Ja, das war tatsächlich ein spaßiger Test: Die JBL LSR708P ist sehr spielfreudig und dynamisch unterwegs. Sie reißt einen mit und stellt – wenn gefordert – souverän verzerrungsfreie Pegel in den Raum, die man einer Box dieser Größe nicht zutrauen würde. Ein weiterer Trumpf: Die 708er überzeugt auch bei Mitternachtslautstärke, sie ist für Laut- wie Leisehörer geeignet.
Die systembedingten Vorteile aktiver Monitore sind ebenfalls an Bord: Der Bass der JBL ist ‘ne Bank (da aktiv), die Raumdarstellung frei und authentisch (da kompakt), wenngleich nicht messerscharf in der Abbildung, sondern etwas weicher gezeichnet. Auch das, was von einem Studiomonitor erwartet wird – hohe Auflösung – bekommt man mit der 708er geliefert, insbesondere im Tief- und Mittelton.
Was die JBL LSR708P unter den Aktivmonitoren aber heraushebt, ist besagte Pegelfestigkeit, die den Bassbereich mit einschließt. In normal großen Räumen (circa 15-30 qm) dürfte ihr Auftritt so breitbandig und physisch spürbar ausfallen, dass viele sich fragen werden, wozu man denn einen größeren Lautsprecher aufstellen sollte. Das macht sie zu einem echten Highlight für Hörer, die eine kompakte Box suchen, aber trotzdem gern auch mal die vielzitierte Kuh fliegen lassen wollen. Das geht mit JBL 708P so gut wie mit wenigen anderen mir bekannten Lautsprechern.
Steckbrief JBL LSR708P:
- Die JBL lässt sich feinfühlig im Frequenzgang anpassen, weshalb ihre Gesamttonalität letztlich das Ergebnis dessen ist, was der Hörer will und einstellt. Standardmäßig spielt sie lehrbuchartig linear-neutral, wie es sich für einen Studiomonitor gehört. Die umfangreichen EQ-Möglichkeiten sind insbesondere im Zusammenhang mit der Platzierung der Lautsprecher interessant: Wandnah oder frei im Raum, beides stellt kein Problem dar.
- Der Bass ist ein Sahnestück. Die unterste Oktave fehlt systembedingt, darüber hinaus ist aber alles da, und das auch mit Pegeln, die man den Abmessungen des Monitors nicht zutraut. Die 708P zeichnet den Tiefton trocken durch und versteht zu differenzieren.
- Wie der Bass werden auch die Mitten sehr differenziert und mit hoher Auflösung gezeichnet, Stimmen und Instrumente wirken authentisch-echt.
- Echt wirkt auch die Transientenwiedergabe, was wesentlich am horngestützten Hochtöner der JBL liegt. Alles Impulshafte kommt mit mehr Verve als konventionelle Kalotten gemeinhin bieten. Was die Auflösung im Obertonbereich angeht, ginge allerdings etwas mehr. Die JBL trägt keine Artefakte ins Klanggeschehen hinein, nein, aber im Vergleich zu anderen Konzepten fehlen ein wenig Finesse und Klangfarbenmagie.
- Rhythmusgefühl, Timing und Dynamik sind klare Stärken der JBL, sie besitzt Drive und Spielfreude. Dabei klingt sie schon bei niedrigen Pegeln ungewöhnlich komplett – und kann so laut aufspielen wie ausgewachsene (passive) Standmodelle, wenn nicht gar lauter. Und wir reden hier von verzerrungsfreien Pegeln. Wirklich erstaunlich.
- Die Raumdarstellung gelingt der 708P frei und authentisch. Die Bühnendimensionen wirken realistisch-großzügig, auch in der Tiefe. Dabei startet die virtuelle Bühne schon vor der Lautsprecherbasislinie. Die Abbildung einzelner Klänge ist durchaus klar, aber nicht maximal randscharf, sondern weicher gezeichnet.
Fakten:
- Modell: JBL LSR708P
- Konzept: Aktivlautsprecher (Zweiwege-Bassreflex)
- Preis: 5.120 Euro
- Abmessungen: 438 x 248 x 292 mm (HxBxT); 11,5 kg/Stück
- Farben: Schwarz
- Eingänge: symmetrisch analog und digital (AES/EBU) ansteuerbar, Digital-Through-Ausgang (XLR), RJ45 (HiQnet-Anschluss)
- Sonstiges: umfangreiche Einstellungen via DSP möglich, Montagepunkte oben und unten
- Garantie: 2 Jahre
- Weitere Informationen auf der Seite des Vertriebs
Vertrieb:
Audio Pro Heilbronn Elektroakustik GmbH
Pfaffenstraße 25 | 74078 Heilbronn
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Test: JBL 708P | Aktivlautsprecher