Inhaltsverzeichnis
Ich glaube, ich werde noch zum Zubehörfreak: Ähnlich wie bei den sehr empfehlenswerten Audio Quest JitterBug (deren Wirkung qualitativ ähnlich, quantitativ geringer ausfiel) bin ich nach diesem Test abermals so ziemlich, ich drück’s mal seriös aus, enthusiasmiert. Klar, man muss solche Lösungen wie die HMS Energia MkII nicht unbedingt haben – auch ich hatte vorher schon Spaß beim Musikhören. Bei Gelegenheit aber unbedingt ausprobieren. Ob sie anschließend dann doch zu persönlichen Must-Haves avancieren, von denen man sich partout nicht mehr trennen will – die Energia MKII wird hinter meinem Rack jedenfalls definitiv die Stellung halten – steht dann auf einem anderen Blatt.
Bei meinen Versuchen empfand ich die Unterschiede zwischen einer soliden, hochwertigen und immerhin um 250 Euro (je nach Anzahl der Steckplätze) teuren ungefilterten Leiste und der HMS Energia MkII – ja, ich weiß, liest sich abgegriffen klischeehaft, passt aber einfach – ein bisschen wie das berühmte „HiFi vs. HighEnd“. Der Gewinn an Natürlichkeit und unaufdringlicher Präzision und unterm Strich Musikgenuss sollte jedem Hörer, dem der liebe Gott ein gesundes Maß an Trommelfell-Sensibilität mitgegeben hat, wohl unmittelbar angenehm ins Ohr fallen. Auch ohne analytisches, erbsenzählerisches Vergleichen.
Nebenwirkungen und Einschränkungen? Wer auf eher vordergründigen, spratzeligen Hochtonpfeffer steht oder eine eher dumpfe Anlage sein Eigen nennt, wird die Reduzierung von Nervosität und artifizieller Silbrigkeit im Klangbild womöglich weniger goutieren, die Zunahme an räumlicher Ordnung und Klangfarbendifferenzierung gegebenenfalls nicht so signifikant bemerken. Zudem: Abhängig vom Reinheitsgrad des zugrundliegenden Stromnetzes und auch der Qualität der Netzteile der beteiligten Geräte können Unterschiede natürlich mehr oder weniger deutlich zutage treten. Ein Netz wie das im Ballungsgebiet Berlin wird sicherlich die oben beschriebenen deutlicheren Unterschiede begünstigen. Dass meine Testkomponenten (siehe Equipmentliste auf Seite 1) besondere Anfälligkeit für Störungen aufweisen bzw. von Filterung besonders stark profitieren, halte ich dagegen für äußerst unwahrscheinlich. Da würde ich eher vermuten, dass insbesondere manch preiswerteres Gerät netzteilseitig weniger aufwändig konzipiert ist.
Die HMS Energia MkII zeichnet sich aus durch …
- organischere und reinere Klangfarben; auch wenn im Test natürlich nicht das Gefühl aufkam, vor einer gänzlich neuen Anlage zu sitzen, war der Zugewinn an Natürlichkeit schon sehr signifikant.
- einen gleichsam weniger aggressiv-vordergründigen wie feinsinnigeren, vielschichtigeren Hochton, mit merklich klarerer Definition von Mikrodetails. Obwohl der Hochton eher dezenter wirkt, zeichnet er die subtilen Texturen von Instrumenten/Stimmen deutlich präziser.
- gesteigerte Ortungsschärfe und Plastizität, das Klangbild wirkt in Gänze weniger diffus.
- die Abwesenheit von Dynamikeinschränkungen. Allenfalls nah an der Einbildungsgrenze – eher akademisch denn für den Musikgenuss relevant – könnte man behaupten, dass die zu mehr Natürlichkeit führende „Entnervösierung“ des Klangbildes einen Hauch energetische Zackigkeit kostet.
- Flexibilität: Je nach Komplexität und Größe der eigenen Anlage und Kontaminierung des Stromnetzes (Trafobrummen) lassen sich Modelle mit verschiedenen Steckplätzen, optional auch für „Großverbraucher“ (>500 Watt) und/oder DC-Filterung konfigurieren.
- tadellose Verarbeitung, wenngleich die Leiste äußerlich auch keine High-End-Preziose abgibt, sondern eher pragmatisch wirkt: Die Steckkontakte sind mechanisch solide und bei Nichtbelegung geschlossen und staubgeschützt. Das Gehäuse besteht „nur“ aus robustem Kunststoff, was im Alltag aber keinerlei Handhabungsnachteile mit sich bringen sollte.
Fakten:
- Modell: HMS Energia MkII
- Konzept: Netzleiste mit Einzelsteckplatzfilterung, inklusive Blitz- /Überspannungsschutz
- Preis: ab 470 Euro
- Anschlüsse: erhältlich mit 5, 7, 9, 11 oder 13 Steckplätzen in verschiedenen Standardkonfigurationen bzw. mit verschiedenen Filtertypanordnungen / Filtertypen: Kennfarbe schwarz für Verstärker mit hoher Leistungsaufnahme (typ. größer 500 VA), grün für Verstärker mit normaler Leistungsaufnahme (typ. kleiner 500 VA), rot für analoge, digitale Quellengeräte sowie Videokomponenten
- Optionen: mit DC-Filterung (Energia MkII DCS) u.a. gegen Trafobrumm (zzgl. 320 Euro), Extender-Schnittselle zum Anschluss weiterer Leisten (Energia MkII oder Fremdverteilerleiste, zzgl. 80 Euro), kundenspezifische Filterkombinationen: 30 Euro je zu änderndem Steckplatz
- Sonstiges: Anschlusskabel Energia SL 1,5 m mit Schukostecker weich verkupfert, 60 Euro je zusätzlicher Meter, fest montiert bei der Basis-Variante, DCS-Variante mit IEC-Netzeingangsstecker für Kaltgeräte bzw. „losem“ Netzkabel
- Garantie: 2 Jahre, nach Rücksendung der Registrierungskarte 5 Jahre
Hersteller/Vertrieb:
Hans M. Strassner GmbH
Am Arensberg 42 | 51381 Leverkusen
Telefon: 02171 – 73 40 06
eMail: mail@hmselektronik.com
Web: www.hmselektronik.com
Kommentar/Leserbrief zu diesem Bericht schreiben
Test: HMS Energia MkII |