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Elac FS 407 – Bass, Dynamik – Testbericht fairaudio

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Doch die gute Nachricht: Es lag nicht nur am Elac-Wandler, sondern genau genommen an drei zusammen spielenden Faktoren: Erstens sind beide Alben in der Tat aus heutiger Sicht ziemlich schlecht produziert. Zweitens dienen mir im Verstärkerzweig ein Audiolab 8200CDQ als Vorstufe und ein Abacus Ampollo als Endstufe. Beide Geräte sind sehr permeabel für die Qualitäten des Ausgangssignals, sie beschönigen nicht, sie biegen nicht gerade. Und drittens schlägt der Elac FS 407 auch nochmal in exakt dieselbe Kerbe.

elac fs 407 abdeckung

Ja, er hat schon was von einem Studiomonitor, was Disziplinen wie Tonalität und Raumdarstellung angeht. Summiert man die Einflüsse – oder besser: Nicht-Einflussnahmen – aller drei Geräte, so kommt hinten im Schlechten wie im Guten genau das heraus, was man vorne hineingibt. Das ist aber kein Beinbruch, sondern im Grunde ja eigentlich das, was eine gute Komponente ausmacht, und durch geschickte Wahl der Mitspieler lässt sich ein allzu sezierendes Auftreten ja auch verhindern. Ich habe mal spaßeshalber (hoch-audiophile Gemüter mögen mir bitte verzeihen) das CD-Signal durch den Dynavox-TPR-2-Röhren„konverter“ geschickt, und siehe da, schon deutlich gefälliger! Wer ganz sicher gehen will beziehungsweise gerne auch mal mit klanglich fragwürdigem Material arbeitet, der kann zum Beispiel über die Einsätze von milder tönenden Quellen oder Verstärkern nachdenken.

ultra voxWechseln wir mal wieder zu einer „guten“ Produktion, um zu sehen, was die Elac dynamisch drauf haben. Ultravox‘ Stück „Vienna“ ist einer meiner Lieblings-Tracks, um das abzuklopfen. Und hier haben mich die FS 407 richtiggehend begeistert. Die Synthesizerdrums kommen wie Blitze, die synthetischen Hi-Hats wie Pistolenschüsse – präzise, mit Wucht, glasklar. Auch die Stellen, an denen die Sounds erst eingefadet werden – also lauter und lauter werden –, um dann abrupt zu enden, bringen die Elac-Lautsprecher so unmittelbar und direkt rüber, dass es fast im Trommelfell kitzelt. Gefällt mir sehr.

Ein kleiner Querblick zu anderen Vertretern der Zunft sei gestattet: Als erstes drängt sich natürlich ein Vergleich mit meinem Referenzlautsprechern Neat Momentum 4i auf: Diese haben den gleichen Paarpreis, arbeiten ebenfalls mit einem „besonderen“ Hochtöner (einer Inverskalotte) und haben noch dazu ein Downfire-Bass-System. Allerdings feuern hier die Basstreiber selbst – und nicht das Reflexrohr – isobarisch nach unten. Ein A/B-Vergleich zeigt durchaus Unterschiede.

elac fs 407

Zunächst einmal kommt der Neat-Lautsprecher insgesamt einen Zacken weiter runter. Keine Oktave, aber ein paar gefühlte Töne. Ist auch kein Wunder, denn er hat neben Hoch- und Mitteltöner zwei separate Basstreiber, die einander isobarisch ergänzen. Im Gegenzug serviert der Elac-Wandler den Bassbereich etwas kontrollierter, bündiger, zackiger.

Obenrum ist’s eher umgekehrt: Der FS 407 wirkt ein Stück weit organischer, natürlicher, vor allem, was den Übergang zu den Mitten angeht, der Neat-Lautsprecher gibt in Summe noch etwas mehr Hochton-Details wieder, neigt aber auch eher zu einer leichten Überpräsenz, die man aufstellungsseitig kompensieren kann beziehungsweise muss.

In Sachen Dynamik liegen für meinen Geschmack beide Lautsprecher gleichauf. Eine gute Bühnenabbildung ist bei der Elac-Box etwas unkomplizierter zu erreichen, als bei der Neat. Erstere ist aufstellungsunkritisch und bietet ohne stundenlanges Herumgeschiebe im Grunde von Anfang an eine saubere Abbildung. Da zeigt sich die Neat Momentum 4i etwas divenhafter – andererseits kann sie, wenn man sich wirklich Mühe gibt, auch einen Sweet Spot liefern, in dem man insgesamt etwas dreidimensionaler und tiefer in die Aufnahme hineinlugen kann als mit der Elac.

elac fs 407 boxenkabel

Insgesamt erinnert mich, wenn ich die getesteten Lautsprecher so Revue passieren lasse, ein anderes Modell stark an den Elac-Kandidaten: Die Nubert nuVero 10. Tonal sehr ähnlich abgestimmt – nämlich auf Neutralität und Basskontrolle hin. Was die Raumabbildung angeht, kam mir der Vertreter aus dem Schwabenland noch einen Tick präziser in der Tiefenabbildung vor, wobei ich im Hochtonbereich wiederum der Elac den Vorzug geben würde, diese Mischung aus seidig und detailreich, die ist schon sehr speziell und etwas wirklich Besonderes. Und so schließe ich mit der Feststellung, dass ich sicherlich wieder den Finger heben – ja, vielleicht sogar ein bisschen schnipsen – werde, wenn die fairaudio-Herausgeber einen neuen Elac-Probanden in die Runde schicken …

elc fs 407 zubehör

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Test: Elac FS 407 | Standlautsprecher

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