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August 2013 / Ralph Werner
Zugegeben, ich mag die Norweger – und das spätestens seit dem Test der Monoendstufen Electrocompaniet AW180, die mir seitdem als Arbeitsgeräte dienen. Vielleicht ist das auch der Hauptgrund, warum ich mir das Gros der Testmuster dieser Marke unter den Nagel reiße. So auch im aktuellen Fall den D/A-Wandler Electrocompaniet ECD 2.
An neu auf den Markt kommenden DACs hat es zurzeit ja nun wirklich keinen Mangel. Warum, ließe sich fragen, sollte man sich für einen von Electrocompaniet (www.electrocompaniet.eu) interessieren?
Nun … unter Umständen deshalb, weil man meint, dass die Norweger zwar primär für highendigen Verstärkerbau stehen, aber eben auch schon seit langen Jahren sehr gut beleumundete CD-Player im Portfolio haben, von Digitaltechnik also ein wenig verstehen könnten. Da will der geneigte HiFi-Freund möglicherweise wissen, was die Jungs in Sachen D/A-Konvertierung so drauf haben. Mag aber auch sein, dass einem einfach nur das inzwischen schon klassisch gewordene Design der „Classic Line“ gefällt: in Schwarz, mit der Acrylfront und den Goldknöpfen. Auch ich find’s schick, aber letztlich bleibt es Geschmackssache.
Genug der Spekulation. Der Electrocompaniet ECD 2 wurde als reiner D/A-Wandler konzipiert und besitzt fünf Digitaleingänge: zweimal koaxiales S/PDIF, zweimal Toslink und ein USB-Input. Letzterer arbeitet asynchron und verdaut Digitalkost bis 24 Bit/192 kHz. Die gleiche Grenze gilt für die elektrischen S/PDIF-Schnittstellen, kommen die Signale dagegen via Lichtleiter, wird seitens Electrocompaniet bis 96 kHz hinauf garantiert. Audiodaten „kleiner“ als 24/192 werden übrigens auf ebendiese Eckwerte upgesampelt und anschließend dem, sorry: den Cirrus-Logic-CS4398-Wandlerchips präsentiert. Derer zwei hat der ECD 2 nämlich an Bord, was im Vergleich zu einer einfachen Bestückung für eine weitere Minimierung der Rausch- und Verzerrungswerte sorgen soll.
Ihnen folgt natürlich eine vollsymmetrische Ausgangsstufe, denn die Norweger haben ganz generell ein Faible für Symmetrie. Entsprechend kann das gewandelte Signal über XLR abgegriffen werden, aber selbstverständlich geht es auch – nach einer Desymmetrierung – über Cinchbuchsen nach draußen. Eine getrennte Stromversorgung für die analogen und die digitalen Schaltungssektionen versteht sich bei „EC“ von selbst, auch hat die fürs Jitterniveau entscheidende Clock eine separate Spannungsregulierung spendiert bekommen, erfahre ich, was sich klanglich ebenfalls bezahlt mache.
Der XMOS-Chip kümmert sich ums USB-Audio, unten rechts sieht man den Upsampler
Ist noch etwas erwähnenswert? Nicht wirklich viel. Manch einer dürfte eine Kopfhörerbuchse vermissen. Und wer meint, er bräuchte einen DSD-fähigen D/A-Wandler, muss sich ebenfalls woanders umschauen. Was der Electrocompaniet-DAC allerdings mit an Bord hat, ist eine 100-stufige und auf digitaler Ebene arbeitende Lautstärkeregelung, die sich, wie auch die Eingangswahl, fernbedienen lässt. Wer möchte, kann den Electrocompaniet ECD 2 also direkt an seine Endstufen oder Aktivboxen anleinen. Wie sich die Pegelreglung klanglich schlägt, dazu später mehr.
Test: Electrocompaniet ECD 2 | D/A-Wandler