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Fonel Renaissance: Technisches & Konzeptionelles

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Fonel Renaissance: Technisches & Konzeptionelles

fonel renaissance

Die Foneller haben – obwohl es mir persönlich bisher eher deren Transistorgeräte angetan haben – ja schon eine besondere Affinität für Röhrentechnik: Im Renaissance arbeiten ausgangsseitig vier Sovtek 6N23P New Old Stock (der Renaissance ist aber auch kompatibel mit den gängigen E88CC) im Shunt-Regulated-Push-Pull-Modus (SRPP). Diese etwas seltenere, wenn auch ganz und gar nicht neue Variante des ja ansonsten sehr gängigen Gegentakt- beziehungsweise Push-Pull-Prinzips will Fonel weiter verfeinert haben – generell wird dem SRPP-Konzept trotz des im Grunde gar nicht sehr aufwändigen Schaltungsdesigns nachgesagt, bereits ohne Gegenkopplung relativ linear zu arbeiten sowie eine vergleichsweise hohe Verstärkung zu liefern.

phono platine
Das Phonoteil (MM/MC) arbeitet ebenfalls auf Röhrenbasis

Der Über-alles-Gegenkopplung (Global Feedback) steht man im Hause Fonel dann auch kritisch gegenüber, dank besagter Röhrenschaltung könne man in „der Ausgangsstufe auf ein negatives Global Feedback verzichten, was zu höherer Mikrodynamik, Auflösung und Natürlichkeit führt“, so Dr. Buchakchiysky.

fonel renaissance
Der Renaissance vermittelt insgesamt eine extrem hohe mechanische Wertigkeit – auch die zahlreich vorhandenen, mit dem Gehäuse verschraubten Ein- und Ausgangsbuchsen sind anstandslos robuster Machart

Das Herz der verbauten Wandlersektion ist ein Cirrus Logic CS4398, der Digitalsignale grundsätzlich bis zu 24Bit/192kHz wandeln kann, was beim Renaissance nicht zuletzt auch für die USB-Schnittstelle von Belang ist: Bei dieser setzt man auf eine Lösung des italienischen Anbieters M2Tech, die technisch auf dem in fairaudio schon einmal in Form eines Leserberichts besprochenen „HiFace“ beruht, allerdings beim Fonel nicht in Form eines externen Interfaces daherkommt (wenn dies bei unserem zu den ersten Modellen der Serie gehörenden Probanden tatsächlich aber noch der Fall ist), sondern intern integriert ist:

Der Fonel Renaissance kommuniziert mit dem Rechner dadurch im – lobenswerterweise in letzter Zeit auch in preiswerteren HiFi-Geräten grundsätzlich sehr populär gewordenen – asynchronen Modus: Die D/A-Wandlung bekommt dabei keinen vom Computer generierten beziehungsweise im ankommenden USB-Signal verborgenen Takt „aufgezwungen“, sondern kann auf Basis autonomer Taktung – bei der Fonel’schen Lösung übernehmen zwei im HiFace verbaute Quarzoszillatoren die Rolle des Masters – erfolgen, was im Idealfall zu hörbar weniger Jitter führt.

fonel renaissance innen

Mittels zusätzlicher Treiber (über die M2tech-Seite zu beziehen) können zudem die in Computer-Betriebssystemen normalerweise wirkenden, aber nicht gerade klangförderlichen Standardtreiber (Stichwort: Windows-Audio-Kernel-Mixer, siehe dazu zum Beispiel die Ausführungen in unserer foobar Anleitung zum Thema ASIO) umgangen werden – ein etwaiges Arbeiten mit ASIO-Lösungen wird mithin überflüssig. Last but not least lässt sich – wie bereits angedeutet – die USB-Schnittstelle (die normalerweise auf 96 kHz beschränkt ist) mittels dieses Tools auf 24 Bit/192 kHz aufbohren.

digitale schnittstellen
Die digitalen Schnittstellen des Fonel Renaissance

Um Störeinflüsse auf die analogen Schaltungssphären des Renaissance zu minimieren, wird die DAC-Sektion bei Phonobetrieb automatisch „schlafen gelegt“ und des Weiteren die komplette Wandlersektion von einem eigenen Trafo gespeist – die beiden anderen Ringkerne versorgen dagegen die (analogen) Schaltkreise des linken beziehungsweise rechten Kanals; trotz gemeinsamer Leiterplatte für die Verstärkungsstufen beider Kanäle sei, so Fonel, der Renaissance komplett in Doppelmono gehalten. Der wie ein Z geformte, quer durch den Renaissance verlaufende Stahlschirm trennt zudem die unmittelbar klangrelevanten Signalschaltungen von den Netzteilen und Mikroprozessorschaltungen.

Letzere steuern die Reihenfolge der Ein- und Ausschaltvorgänge der Netzteile, die Eingangswahl, das Alp’sche Motor-Lautstärkepotentiometer sowie nicht zuletzt die Aktivitäten des DAC und werden über einen vierten, wenn auch etwas einfacher gehalteneren Trafo versorgt:

fonel vorstufe
Der vierte Trafo für die Mikroprozessorschaltungen

Apropos Eingangswahl und Lautstärkepotentiometer: Die dicht gedrängten 18 kleinen Taster im Bedienfeld des Renaissance – auch die Lautstärkeregelung verbirgt sich hier, na ja, ich selbst stehe ja grundsätzlich mehr auf „echte“ Rädchen – ziehen unvermeidlich recht kleine Beschriftungen nach sich, was – zumindest in der Anfangszeit – beim Knöpchendrücken nicht gerade für traumwandlerische Sicherheit sorgt.

trafos fonel renaissance

Aber egal – den Einschaltknopf ganz rechts (hinten am Gerät hat’s dann noch einen harten Netzschalter), habe ich dann doch noch gerade so gefunden …

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Test: Fonel Renaissance | Vorstufe

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