Wenn sich eine derartige Vielseitigkeit und ein klanglich so angenehmer Charakter in einem Gerät vereinen, dann darf man mit etwas Pathetik schon mal von einem highfidelen Meisterwerk reden. Für betont analytisch und sachlich veranlagte Gemüter, die Wert auf ein mit härterer Mine gezeichnetes, markanteres Hochtonprofil legen und eine weniger euphonische, womöglich schlankere Tonalität bevorzugen, dürfte der Eversolo-Streamer dennoch weniger geeignet sein. Als weiteren Pferdefuß mag der eine oder andere noch den fehlenden Kopfhörerausgang zählen, zumal es auch keine Bluetooth-Bidirektionalität gibt.
Freunde von Klangbildern, bei denen tadellose Präzision auf keinen Fall zulasten der Seidigkeit und mithin Langzeittauglichkeit gehen soll, und einer im Zweifelsfall eher leicht warmen Tonalität zählen hingegen zur absoluten Zielgruppe des Eversolo DMP-A8. Und das ganz gleich, ob man sich seiner Streamer- oder Vorstufenfunktion bedient.
In dieser Preisklasse ist mir kein audiophilerer Universalist und auch kein universellerer Klangfeingeist bekannt – wer klanglich objektiv mehr will, dürfte merklich tiefer in die Tasche greifen oder muss zumindest auf Vielseitigkeit verzichten. Daher empfehle ich das Probehören sehr, sollte dieser Bericht ihr Interesse geweckt haben. In meinem Hörraum jedenfalls unterstützt mich der Eversolo DMP-A8 künftig als Referenzgerät, sie werden ihn bei meinen nächsten Testberichten also so oder so wiedertreffen …
Der Eversolo DMP-A8 charakterisiert sich durch …
- eine sehr gelungene Hochtonwiedergabe, die langzeittaugliche Unangestrengtheit und tadellose, keineswegs hervorstechende Präzision/Transparenz vereint.
- ein angenehm organisches, agiles, anstandslos durchhörbares Mittenband – die Mitten kommen mit einem angenehmen Hauch von Wärme, ohne dass man hier wirklich von tonalen Unregelmäßigkeiten sprechen kann.
- einen minimal auf der kräftigen Seite von neutral angesiedelten, schön tiefreichenden Bassbereich. Es gibt zwar noch akzentuierter und straffer abbildende Netzwerkplayer, dennoch empfinde ich den DMP-A8 untenrum ebenfalls als ordnungsgemäß präzise.
- eine bis in die Randbereiche hinein vorbildlich ortungsscharfe Räumlichkeit, wobei sich gerade das Tiefenprofil von anderen Playern positiv absetzt, hier reden allerdings auch die Filtereinstellungen ein Wörtchen mit.
- eine involvierende Grobdynamik, auch in dieser Sache ist der Eversolo DMP-A8 eher schön zupackend als akademisch verhalten unterwegs. Feindynamisch zwar nicht betont drahtig oder auffallend flirrend, aber dennoch akkurat.
- ein sich über App oder direkt am Touch-Display vermittelndes, ausgereiftes Bedienkonzept. Trotz der vielen sich bietenden Möglichkeiten logisch-intuitiv zugänglich. Tolle Vielfalt an Features – Streamer, DAC und Vorstufe in Personalunion –, aus audiophiler Sicht ist nicht zuletzt die per Widerstandsleiter realisierte, analoge Lautstärkeregelung hervorzuheben.
Fakten:
- Modell: Eversolo DMP-A8
- Konzept: Streamer, DAC, Vorstufe mit digitaler und analoger Lautstärkeregelung
- Preis: 1.980 Euro
- Maße & Gewicht: 9,0 x 38,8 x 24,8 cm (HxBxT), 5 kg
- Analoge Eingänge: 1 x Cinch, 1 x XLR
- Digitale Eingänge: 2 x koaxial, 2 x optisch, USB-B, USB-A (OTG), Bluetooth-Empfang (AAC, SBC, aptX, aptX HD, LDAC), HDMI ARC
- Netzwerk: Roon Ready, NFS, UPnP, SMB und AirPlay; Schnittstellen für Wifi & Ethernet
- Analoge Ausgänge: Cinch, XLR
- Digital Ausgänge: koaxial, optisch, USB-A, HDMI (I2S)
- Auflösungen: max. 768 kHz und DSD512 per USB, 192 kHz und 24 Bit via S/PDIF; max. 384 kHz und 32 Bit / DSD512 via Netzwerk
- Streamingdienste: Tidal, Qobuz, Amazon, Hiresaudio, Deezer sowie Spotify, Apple Music, Apple Music Classical, TuneIn und noch viele mehr per APK-Download
- Farben: Schwarz
- Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:
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Isenbergstraße 20
45130 Essen
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Test: Eversolo DMP-A8 | Netzwerk-Player, Vorstufe