

KEF hat die neue Reference-Linie vor gut einem Jahr auf den Markt gebracht. Sie besteht aus zwei Standmodellen, einem Center-Lautsprecher und Subwoofer sowie der Kompaktbox „Reference 1“, unserer Testkandidatin. Mit einem Einstandspreis von knapp 7.000 Euro hat sie offenbar höhere Ambitionen. Optik und Verarbeitungsqualität sind entsprechend. Sei’s das edel glänzende Rosewood-Furnier und der spaltmaßgenau, bombensichere Sitz der Aluminium/Melamin-Schallwand vorne, sei’s das „haptische Feedback“ des Terminals hinten – alles macht einen standesgemäßen Eindruck. Technisch geht man eigenständige und aufwendige Wege. Das wird allein schon daran ersichtlich, dass KEF die Chassis selbst entwirft und fertigt. Gang und gäbe bei den Briten – aber längst nicht bei allen Lautsprecherherstellern.

KEF Reference 1

Grundsätzlich handelt es sich bei der KEF Reference 1 um einen Dreiwegler im Bassreflex-Gehäuse. Der Reflex-Port sitzt hinten, was unerwünschte Mitteltonanteile, die durch die Öffnung gelangen mögen, nicht direkt Richtung Hörer strahlen lässt und zudem für eine glatte Schallwand sorgt und dergestalt Beugungseffekte minimieren hilft. Letzteres ist auch ein zentrales Argument für den Einsatz eines „milden“ Waveguides ums Mittel/Hochton-Chassis herum sowie den recht flach bauenden Konus, den der Basstreiber besitzt; laut KEF-Philosophie soll es möglichst wenige „Einbrüche“ auf der Schallwand geben.

Querschnittszeichnung des KEF-Basschassis
Querschnittszeichnung des KEF-Basschassis

Praktisch: Das Bi-Wire-Terminal lässt sich mit zwei Schrauben in eines fürs Single-Wiring verwandel. Lästiges Gefummel mit Bi-Wire-Brücken entfällt
Praktisch: Das Bi-Wire-Terminal lässt sich mit zwei Schrauben in eines für Single-Wire-Betrieb verwandel. Lästiges Gefummel mit Bi-Wire-Brücken entfällt

Der Woofer spielt bis 350 Hz, dort übernimmt der Mitteltöner, welcher wiederum bei 2,8 kHz der Hochtonkalotte das Feld überlässt – als Membranmaterial kommt durchgängig Aluminium zum Einsatz. Natürlich besitzt auch die Reference 1 ein Koaxchassis. Das hat Tradition bei KEF – der „Uni-Q“-Treiber wird inzwischen in der elften Generation gefertigt.

KEFs „Uni-Q“-Treiber steckt auch in der Reference 1
In der Reference 1 steckt – natürlich – KEFs „Uni-Q“-Treiber

Die Vorteile der Punktschallquellencharakteristik will man sich offenbar nicht nehmen lassen, und die möglichen Nachteile des Konzepts – potenzielle Verzerrungs– und Modulationsanfälligkeit wegen des notorischen „Platzmangels“ bei dieser Bauform und des Umstands, dass die Mitteltonmembran für den Hochtöner letztlich ein sich bewegendes Horn darstellt – habe man im Griff. Wer genau hinschaut, sieht auch die Akribie, mit der die KEF-Entwickler die Übergänge von der Kalotte zur Schallwand gestaltet haben: Der innere Waveguide der Hochtoneinheit endet bündig bei der Mitteltonmembran, diese wiederum mündet in eine extra flach gehaltene Sicke, die ihrerseits zum schon erwähnten eigentlichen Waveguide der Schallwand übergeht.

KEF Reference 1 - der Uni-Q-Treiber

Apropos: Die fast zwei Zentimeter starke Aluminium-Kunstharz-Composite-Schallwand wird mit vier Stahlgewindestangen, die quer durchs Gehäuse gehen, an eben jenes gepresst, was neben der aufwendigen Innenverstrebung abermals resonanzminimierend wirken soll. Für weitere technische Details verweise ich auf unseren KEF-Reference-3-Test, denn das dort Gesagte gilt größtenteils auch für die kleine Schwesterbox. Und komme hier lieber gleich zum Thema Klang …

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Test: KEF Reference 1 | Kompaktlautsprecher

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