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Test: Gold Note PA-1175 | Endstufe

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  1. 1 Test: Gold Note PA-1175 | Endstufe

November 2015 / Ralph Werner

Dass im Claim von Gold Note (Vertrieb: www.highend-stereo-cinema.at) von Renaissance of Technology die Rede ist, mag auch geografische Gründe haben. Schließlich ging diese an die Antike wieder anknüpfende Kunst- und Kulturepoche von Italien, genauer: vom norditalienischen Florenz aus – und ebendort hat die Firma Akamai, die unter dem Markennamen Gold Note Hifideles aller Art entwickelt und produziert, ihren Sitz.

Ob man dort nun mit der Wiedergeburt antiker Techniken befasst ist, will ich in den Werbetext nicht hineininterpretieren. Bei einem längeren Surfstopp auf der Hersteller-Website ging mir sowieso anderes durch den Kopf: „Das ist ja wohl eher die Renaissance des Vollsortimentlers!“ Würden Sie vermuten, dass man im Portfolio einer toskanischen High-End-Manufaktur, deren Bekanntheitsgrad schon noch ein-zwei Stufen unter Accuphase, B&W oder Naim anzusiedeln ist, im Grunde alles findet, was man als Audiophiler so benötigt? Ich jedenfalls bin überrascht.

Gold Note PA-1175

HiFi-Unternehmen, die Elektronik und Lautsprecher herstellen, sind inzwischen selten geworden. Jene, die digitale und analoge Quellen guten Leumunds produzieren, wohl noch seltener. Und wenn ich „analoge Quellen“ schreibe, dann meine ich: eigene Laufwerke, eigene Tonarme, ja, eigene Tonabnehmer. Doch es kommt noch besser: Man kann eine solche Anlage nämlich auch auf ein Gold-Note-Rack stellen, eine Gold-Note-Netzleiste und dazugehörige -kabel erwerben – NF- und Lautsprecherstrippen natürlich nicht zu vergessen – und alles zu einem Firmen-Ensemble verknüpfen. Schließlich legt man noch die Gold-Note-Matte auf den Plattenteller und wäscht eventuell leicht verkratztes Vinyl mit einem, logisch: Gold-Note-Repair-Liquid namens „Kymyas“ ab, bevor man Musik hört. Alle Wetter, eine solche Breite des Angebots ist echt rar geworden. Produktspezialist Marco Martignone bestätigt, dass der „Alles-aus-einer-Hand-Ansatz“ schon länger zur Unternehmensphilosophie gehört, und das nicht nur aus naheliegenden designtechnischen Gründen, sondern weil man so alle klanglichen Parameter im Griff habe.

An der Spitze dieses breiten Sortiments steht die „Diamond Line“, gefolgt von der „Classic Line“, die nun aber peu-à-peu von der brandneuen „Serie 1000“ abgelöst werden wird. Diese gliedert sich preislich und vom Anspruch her allerdings über der Vorgänger-Linie ein und soll umfangreich(er) ausgebaut werden, so Heimo Waltenberger vom Deutschlandvertrieb. Das erste Mitglied der neuen Elektronikserie ist die Stereoendstufe PA-1175 – und die steht hier zum Test an.

Gold Note PA-1175

Optisch auf den ersten Blick unauffällig, verfängt sich der zweite beim 5-Cent-Stück-großen, goldenen Markenemblem vorne links auf der Front, das einen (antiken?) Hornisten stilisiert, der sich eleganterweise – und deutlich größer – noch einmal auf der Topplatte wieder findet. Die markanten Lüftungsschlitze dort und an den Seiten stellen ein weiteres stilbildendes Element des ansonsten dezenten schwarzen (wahlweise auch silbernen) Kastens dar.

Gold Note PA-1175

Neben dem An/Aus-Schalter auf der Rechten sitzt dort auch noch ein mit „DF“ beschriftetet Taster. „DF“ wie Dämpfungsfaktor. Das ist ungewöhnlich: Hiermit lässt sich tatsächlich die Ausgangsimpedanz der Endstufe zwischen den Werten 0,03 und 0,3 Ohm schalten, und damit besagter Faktor variieren. Gerade bei Kompaktmonitoren und Lautsprechern höheren Wirkungsgrades soll sich häufig der niedrigere Dämpfungsfaktor von 25 (gemessen an 8 Ohm) klanglich bezahlt machen, sagen die Italiener – wie gut, dass sich die KEF Reference 1 noch bei mir befindet, ganz abgesehen von der 96-dB/W/m-Blumenhofer. Das lädt zum Spielen ein.

Als weitere Besonderheit stellt Gold Note den „Optical BIAS“ heraus, welcher die Vorspannung der Transistoren wesentlich stabiler halten soll als konventionelle, (rein) elektronische Schaltungen. Auch die Schutzschaltungen des Endverstärkers arbeiten mit optischen Sensoren, was garantiere, dass sie keinen klangschädigenden Einfluss nehmen könnten, so die Italiener.

Gold Note PA-1175
In der Mitte der Endstufe thront der Ringkern-Transformator auf einer mechanisch entkoppelnden Plattform

Die Endstufe PA-1175 bietet übrigens eine höhere Leistung (175 Watt/8 Ohm) als die Gold-Note-Vollverstärker-Flaggschiffe Demidoff Signature beziehungsweise Diamond. Allerdings sind Letztere ja auch Single-EndedClass-A-Verstärker, während die PA-1175 mit vier Endtransistor-Paaren je Kanal in Push/PullClass-AB-Manier arbeitet – so ist eine höhere Leistungsausbeute mit geringerem Mitteleinsatz möglich. Klanglich orientiere man sich freilich am Single-Ended-Vorbild, so Gold Note. Jede andere Aussage hätte mich auch verwundert. Übrigens: Wer Appetit auf noch mehr Leistung hat, kann die 1175er auch brücken, was deren Wattzahl verdoppelt und den Stereoamp zum Mono macht. So – und jetzt hören wir doch einfach mal rein!

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Test: Gold Note PA-1175 | Endstufe

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