Als ich anfing, ernsthaft Testberichte über HiFi-Geräte zu verfassen, habe ich mir vorgenommen, das hier niemals zu schreiben: Die gebe ich nicht mehr her. Und jetzt tue ich es doch. Denn die aktiven Lautsprecher 4305P von JBL (Preis: 2.200 Euro; Web: https://de.jbl.com/premium-audio/) nehmen mich mit so vielen Aspekten für sich ein, dass ich einfach nicht anders kann, als schon mal die Ablösesumme für meine Testgeräte zusammenzukratzen.
Jetzt wollen Sie natürlich wissen, warum ich von den JBL 4305P so begeistert bin. Und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht mit dem Offensichtlichen, den Äußerlichkeiten: Wie mein Kollege Michael Bruß schon bei seinem Test der größeren, passiven 4309 schrieb, nehmen auch die kleineren, aktiven 4305P (das „P‟ steht für powered) vom Design her Anleihen bei den großen Studio-Monitorlautsprechern von JBL, die seit den 1970ern in vielen Tonstudios der Welt arbeiten. Entsprechend haben die JBL 4305P mehrere Ahnen. Da wären etwa die 4406 zu nennen, Kompaktmonitore mit 6,5-Zoll-Tiefmitteltönern und Titan-Hochtonkalotten, die man mit Blick auf die Größe als Vorbild der 4305P betrachten könnte. Oder die 4430, die zwar deutlich größer ausfielen, aber ein Horn mit klar definierter Abstrahlcharakteristik im Hochton einsetzten, das seinerzeit aufgrund der speziellen Form als „Arschbackenhorn‟ bezeichnet wurde. Beide Modelle gab es damals im charakteristischen Furnier „Amerikanischer Nussbaum“, für beide gab es dunkelblaue Frontbespannungen, die im Fall der 4430 das Horn freiließen. Blaue Schallwände, wie sie unsere JBL 4305P zieren, waren dagegen eher für die JBL-Monitore der 1970er Jahre typisch. Sie sehen: Die 4305P vereinen gekonnt verschiedene JBL-typische Stilmerkmale.
Moderne Lautsprecher wie die 4305P dürfen optisch nicht allzu „eigenständig“ ausfallen. Was nicht heißt, dass JBL nun eine weiße Version anbietet. Aber die traditionelle Nussbaum/Blau-Kombi erschien den Marketingstrategen wohl doch recht mutig und so haben sie ihr eine schwarze Version mit schwarzer Frontbespannung zur Seite gestellt, bei der lediglich die Front blau ist – und diese Version hat den Weg in meinen Hörraum gefunden.
Technisch sind die 4305P alles andere als nostalgische Lautsprecher. Hier kommen Technologien zum Einsatz, die JBL auch in seinen aktuellen professionellen Lautsprechern einsetzt. By the way: Obwohl auf den Lautsprechern unter der Modellbezeichnung unübersehbar der Schriftzug „Studio Monitor‟ prangt, kommen die 4305P nicht aus der Unternehmenssparte „Harman Professional“, sondern entspringen der Division „Harman Luxury“. Gleichwohl profitieren die 4305P vom Technologietransfer aus der Pro-Sparte.
Da wären zum einen die Hörner zu nennen, die bei den JBL 4305P den Frequenzbereich ab 1750 Hertz übernehmen. Mit ihrer Advanced-HDI-Geometrie (High Definition Imaging) ähneln sie sehr stark denen, die JBL in den professionellen Studiomonitoren bis hin zur großen M2 einsetzt. Auch die JBL LSR705P, die kompaktesten professionellen Monitor-Modelle, die ich vor geraumer Zeit testen durfte, besaßen sehr ähnliche Hörner. Die der JBL 4305P sind übrigens „richtige‟ Hornsysteme und nicht einfach Kalotten mit vorgesetztem Waveguide. Hinter den Hörnern der 4305P sitzen vielmehr Horntreiber mit einer 25-mm-Ringmembran aus Teonex. Die JBL-M2-Referenz-Studiomonitore setzen ähnliche Modelle aus dem gleichen Membranmaterial ein. Das Ganze ist also keine nette, optische Spielerei, sondern JBL-Technologie im Kompaktformat.
Ähnlich verhält es sich bei den Tiefmitteltönern. Hier wurden die Gusskörbe der Chassis denen der großen Studiomonitore nachempfunden. Ein Detail, das man gar nicht sieht, es sei denn, man schraubt die Lautsprecher auf. Echt nerdy – und das von JBL. Die 4305P meinen es offenbar ernst.
Was die Elektronik betrifft, weicht JBL jedoch von dem ab, was in den professionellen Monitoren wie den JBL LSR705P steckt. Und das aus gutem Grund, denn die Elektronik der LSR705P bietet viele Möglichkeiten, die für den Heimgebrauch wenig relevant sind. Etwa die Möglichkeit, die Lautsprecher in ein sogenanntes „HiQnet“, ein Kommunikationsprotokoll, das zur Vernetzung unterschiedlicher Audiokomponenten – vom Mikrofon bis zum Lautsprecher – dient, einzubinden. Auch die im Pro-Bereich gerne verwendeten AES/EBU-Digitalanschlüsse findet man im HiFi-Bereich seltener.
Andere Möglichkeiten, die man im Heimbereich schätzt, fehlen den JBL LSR705P dagegen. Deshalb ist die Elektronik der JBL 4305P anders aufgebaut. Ein Paar JBL 4305P besteht aus einer Master- und einer Slave-Box, wobei in diesem Fall jede Box über eigene Verstärker- und DSP-Elektronik verfügt, was verschiedene Vorteile hat. Dazu später mehr. Ob die Master-Box die rechte oder linke sein soll, lässt sich per Schalter auf dem rückseitigen Anschlussfeld festlegen.
Digital bietet die Master-Box einen USB-B- sowie einen Toslink-Anschluss, etwa um die Lautsprecher an einen Fernseher anzuschließen. Einen S/PDIF-Eingang im Cinchformat gibt es hingegen nicht. Eine Streaming-Bridge benötigt man im Zusammenspiel mit den JBL 4305P übrigens nicht, denn die Master-Box verfügt über einen Ethernet-Anschluss und WiFi und kann damit unmittelbar als Audio-Ausgabegerät ins Heimnetz eingebunden werden. So lassen sich problemlos Inhalte per Google Chromecast oder Apple AirPlay 2 über die JBL 4305P wiedergeben. Und auch über andere Streaming-Lösungen lassen sich die JBL 4305P mit Musikdaten versorgen. Zur schnellen Verbindung mit dem Smartphone steht Bluetooth (5.1) zur Verfügung. Wer analoge Quellen bevorzugt, findet an der Master-Box symmetrische Eingänge in Form von Kombibuchsen für XLR-Stecker und 1/4-Zoll-Klinkenstecker sowie einen unsymmetrischen Eingang (3,5-mm-Klinkenbuchse).
Auch Ausgänge finden sich an der Master-Box: ein „Digital Link‟-Anschluss dient der Kabelverbindung zwischen Master- und Slave-Lautsprecher, eine Cinchbuchse stellt ein analoges Signal für einen Subwoofer zur Verfügung. Ansonsten gibt es noch eine USB-A-Buchse, die Service-Zwecken vorbehalten ist.
Sämtliche Bedienelemente befinden sich an der Master-Box. Das sind zwei Drück-/Drehregler, einer zum Einschalten und Einstellen der Lautstärke sowie ein weiterer zur Eingangswahl auf der Front. Auf der sitzen verschiedene LEDs, die den gewählten Eingang sowie Informationen über den Verbindungsstatus zum Netzwerk und zur Slave-Box anzeigen. Auf der Rückseite gibt es einen Schalter, mit dem sich der Bass um -3 dB absenken lässt – nützlich, wenn man die Lautsprecher in Ecken, Regalen oder auf Tischen aufstellt und diese Aufstellung den Bass verstärkt. Daneben kann man die Eingangsempfindlichkeit um -10 dB absenken oder um +4 dB anheben.
Die Slave-Box ist auch aktiv, verfügt also über eigene Elektronik. Allerdings bietet sie im Vergleich zur Master-Box lediglich einen Eingang für den Digital Link zur Verbindung mit ebendieser. Über das Kabel bekommt sie ihr digitales Musiksignal mit einer Abtastrate von bis zu 192 kHz zugespielt. Man kann auch auf das Kabel verzichten, dann wird sie per Funk mit dem Musiksignal versorgt, hier liegt die maximale Samplingfrequenz dann bei 96 kHz. In beiden Boxen übernimmt ein DSP jeweils die Funktion der Frequenzweiche, weist den Chassis ihre Arbeitsfrequenzen zu und optimiert den Frequenzgang.
JBL 4305P: Hörtest & Vergleiche
Meine erste Begegnung mit den 4305P fand auf der High End 2022 in München statt. Die Geschichte vom kleinen Lautsprecher, der souverän große Räume beschallt, ist überstrapaziert, ich weiß – aber trotzdem: Es war beeindruckend, wie souverän die vergleichsweise kleinen Boxen den Hörbereich des Harman-Standes bespielten. Die JBL 4305P bringen es auf insgesamt 300 Watt Class-D-Power, die sie erstaunlich stressfrei in Schalldruck umsetzen können.
Auftakt im Nahfeld
Bei mir daheim setze ich die JBL 4305P zunächst in einer völlig anderen Situation ein: Sie ersetzen meine kleinen Genelec 8020B (circa 900 Euro), die mir als Computerlautsprecher und Abhörmonitore für meine privaten Aufnahmespielereien dienen. Hier im Nahfeld, bei Hörabständen von unter einem Meter, sind andere Qualitäten gefragt als beim Beschallen großer Räume. Viel wichtiger als hohe Pegel und die Fähigkeit, raumfüllend zu spielen, ist, dass die Lautsprecher auf der kurzen Hördistanz homogen klingen, Tiefmittel- und Hochtöner zusammenfinden und das Klangbild eben auch im Nahfeld überzeugend wirkt. Das funktioniert mit den JBL hervorragend. Mit um -3 dB zurückgenommenem Bass ist die Aufstellung auf dem Schreibtisch kein Problem, kleine Ständer, die die Hochtöner auf Ohrhöhe bringen, schaden nicht, bewirken aber auch keine Wunder. Offenbar ist das Abstrahlverhalten der JBL gut und funktioniert auch auf kurze Distanz.
Klanglich haben die Genelec gegenüber der JBL keine Schnitte. Auch wenn die Genelec für sich genommen eine überzeugende Vorstellung geben, ziehen die JBL in Sachen Auflösung und Dynamik an ihnen vorbei. Zur Ehrenrettung der Genelec sei gesagt, dass die JBL eben zweieinhalb mal so viel kosten und das vierfache Gehäusevolumen besitzen. Doch dass der Unterschied so deutlich ausfällt, hätte ich trotzdem nicht erwartet. Die JBL 4305P eignen sich definitiv als hochwertige Nahfeld-Abhören.
Frei im Raum
Auf Lautsprecherständern relativ frei im Raum aufgestellt, das geht bei in meinem 17-qm-Hörraum wirklich, und im Bass „entfesselt“ (-3dB-Schalter auf off), legen die JBL 4305P los, dass es mir tatsächlich die Sprache verschlägt – zunächst auch deshalb, weil ich die Lautstärke zu weit aufgedreht habe … Da ich die Lautsprecher jetzt per USB-Kabel unmittelbar an meinen Musikserver/-player Antipodes Audio S40 angeschlossen habe, bekommen sie digitale Kost. Bis Roon die ersten Daten lockergemacht und an die Lautsprecher übermittelt hat, dauert es allerdings einen Augenblick. Ungeduldigerweise habe ich in dieser Zeit schon die Lautstärke hochgedreht, weil ich dachte, sie wäre einfach zu leise eingestellt … An dieser Stelle eine kurze Entschuldigung an meine Nachbarn, denn was da aus den JBL regelrecht herausknallte, waren die „Jazz Variants‟ der The O-Zone Percussion Group (Album: La Bamba; auf Amazon anhören).
Was für ein Bass!
Was die JBL 4305P basstechnisch in meinem Raum abliefern, bringt meine Horns FP12 (6.750 Euro) mit ihren 30-Zentimeter-Tieftönern fast in Rechtfertigungsprobleme. Und bei denen muss ja noch ein adäquater Verstärker dazu gerechnet werden. Sehen wir einmal davon ab, dass die FP12 grobdynamisch mehr Reserven haben, agieren die im Vergleich winzigen Tieftöner der JBL 4305P so was von souverän, dass ich Bauklötze staune. Dass die JBLs dank eingebautem DSP im Bass so tief runter gehen wie meine passiven Lautsprecher, wundert mich wenig. Die Horns sind nicht auf Tiefgang, sondern auf Wirkungsgrad gezüchtet und setzen im Bass bei circa 45 Hertz ein. Das ist in etwa auch die untere Grenzfrequenz der JBL. Was mich mehr beeindruckt, ist, welche Präzision die JBL im Bass zeigen. Was hier an Facetten und Details rüber kommt, kann beinahe mit den Horns mithalten. Offenbar hat JBL Treiber, Bassreflexgehäuse und Elektronik so perfekt aufeinander abgestimmt, dass es untenrum absolut trocken und kontrolliert klingt. Ja, okay, meine Horns/Bryston-Kombi hat letztendlich schon noch mehr zu bieten. Doch angesichts des Preisunterschiedes ist es mehr als beachtlich, was JBL an Bassqualität realisiert.
Selbst als ich zu den „Poems of Thunder Percussion‟ auf dem Album China Hok-Man Yim von Yim Hok-Man (auf Amazon anhören) wechsele, bleibt der Eindruck bestehen. Wie differenziert es hier trommelt, knallt und kracht und was die JBL 4305P an Facetten durchreichen, ist kaum zu glauben. Dazu kommt eine begeisternde Dynamik, die dafür sorgt, dass mich zackige Impulse regelrecht erschrecken lassen.
Sie sagen jetzt: pah, Percussion! Da geht es doch gar nicht tief runter. Dass das so effektvoll knallt, liegt doch am oberen Bassbereich, wenn nicht gar an den unteren Mitten. Mag sein, aber auch ganz unten spielt sich hier mächtig was ab. Der Tritt, den mir die JBLs von unten durch das Sofa in den Allerwertesten versetzen, ist echter Tiefton. Außerdem habe ich diverse andere Stücke gehört, die tiefe Bässe bieten und glauben Sie mir, die JBL können es – vorausgesetzt, sie wollen keine riesigen Räume mit hohen Pegeln beschallen. Aber für solche Fälle bieten die JBL 4305P ja einen Subwoofer-Ausgang.
Mitten, Auflösung und Dynamik
Kommen wir zu den ernsten Dingen, dem sensiblen Mittenband. Hier zeigen die JBL 4305P, dass sie den Schriftzug „Studio Monitor‟ völlig zu Recht auf ihren Fronten tragen. Die Mittenwiedergabe ist blitzsauber. Da gibt es keine Grundtonbetonung, die der Musik Wärme und dünnen Stimmen Volumen verleiht, da gibt es keinen betonten Präsenzbereich, der Transparenz simuliert oder den Ausdruck von Stimmen pusht. Die JBL 4305P klingen sauber, ehrlich und neutral. Das könnte langweilig sein, wenn die kleinen Monitore nicht noch andere Tugenden hätten. Als da wären: ein beeindruckendes Auflösungsvermögen und dynamische Talente.
Es ist eine spannende Erfahrung, das in DSD auf meinem Server liegende Album The Beat Goes On von Emilie-Claire Barlow anzuhören. DSD bietet ein beeindruckendes klangliches Potenzial, die Aufnahme besitzt eine tiefe „Schwärze‟ und eine hervorragende Plastizität. Die technische Perfektion der Produktion ist klar hörbar, zeigt mir allerdings auch, dass Frau Barlow noch an ihrem stimmlichen Ausdruck arbeiten sollte. Buikas Album Niña De Fuego (auf Amazon anhören) habe ich von CD in 16 Bit, 44,1 kHz gerippt. Aufnahme und Produktion sind nicht das Nonplusultra, aber María Concepción Balboa Buika hat einen irren stimmlichen Ausdruck und bewegt sich souverän zwischen Power und leisen Tönen, Leidenschaft und Melancholie.
Weil sich gerade die Möglichkeit bietet, höre ich mir die JBL 4305P im Vergleich zu einem Paar Harwood Acoustics LS3/5A (1.800 Euro) an – recht originalnahe Nachbauten der legendären BBC-Monitore LS3/5A aus den 1970er Jahren. Auch hier muss man natürlich noch einen Verstärker dazu rechnen, wobei es sicher nicht etwas in der Klasse eines Bryston sein muss. Doch sorry, so viel Sympathie ich für diese Lautsprecher-Legenden übrig habe und so sehr ich die wunderschön gemachten Nachbauten vor mir bewundere, so wenig können die passiven Klassiker mit den aktiven JBL-Monitoren mithalten.
Dass die kleineren, geschlossen konstruierten LS3/5A im Bass nicht mit den etwas größeren, per DSP optimierten Bassreflexboxen von JBL mithalten können – geschenkt. Doch auch wenn sich die Harwood mächtig ins Zeug legen und die Ohren mit einem wunderschön homogen, eingängigen Klang umschmeicheln, kommen sie weder an die grob- noch an die feindynamischen Fähigkeiten und die Auflösung der JBL heran. Was dem Zauber, den die LS3/5A verbreiten, keinen Abbruch tut. Doch wer wirklich wissen will, was eine Aufnahme hergibt, greift heutzutage eben zu anderen Mitteln – wie der JBL 4305P. „Profis“ würden vielleicht gleich zu den im Vergleich sogar noch eine Nuance differenzierter, dafür etwas weniger anspringend klingenden JBL LSR705P (2.600 Euro) greifen, doch die stellen manchen Heimanwender wegen ihrer Anschlüsse (AES/EBU) vor Herausforderungen.
Klar oder ätherisch?
Im Hochton machen die JBL 4305P eine klare Ansage. Im Vergleich dazu zeigen meine Horns FP12 leichte Zurückhaltung. Bei den JBL fällt mir ein Zitat aus Star Treck ein: „Scotty, Energie!‟ Denn die JBL 4305P beamen einem förmlich den Hochton in die Ohren. Klar, unmittelbar und unverzerrt. Wobei das Ganze im Kontrast zu meinen Horns recht straight klingt. Will sagen, da, wo Hochton mit Verve rüber kommen soll, etwa wenn der Schlagzeuger die Becken malträtiert, bringen die JBL das sehr detailliert und metallisch strahlend rüber. „Air‟, also der eher feinstoffliche, ätherische Hochton, den man mehr als „luftige Weite‟ des Klangbildes wahrnimmt, ist weniger eine Domäne der JBL.
Das Bühnenbild
Was vielleicht auch an ihrem grundsätzlichen Charakter liegt: Sie spielen gerade und direkt. Das merkt man nicht zuletzt an ihrer Bühnenabbildung. Die JBL 4305P bringen einem das musikalische Geschehen ein Stück entgegen. Das ist weniger extrem, als meine Horns FP12 es machen, die in mittleren Abhörentfernungen fast wie Nahfeldmonitore klingen. Die JBL halten Contenance, klingen aber dennoch direkt. Die Bühne beginnt ein kurzes Stück vor der Grundlinie zwischen den Boxen und ist recht breit. Die Tiefendimension leuchten die JBL-Monitore nicht ganz so weit aus – ein Phänomen, das mir auch schon bei anderen Monitorlautsprechern aufgefallen ist. Die räumliche Abbildung gerät präzise, es gibt aber Lautsprecher, die eine noch plastischere Abbildung bieten.
Kritik? Analog angesteuert erkennen die JBL leise Signale nicht und schalten ab, obwohl Musik läuft. Digital angesteuert wiederum ist die Lautstärkeregelung in leisen Bereich wenig feinfühlig, auch wenn sie angeblich in 1-dB-Schritten regelt. Hier wäre es schön, wenn JBL nachbessern würde. Bei solch einem digitalen System dürfte das per Software-Update gehen.
Test: JBL 4305P | Aktivlautsprecher