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Testfazit: Focal Maestro Utopia Evo

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Klang: Focal Maestro Utopia Evo
  2. 3 Testfazit: Focal Maestro Utopia Evo

Die Focal Maestro Utopia Evo ist keine normale Box, sondern eine dynamisch-sexy gestaltete Klangskulptur der Luxusklasse – mit entsprechend heftigem Preisschild. Es dürfte sich bei ihr um den klanglich komplettesten Lautsprecher handeln, den ich in meinem Hörraum näher kennenlernen durfte. „Komplett“ in dem Sinne, dass im Grunde alle HiFi-Kriterien, die uns Audiophilen im Kopf rumspuken, als erledigt gelten können.

Hochtöner der Focal Maestro Utopia Evo

Trotzdem wird die Focal Maestro Utopia Evo auch nicht jedermanns Sache sein, selbst wenn Geld keine Rolle spielt. Man kann sein sauer Erspartes ja auch ganz leicht für jenseitige Hornkonzepte ausgeben, die man womöglich an Kondo-Elektronik zu betreiben gedenkt … Günstiger wird’s so bestimmt nicht, doch garantiert ganz anders klingen.

Focal Maestro Utopia Evo in Weiß

Also: Auch in diesen preislichen Sphären entscheidet letztlich der persönliche Geschmack. Und wer sich auf die Maestro Utopia Evo einlässt, sollte „reine Lehre“ wollen und bereit sein, den Preis dafür zu zahlen. Klangliches Laissez-faire ist mit ihr nicht, denn die Focal ist präzisionsvernarrt: tonal neutral, extrem breitbandig, sehr hoch auflösend, dynamisch wie räumlich frappierend akkurat. Die Kehrseite der Medaille: Mittelmäßig produzierte Platten kriegt man entsprechend ungeschönt ans Ohr gereicht. Doch stimmt‘s mit dem Rest der Kette, mit dem Raum und der Aufstellung der Lautsprecher in ihm sowie mit der Aufnahmequalität – ja, dann kann die Französin schlicht atemberaubend aufspielen. Ich werde sie so schnell nicht wieder vergessen können.

Steckbrief Focal Maestro Utopia Evo:

  • Die Focal braucht etwas Platz, um sich entfalten zu können. Nicht nur aufgrund der Potenz im Bass – in zu kleinen Räumen wird er zu mächtig –, sondern auch damit gewisse Abstandsrelationen zum Hörplatz eingehalten werden können. In Räumen ab 30 qm fühlt sie sich wohl, auf wesentlich weniger Fläche ergibt es wenig Sinn.
  • Insgesamt tonal ausgeglichen und balanciert unterwegs – sowie extrem breitbandig. Bass-, Mitten- und Höhen-Wiedergabe können in Maßen justiert werden.
  • Ein Bass nach Lehrbuch: Er geht extrem tief hinunter und bleibt bis in allerunterste Lagen hinein durchgezeichnet und konturiert. Dank großem Gehäusevolumen und ordentlich Treiberfläche können auch in diesem Frequenzbereich dynamische Attacken gefahren werden, bei denen kein Auge trocken bleibt. Die Regelungsmöglichkeit im Bass stellt nicht auf den Pegel allein ab, sondern auf das Dämpfungsverhalten. Man kann den Tiefton also mehr oder weniger trocken einstellen – je nach Raumakustik, Verstärkerwahl und Hörgeschmack.
  • Mitten- und Hochtonband geben sich neutral-straight, solange man sie nicht anders justiert. Besonderes Kennzeichen: das sehr, sehr hohe Auflösungsvermögen. Stimmt’s mit der zuspielenden Elektronik, der Verkabelung, der Aufstellung und der Qualität der Aufnahme, kann das einer Offenbarung gleichkommen. Hakt es irgendwo, bekommt man das auch sofort mitgeteilt. Die Französin will einem alles sagen – nicht einfach nur „charmant säuseln“.
  • Die Maestro Utopia Evo ist sehr spielfreudig und dynamisch. Um das grobdynamische Potenzial auszunutzen, sollte der die Focal antreibende Verstärker schon etwas Power besitzen – dank des guten Wirkungsgrades müssen es aber auch keine echten „Muscle-Amps“ sein. Ist das gegeben, können auch großorchestrale Werke derart „live“ rüberkommen, wie man das sonst kaum geboten bekommt.
  • Auch räumlich beeindruckt die Focal. Die virtuelle Bühne kann je nach Programmmaterial riesig werden – oder kammermusikalisch bleiben. Keine Raumdimension bleibt unterbelichtet, auch die Tiefe nicht. Erstaunliche Präzision und Plastizität der Abbildung: Zwar können kleinere, günstigere, zumeist dann speziell auf „Zeitrichtigkeit“ gezüchtete Lautsprecher in dieser Hinsicht bisweilen noch etwas mehr – aber andererseits erlebt man selten einen derart großen Lautsprecher, der so akkurat und körperhaft abbildet wie die Focal.

Fakten:

  • Modell: Focal Maestro Utopia Evo
  • Konzept: passiver Dreiwege-Standlautsprecher, Bassreflex
  • Preis: 52.000 Euro
  • Maße & Gewicht: 1470 x 455 x 770 mm (H x B x T) (HxBxT), 116 kg/Stück
  • Ausführungen: Black Lacquer, Carrara White, Ash Grey, British Racing Green, Metallic Blue
  • Wirkungsgrad: 93 dB/W/m
  • Nennimpedanz: 8 Ohm
  • Sonstiges: Lautsprecher steht auf Rollen, Spikes mit magnetisch haftenden Tellern im Lieferumfang, MDS-Basstreiber erlaubt Einstellung der elektrischen Güte (= Dämpfung) im Tiefton, Mitten und Höhen können um je +/-1 dB angepasst werden
  • Garantie: 10 Jahre für den Erstkäufer

Hersteller & Vertrieb:

music line Vertriebs GmbH
Hainbuchenweg 14–18 | 21224 Rosengarten
Telefon: +49(0)4105 – 77050
E-Mail: info@music-line.biz 
Web: www.focal.com/de

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Test: Focal Maestro Utopia Evo | Standlautsprecher

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m