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Test: Elac FS 407 | Standlautsprecher

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März 2013 / Jochen Reinecke

Was mir beim Dasein als HiFi-Tester so gefällt, ist, dass man quasi par ordre du mufti mit Geräten zu tun hat, die sich sonst nicht in die heimischen vier Wände verirren würden: Manche überschreiten das zur Verfügung stehende Budget, zu anderen hat man instinktiv keinen Zugang – und wieder andere hat man einfach nicht auf dem Radar. So ging es mir jahrzehntelang mit den Produkten des Herstellers Elac.

Mir erschien die große Produktpalette dieses Unternehmens (derzeit mehr als 60 verschiedene Lautsprechermodelle im Portfolio) immer etwas unübersichtlich, auch fand ich die älteren Modelle optisch nicht gerade übermäßig spannend designt – und schon war die Marke irgendwann weg aus meinem Bewusstsein. Ein Fehler, wie ich vor gut zwei Jahren feststellen durfte, als ich für fairaudio den Aktivmonitor Elac AM 150 testen durfte, der für kleines Geld einen absolut erwachsenen Auftritt hinlegte. Als mir nun der Standlautsprecher FS 407 zum Test angeboten wurde, langte ich somit gerne zu.

elac fa 407

Der FS 407 gehört innerhalb des Elac-Portfolios (www.elac.com) durchaus schon zu den ambitionierten Lautsprechern. Derzeit zwölf eigenständige Produktlinien – von der Linie 50.2 mit Paarpreisen zwischen 300 und 800 Euro bis hin zur Linie 600CE für 9.300 Euro – gibt es im Angebot. Die Vierhunderter-Linie hat derzeit noch die 4PI-, die 500er und die 600-CE-Linie über sich, ist somit quasi am unteren Ende des oberen Drittels angesiedelt. Zu verwirrend? Dann schauen Sie selbst, hier hat man bei Elac recht nachvollziehbar alle Modelle aufgeführt. Für ein Paar FS 407 blättert der geneigte Hörer 3.700 Euro hin; das ist nicht wenig Geld, da sollte man schon einiges erwarten dürfen.

elac jet

Nun, die FS 407 ist zunächst einmal ein echt schönes Ding. Wo ein Mann als erstes hinschaut, wenn er eine Frau sieht, das wissen wir: in die Augen! Machen wir es doch beim Elac-Probanden ähnlich und beginnen oben – selbstredend, nachdem wir zuvor die magnetisch selbsthaftende Bespannung entfernt haben. Direkt ins Auge springt der Hochtöner, der bei Elac unter der Bezeichnung JET 5 läuft. Es handelt sich um einen Air Motion Transformer, dessen Membran aus einer gefalteten Folie besteht, die in einem Antriebssystem aus Neodym-Magneten schwingt.

Vorteile des Air Motion Transformers sollen ein exzellentes Impulsverhalten und ein hoher Wirkungsgrad sein, da die zu bewegende Masse vergleichsweise klein ist. Diese Technologie hat bei Elac eine inzwischen zwanzigjährige Tradition, und die Hochtöner des Herstellers haben bereits zahlreiche Metamorphosen durchlaufen. Der JET 5 stellt den derzeitigen Stand der Technik dar, denn es gibt immer wieder etwas weiterzuentwickeln, wie Entwicklungsleiter Rolf Janke betont: In der aktuellen Inkarnation wurde beispielweise unter anderem die Folienbeschichtung modifiziert, was gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal für reduzierten Klirr sorgen soll. Als obere Grenzfrequenz der FS 407 werden übrigens sportliche 50 kHz angegeben, allerdings nach der guten alten IEC 268-5, die auch Abweichungen um 10 dB nach unten gestattet.

elac jet hochtöner

Unterhalb des Hochtöners finden wir zwei 150-mm-Tiefmittelton-Chassis, die im Zusammenspiel mit dem Jet-Hochtöner ein Zweieinhalb-Wege-System bilden. Dem unteren Treiber bleibt der Tieftonbereich bis 450 Hertz vorbehalten, der obere darf bis 2.500 Hertz mitspielen. Beide Treiber verfügen über die bei Elac häufiger anzutreffende charakteristische Membran mit kristallin erscheinenden Oberflächenstrukturen. Das hat nicht nur optische oder stilistische Gründe, sondern basiert auch auf physikalischen Gegebenheiten. Die Membranen bestehen aus einem Aluminium-Zellstoff-Sandwichmaterial und die „Kristalloberfläche“ soll durch eine erhöhte Verwindungssteifigkeit das Risiko von Partialschwingungen reduzieren.

Auch diese Treiber basieren auf bereits existierenden Lösungen, wurden jedoch, so Rolf Janke, bei der Entwicklung des FS 407 noch einmal in wesentlichen Details optimiert. Dabei ging man durchaus ins Detail: So wurden die Aluminiumkörbe strömungsoptimiert oder die Rundsicken hinsichtlich eines besseren Rollverhaltens überarbeitet. Auch die Membran hat 10 Millimeter zusätzlichen Durchmesser spendiert bekommen. Sowohl der Hoch-, als auch die Tiefmitteltöner sind übrigens in je einer eigenen Teil-Schallwand verschraubt eingelassen.

elac kristall membran

Doch wir sind noch nicht fertig – der Blick schweift nun gewissermaßen zu den High Heels, denn auch hier gibt es konzeptionell und äußerlich einiges zu entdecken. Die FS-407 verfügt über ein Downfire-Bassreflexsystem, das heißt das Reflexrohr „feuert“ nach unten, weshalb die Rückwand der FS-407 folgerichtig geschlossen ist, die Box dafür aber über eine Bodenplatte mit zweieinhalb Zentimetern Abstand zum Korpusboden verfügt und quasi auf vier verchromten Abstandselementen schwebt. Die Bodenplatte selbst bildet aber nicht zwingend das Ende der Fahnenstange – wer möchte, kann hierunter wiederum Spikes oder Kunststofffüße schrauben.

elac fs 407

elc fas 407 box

Ein Blick auf die Rückseite: Ein solider Single-Wiring-Anschluss. Ende.

Beziehungsweise nein, noch nicht Ende, ich möchte noch einmal betonen: Die FS 407 sehen richtig gut aus. Mir stand die Ausführung in schwarzem Hochglanzlack zur Verfügung, und zumindest in dieser Optik machen die Lautsprecher ähnlich viel her wie ein wertiger Konzertflügel. Weitere Ausführungen sind Tobacco Hochglanz, Walnuss Furnier Hochglanz, Weiß Hochglanz sowie Schwarz Seidenmatt.

Doch nun ans Eingemachte – den Klang …

elac fs 407

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Test: Elac FS 407 | Standlautsprecher

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