Zugegeben: Vor diesem Test hatte ich ein bisschen Angst. Genauer gesagt: vor mir selbst. Eigentlich plane ich seit Anschaffung meiner Harbeth SHL5plus langfristig keinerlei Neuanschaffungen mehr im Lautsprecherbereich. Wenn, ja wenn da nicht seit jeher eben jene große Schwester namens Monitor 40.2 (Web: www.inputaudio.de, Preis Testmuster: 17.850 Euro) quasi als Damokles-Box über den etablierten Kompakten schweben würde. Nun stand sie also leibhaftig da: die Lautsprecher-gewordene Bedrohung für Bankkonto und highfidelen Hausfrieden. Ob das gut ausgehen konnte?
Gut aussehen, das tun sie jedenfalls, die beiden raumgreifenden Epigonen des inzwischen unbestritten im Legendenstatus befindlichen BBC-Monitors LS 5/8. So und nicht anders muss ein Tonmöbel aussehen, denke ich mir, als die beiden furnierten „Kompaktboxen“ im Format eines Familienkühlschranks von Bernd Hömke persönlich in mein Wohnzimmer gewuchtet werden.
„Auf Fotos wirken sie ein bisschen kleiner“, merkt der Chef des deutschen Harbeth-Vertriebs Input Audio lakonisch an. Ja doch, durchaus: Mit einem Gewicht von 38 Kilogramm und einer 75 x 43 Zentimeter breiten Schallwand kommunizieren die Harbeth Monitor 40.2 jedem Besucher einigermaßen unmissverständlich: Musik nimmt im Leben dieses Menschen einen großen, großen Raum ein.
Einen gewissen Anteil an der Dominanz des kompakten Overstatements von Harbeth-Chef Alan Shaw hat sicherlich das zum Niederknien edle, aber auch recht dunkle Walnuss-Furnier, in dem die „40th Anniversary Edition“ der Monitor 40.2 ausgeliefert wird. Den gehobenen Anschaffungspreis der Harbeth-Geburtstagsausgabe von stattlichen 17.850 Euro rechtfertigt freilich nicht nur das Furnier. (Als weitere Jubiläums-Furniere sind seit Kurzem übrigens noch Japanische Tamo Eiche zu 18.750 Euro sowie Olive und Eukalyptus zu 18.000 Euro verfügbar.)
Technik
Nein, auch das Innere der Box hat Alan Shaw punktuell aufgewertet: In der Frequenzweiche kommen nun höherwertige Kondensatoren zum Einsatz, das Single-Wire-Terminal wurde mit WBT-nextgen-Klemmen versehen, und auch die interne Verkabelung fällt nun deutlich hochwertiger aus. Neben der 40th Anniversary bleibt die Standard-Variante der Harbeth Monitor 40.2 natürlich weiter erhältlich – und zwar in den Furnieren Kirsche (Preis: 14.000 Euro) sowie Eukalyptus und Palisander (Preis: je 14.850 Euro).
Trotz Firmenjubiläums unverändert geblieben sind die drei Chassis sowie das Gehäuse der Harbeth Monitor 40.2. Vor- und Rückwand sind in beiden Versionen Harbeth-typisch gut sichtbar verschraubt, wovon sich die Entwickler anstelle der oft angestrebten Minimierung eine Optimierung klangschädlicher Resonanzen versprechen.
Die für den Hochton verbaute, Ferrofluid-gekühlte 25-mm-Kalotte wird für Harbeth exklusiv von Seas gefertigt und kommt bereits bei der Mini-Ausgabe des Maxi-Monitors, dem Harbeth Monitor 30.2 (wir hatten vor einigen Jahren die 30.1 im Test), zum Einsatz. Für den Mittelton sorgt bei beiden Monitor-Modellen der von Harbeth selbst entwickelte 200-mm-Polymer-Treiber namens „RADIAL“, den Alan Shaw gerne als den „natürlichsten Mitteltongeber“ der HiFi-Welt bezeichnet. Eine Aussage, die ich aus Gründen der Objektivität an dieser Stelle nicht bestätigen, der ich aber auch ausdrücklich nicht widersprechen möchte. Bei Harbeth ist man von der Qualität des Mitteltontreibers jedenfalls überzeugt – und spendiert ihm ein eigenes „Gehäuse im Gehäuse“ der Monitor 40.2.
Den Tiefton schließlich verantwortet ein 300-mm-Polypropylen-Treiber, der zwar auf zwei rechts und links in die Frontplatte eingelassene Bassreflex-Öffnungen spielt, allerdings weniger tief in den Basskeller hinein schallt, als man bei seiner Größe und der der Box vermuten würde. Jedenfalls reicht die große Harbeth laut den technischen Angaben nicht viel weiter in den Basskeller hinab als meine kleinere Harbeth Super HL5plus (Preis circa 4.400 Euro). Die Aufteilung von Bass- und Mittelton auf zwei separate Treiber soll sich bei der Monitor 40.2 somit – entgegen der naheliegenden Vermutung – nicht rein quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ niederschlagen. Soweit, so spannend!
Und im Inneren der Harbeth Monitor 40.2? Nun, dort ist jetzt sehr, sehr viel Weiß zu sehen. Im Vergleich zum Vorgänger 40.1 wurde die 40.2 nämlich insbesondere durch den großzügigen Einsatz von Dämmstoff deutlich bassstraffer und somit wohnraumtauglicher abgestimmt. War die Harbeth Monitor 40.1 in erster Linie noch eine Studio-Box, tonal angewiesen auf ein sorgsam bedämpftes Umfeld und in spärlich möblierten Zimmern zu unkontrollierten Bassfluten neigend, soll der Nachfolger nun auch Rock-, Pop- und Elektromusik wummerfrei und knackig ins highfidele Wohnzimmer transportieren.
Praxis
Die laut Hersteller nun vernehmbar schnellere, schlankere und straffere Spielweise der neuen Monitor 40.2 lässt sich durch die Wahl der entsprechenden Ständer übrigens noch leicht beeinflussen. Die seit vielen Jahren etablierten Harbeth-Stands des kanadischen Herstellers Skylan (Preis: 790 Euro) sind Hohl-Konstruktionen, die nach Gusto mit Gummi-Kügelchen befüllt werden. Füllt man mehr Granulat ein, ergibt sich ein etwas strafferer Klang. Weniger Granulat führt zu einer etwas wärmeren, gefälligeren Gangart mit satteren Klangfarben. Wer’s klanglich eher schlank und dynamisch mag, sollte womöglich lieber auf die Stands des deutschen Anbieters Tonträger Audio zurückgreifen (Preis: 1.200 Euro). Diese verkeilten und verleimten Holzlatten-Ständer sind im Gegensatz zu den Skylan allerdings nicht höhenverstellbar, sodass sie am besten auf einer in Waage gebrachten Schieferplatte Platz finden.
Apropos Platz finden: Die Harbeth sollte idealerweise mindestens 80 Zentimeter von Rück- und Seitenwänden entfernt aufgestellt werden – und zwar bei relativ starker Einwinkelung zum Hörer, sodass sich die Achsen in etwa auf dem Hörplatz kreuzen. Auf diese Art ließen sich in meinem 32 Quadratmeter großen Wohnzimmer die besten Ergebnisse erzielen. Kleiner allerdings sollte das Habitat einer Monitor 40.2 nicht ausfallen.
Auch wichtig: Nach Möglichkeit mit „Super-Grille“ hören. Zwar frisst die Stoffbespannung der Monitor 40.2 in minimalem Umfang etwas Hochton-Prägnanz und Transienten-Attacke. Sie ist allerdings hörbar in die Gesamtabstimmung einbezogen. Will heißen: Sofern das Ganze tonal durch die vorgeschaltete Elektronik nicht zu matt wird, führt das Hören mit „Super-Grille“ zu einem nicht elementar, aber hörbar stimmigeren Klangbild „aus einem Guss“, während die Treiber ohne Grille, wenn man’s denn drauf anlegt, noch minimal herauszuhören sind. Also: Grille nach förmlicher Begutachtung der Treiber wieder brav aufgesetzt und dann – endlich, endlich – nix wie reingehört.
Klangeindruck & -vergleiche
Der erste flapsige Kommentar, der mir bei den ersten Takten mit der Harbeth Monitor 40.2 durch den Kopf schießt: „Wie Sie hören, hören Sie nichts.“ Jedenfalls nichts, was sich als „elektronischer Eigenklang“ oder „Summe gängiger HiFi-Parameter“ zwischen Hörer und Musik schieben würde. Die ersten Momente mit der Monitor 40.2 bestehen aus ungläubigem Staunen über die Fähigkeit dieser 38 Kilo schweren Wuchtbrumme von Lautsprecher, sich akustisch nahezu vollständig aus dem Bewusstsein zu verkrümeln und der Musik das Feld zu überlassen.
Wenn einem vor dem Start des „bewusst sezierenden Hörens“ überhaupt Adjektive in den Sinn kommen, dann wären dies „bruchlos“, „stimmig“, „natürlich“ und vor allem: „lebensecht“. Ja, wenn ich diese Box marketingstrategisch auf ein Alleinstellungsmerkmal festnageln müsste, das ihren nicht eben moderaten Preis erklären sollte, dann wäre das mit Sicherheit: Natürlichkeit.
Dynamische Übertreibungen, tonale Verfärbungen, Frequenzgang-Tricksereien, hyperrealistische Klangpolitur, allzu funkelnde Höhen oder unrealistisch stramme Bässe: So ziemlich alles, womit viele gängige HiFi-Boxen ihren astronomischen Anschaffungspreis effektiv oder besser: effektgetrieben zu rechtfertigen versuchen, verkneift sich der Monitor 40.2. Shaws Größte ist vielmehr Box-gewordenes britisches Understatement. Ihre aus meiner Sicht absolut natürliche Abstimmung erschließt sich aber erst, wenn man sich ein wenig auf sie eingehört hat. Ja, selbst meine über alles geliebte Harbeth SHL5plus klang eine winzige Spur „gesoundet“, als ich nach etwa einer Woche ausschließlichen Monitor-Hörens wieder „nach Hause“ wechselte.
Hören wir also mal genauer hin und fragen uns: Worin konkret liegt dieser „Alles aus einem Guss“-Eindruck der Harbeth Monitor 40.2 begründet, der selbst tonal so ausgeglichene Charaktere wie die eigene kleine Schwester SHL5plus aus dem Gleichgewicht zu bringen vermag.
Tonal übergangslos
Nun, zunächst einmal am homogener abgestimmten, besser: weggestimmten Übergang zwischen den drei Chassis. Bei der SHL5plus verschafft der Super-Tweeter dem tonalen Obergeschoss noch hier und da einen Rest von „Eigenleben“, geht im Vergleich zum RADIAL-Tiefmitteltöner geradezu alert und funkelnd ans Werk. Auch Bass und Mitten wirken zuweilen weniger frei aufspielend, angestrengter, minimal gepresster, werden sie doch im Gegensatz zur großen Harbeth von einer einzigen Membran verantwortet. Die Harbeth Monitor 40.2 indes schüttelt solcherlei technisch bedingte Restriktionen vollends ab und macht es – den Einsatz der Super-Grille vorausgesetzt – selbst bei allerhöchster Konzentration unmöglich, das Agieren der einzelnen Treiber für Tief-, Mittel- und Hochton herauszuhören.
Gesamttonal schlägt sich das – bei ausreichendem Wandabstand – in einem im Grundton minimal „satt im Futter“ stehenden und im Präsenzbereich leicht zurückgenommenen, ansonsten aber ausgeglichenen Frequenzgang nieder. Der Bass geht dabei zwar nicht unbedingt als letztes Wort an Trockenheit und präzise fokussierter Attacke durch, präsentiert sich aber füllig-federnd und gleichzeitig frei vom Klischee „englischer Behäbigkeit“, die Kritiker der Marke Harbeth gerne mal ankreiden.
Heftig getretene Bass Drums sowie Kontrabass-Soli wie auf Lee Ritenours Akustik-Album Rhythm Sessions (auf Amazon anhören) beweisen: Alan Shaw hat in Sachen Gehäusebedämpfung ganze Arbeit geleistet. „L.A. By Bike“ hat nicht nur Fundament und Wucht, sondern Groove und Punch in einem Maße, das man einer Harbeth so nicht unbedingt zugetraut hätte und der SHL5plus auch nicht bescheinigen kann. Nein, die Harbeth Monitor 40.2 schüttelt Bass-Attacken mit einer Lässigkeit aus der Hüfte, wie eben nur hinreichend große Lautsprecher es vermögen.
Im Vergleich zur kleinen Schwester ähnlich locker, flockig und befreit spielt auch der Mittelton der Monitor 40.2 auf. Hier wirkt alles ähnlich organisch, geschmeidig und dabei klar, rein und durchhörbar wie bei meiner SHL5plus. Insbesondere Stimmen stehen bei der Harbeth Monitor 40.2 aber deutlich souveräner im Raum, mit hörbar mehr Luft zum Atmen. Klangfarben gelingen außerdem nicht nur intensiver, sondern auch treffsicherer, lebendiger, duftiger. Wenn mir nicht bereits vom Gedanken an einer Teilnahme am highfidelen Bullshit-Bingo übel würde, stünde hier jetzt die Behauptung, man könne „das Holz und die Darmsaiten einer Geige förmlich riechen“.
Nun, versuchen wir’s anders: Man höre sich ein Live-Klavierkonzert wie Yuja Wangs hinreißendes The Berlin Recital (auf Amazon anhören) auf beiden Boxen an – und man hat die Definition zwischen liveähnlicher Wiedergabe und einem tatsächlichen Live-Eindruck. Oder, wenn Sie so wollen: zwischen sehr gutem HiFi und echtem High End. Verschwimmen bei der Harbeth SHL5 das metallische Anhämmern der Saiten und die hölzerne Resonanz des Korpus‘ noch ineinander, so präsentiert die Monitor 40.2 beide Schallereignisse so konsequent separiert, dass sie jeweils für sich absolut real klingen – und dennoch, oder besser: genau deswegen zum klassisch-charakteristischen Klang eines Konzerflügels „zusammenwachsen“.
Weniger eine Frage von highfideler Qualität denn des persönlichen Hörgeschmacks sind die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Harbeth-Vertreter im Hochton. Wie an den unterschiedlichen Chassis-Bestückungen abzulesen, liegt der tonale Schwerpunkt der Monitor 40.2 etwas tiefer als bei der SHL5plus. Bedeutet: Nicht nur Bass und Grundton entfalten ihre „erdende“ Wirkung mit etwas mehr Nachdruck, auch im Hochton geht die Harbeth Monitor 40.2 etwas früher vom Gas, spielt also milder, dezenter und einen Hauch gerundet.
Auflösung
Weniger Auflösung also? Zum vierfachen Preis? Im Gegenteil: Die Harbeth Monitor 40.2 löst vom Präsenzbereich bis zum mittleren Hochton sogar einen Tick feiner auf. Sie spart sich bloß jenen obertonalen Draufsatz an Luftigkeit, der den Klang der SHL5plus frischer, bisweilen aber auch weniger integrativ wirken lässt. Die Monitor 40.2 klingt – zur Abwechslung mal architektonisch angenähert – nach einem Konzertsaal mit Holzpanelen (wie etwa die Berliner Philharmonie), die SHL5plus etwas mehr nach einem mit Kunst-Diffusoren (wie etwa die Elbphilharmonie). Entnehmen Sie der geneigten Fachpresse, welche Variante hier nahezu einhellig als künstlerisch höherwertig angesehen wird, und Sie wissen die mildere Gangart der Monitor 40.2 einzuordnen. Aber klar, alles ist Geschmackssache: Wem eine ordentliche Dosis Hochtonenergie wichtig ist, findet im fraglichen Preisbereich sicherlich rasch Boxen, die einfach mehr machen als die Harbeth Monitor 40.2.
Bühnenbild
Wo wir gerade über große Räume reden: In dieser Hinsicht lässt die große Monitor 40.2 ihre kleine Schwester sicherlich am weitesten hinter sich. Fast überlebensgroß, erzstabil und bestens ausgeleuchtet projiziert Harbeths Große den Aufnahme- in den Hörraum. Die Manifestation der Mitte ist wie in Stein gemeißelt, ohne dass es nötig wäre, Umrisse von Phantomschallquellen in Pin-Point-Manier darzustellen. Im Gegenteil: Typisch Harbeth behalten Stimmen und Instrumente nicht nur ihren festen Platz im Gesamtbühnenbild, sondern auch jenen natürlichen Rest an „Aura“, dessen Wegradieren auf dem Reißbrett einer hyperrealistischen Raumzeichnung – zumindest meiner persönlichen Meinung nach – sowieso zu den größten Unsitten modernen HiFi-Soundings gehört.
Geerdet. Mild. Klangfarbenstark. Ja, da hört man sie nun unruhig auf den Sitzen rutschen, die Anhänger einer zackig-griffigen Dynamik – werden solcherlei Begrifflichkeit nicht oft beschönigend für „chronische Schläfrigkeit“ verwendet? Nun, diesbezüglich ist fast vollständig Entwarnung zu geben.
Dynamik
Feindynamisch ist die Monitor 40.2 kurz und knapp das differenzierteste und spannendste Stück HiFi-Technik, das ich bisher in meinem Hörraum hatte. Und auch mit der groben Keule kann die große Harbeth durchaus wuchtig zulangen. Hier allerdings bleibt auch die zackiger abgestimmte 40.2, wenngleich in geringerem Maße als ihre Vorgängerin 40.1, auf adäquate Verstärkung angewiesen. Mein Röhrenverstärker Jadis DA88 (Preis: 12.700 Euro) ist sicherlich kein Leistungszwerg, entlockte der Harbeth Monitor 40.2 aber keinen derart griffigen, aufgeräumten und sportlich-dynamischen Drive wie beispielsweise die kräftigere Transistor-Endstufe Abacus Ampollo (Preis: 2.900 Euro).
Interessenten einer Harbeth Monitor 40.2 sollten also bedenken, dass die Top-Box zwar im Vergleich zu sämtlichen kleineren Lautsprechern des Herstellers das klanglich größte Potenzial beherbergt, allerdings auch höhere Ansprüche an die vorgelagerte Kette stellt. Ob Röhre oder Transistor, ob Silber- oder Kupfer-Kabel – eine Harbeth SHL5plus klingt jedes Mal etwas anders, aber immer irgendwie „gut“. Eine Monitor 40.2 hingegen kann überwältigend, aber eben auch matt und kraftlos klingen, wenn der sie antreibende Verstärker nicht so recht passt. Daher wie zum Beweis, dass wir es mit einem „wahren“ Highend-Lautsprecher zu tun haben, ein Caveat: So verlockend dieser Monitor 40.2 auch sein mag, hören Sie in jedem Fall ausgiebig Probe, ob es – den unter Garantie betörenden Mittenschmelz einmal ausgeblendet – auch leistungsmäßig reicht, das opulente Klangschiff souverän im Griff zu haben.
Vergleiche
Wenn die Harbeth Monitor 40.2 jedoch in die Kette passt, ist sie für Anhänger eines stressfrei-natürlichen Genussklangs im fraglichen Preisbereich ziemlich allein auf weiter Flur. Abgesehen von den britischen BBC-Stammesbrüdern von Spendor, Rogers oder Falcon kommt mir noch die „große“ Living Voice OBW-RW3 (Preis: ab 15.000 Euro) in den Sinn. Diese schlanke Standbox mit ausgelagerter Frequenzweiche gibt sich obenrum deutlich luftiger, insgesamt neutraler und besser auflösend. Sie ist allerdings kein musikalischer Allrounder. Jazz und kleines Orchester klingen über die OBX-RW3 gerade an Röhren bisweilen betörend. Bei Metal, Rock oder Elektro allerdings zeigt die Harbeth der Living Voice souverän die Rückklemmen. Auch hier entscheidet also der Geschmack: Der aufmerksam hörende Feingeist greift vielleicht zur Living Voice, der auf stressfreien Musikgenuss zielende Alleshörer zur Harbeth.
Test: Harbeth Monitor 40.2 40th Anniversary Edition | Lautsprecher