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Optisch hüllen sich die Inklang Ayers Four „Gold Blanche“ in kühles Weiß, ihre Formensprache gibt sich reduziert. Beim Hören kommt mir hingegen immer wieder das Wörtchen „großzügig“ in den Sinn. Das betrifft zum einen das Thema „Dynamik“, das die schlanken Inklang Ayers Four überraschend souverän angehen, zum anderen die großformatige, sich involvierend in Richtung Hörer ablösende und bis in die Randbereiche auffallend kohärente Bühnendarstellung. Die Ayers Four wollen keine verhalten-nüchterne Draufsicht auf die Musik bieten, sondern versuchen, den Hörer packend zu vereinnahmen. Die leicht „direkte“ tonale Abstimmung befördert den offensiven Charakter ebenfalls ein kleines Stück weit.
Weiteres Lob verdienen sich die Inklang Ayers Four dafür, dass bei aller Lebendigkeit keineswegs tricky am Bass geschraubt wurde: Untenrum tönt es vorbildlich neutral, ich würde die gelungene Bassabstimmung unbedingt ebenfalls zu den Stärken diese Schallwandler zählen. In Sachen Auflösung geben sich die Inklang Ayers schließlich gegenüber sich selbst etwas großzügiger: Für Hörer, die im oberen Mittelton und Hochton angesiedelte Texturen extrem fein aufgedröselt und dortige Transienten räumlich besonders punktkonzertiert serviert bekommen möchten, wurden die Four von ihren Erbauern nicht optimiert. „Erleben statt erbsenzählen“, so könnte die Devise lauten, die dem Inklang-Team beim Entwickeln besonders am Herzen lag.
Die Inklang Ayers Four zeichnen sich aus durch …
- eine involvierende, großformatige Bühnenabbildung, die sich bestens von den Lautsprechern löst und sowohl die Stereomitte als auch die Randbereiche auffallend akkurat und kohärent wiedergibt. Außergewöhnlich gut für diese Preisklasse. Die Darstellung von Transienten gerät hingegen nicht übermäßig scharf fokussiert. Ein weitgefasster Sweetspot ermöglicht höhere Freiheitsgrade bei der Wahl der Hörposition.
- einen neutralen, hinreichend tiefreichenden, sehr angenehm abstimmten Bassbereich: weder akademisch-trocken noch wonnig-rund, sondern genau richtig. Organisch-präzise wäre eine passende Umschreibung. Dabei raumakustisch vergleichsweise unkritisch.
- tolle Dynamik, die Inklang Ayers Four klingen deutlich souveräner als ihr schlankes Gehäuse erahnen lässt und vermitteln viel Spielfreude.
- härtefreie Höhen und Mitten ohne jegliche unnatürliche metallische Anklänge. Tonal etwas direkter im Bereich obere Mitten/untere Höhen abgestimmt.
- angenehm offener, luftiger Hochton. Auf maximale akribische Feinzeichnung und das penible Aufdröseln von Texturen wurden die Inklang Ayers Four hingegen nicht trainiert.
- Astreine Verarbeitung und ein sehr mehrheitsfähiges, zeitloses Design. Lediglich das auf die schöne Lackoberfläche aufgebrachte Inklang-Logo im unteren Bereich der Front kann sensibel reagieren, sollte man seine Four mal zu beherzt mit einem Lappen reinigen.
Fakten:
- Modell: Inklang Ayers Four Limited Edition „Gold Blanche“
- Konzept: Dreiwege-Standlautsprecher mit Bassreflexsystem
- Preis: 3.698 Euro (Paar)
- Anschluss: Single-Wiring-Terminal
- Maße & Gewicht: 17,5 (26 inkl. Sockel) x 111,3 x 34,8 cm (B x H x T), 23,6 kg/Stück
- Nennimpedanz: 4 Ohm, Minimum: 3,5 Ohm
- Wirkungsgrad: 85 dB/W/m
- Farben: Matt-Weiß, goldfarbene Traversen (Copper Noir-Version: Schwarz-Anthrazit und kupferfarben)
- Garantie: 5 Jahre, Rückgaberecht: 4 Wochen
- weitere technische Infos: https://www.inklang.de/de/lautsprecher/limited-edition
Hersteller und Vertrieb:
Lautsprecher Manufaktur GmbH
Große Elbstraße 68 (stilwerk Hamburg)
22767 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 – 180 241 100
E-Mail: info@inklang.de
Web: https://www.inklang.de/
Test: Inklang Ayers Four „Gold Blanche“ Limited Edition | Standlautsprecher