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Elac FS 267 – Frequenzgang, Abstrahlverhalten, Bass – Testbericht fairaudio

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  1. 3 Elac FS 267 - Frequenzgang, Abstrahlverhalten, Bass - Testbericht fairaudio

Die Abbildung ist sowieso eine weitere Stärke der FS 267. Sie fächert ein weiträumiges Klangbild auf, mit einer völlig von den Boxen losgelösten, fast holografisch gezeichneten Bühne, auf der die Umrisse von Sängern und Instrumenten förmlich sichtbar werden. Die Abbildung ist dabei abhängig von der Einwinkelung, mit der man unter den konkreten Bedingungen experimentieren sollte. Mir gefielen die Elac am besten, wenn sie leicht eingewinkelt waren, so dass die Hochtonachsen sich etwas hinter meinem Hörplatz trafen; dies stimmt übrigens auch mit der Empfehlung von Rolf Janke überein. Hat man die für den eigenen Raum und Geschmack passende Einwinkelung gefunden, rastet das Klangbild sehr stabil ein. Die Abbildung geht tendenziell etwas mehr in die Breite als in die Tiefe, ein Effekt, der wahrscheinlich mit der tonalen Auslegung der Box zu tun hat. Boxen, die es auf „Tiefenwirkung“ abgesehen haben, weisen in der Regel eine Frequenzgangsenke im Präsenzbereich auf; die gibt’s bei der FS 267 nicht, sie ist im Hochton, wie schon erwähnt, linear abgestimmt.

Elac FS 267 | Lautsprecher

Die subjektiv empfundene Klangbalance wird auch vom Abstrahlverhalten eines Lautsprechers beeinflusst. Das des Elac-Hochtöners ist anders, als man es vielleicht von Kalottenhochtönern gewohnt ist. Es geht eher in die Breite als in die Höhe, wobei allerdings der Pegelverlust oberhalb der Hochtonachse nicht so stark ausfällt wie z.B. bei der Quadral Aurum Altan aktiv. Die Elac scheint breiter abzustrahlen als das Gros der Lautsprecher, so dass in meinem „normal“ eingerichteten, höchstens mittel bedämpften Wohnzimmer die Klangbalance ein wenig heller gerät, als es der Klang direkt auf Achse vermuten ließe. Die eingangs erwähnte Klangbalance dürfte also einerseits auf die Abstimmung des Hochtöners, andererseits auf dessen Abstrahlcharakteristik und damit die von Herrn Janke erwähnte Schalleistung, die Summe aus direktem und indirektem Schall, zurückzuführen sein. In stärker bedämpften Räumen als meinem dürfte die Klangbalance dementsprechend dunkler ausfallen.

Die Bassabstimmung liegt insgesamt eher auf der präzise-informativen als auf der druckvoll-spaßigen Seite. Die rollende Basslinie auf dem Titel „Awa Adouina“ von der CD Kel Tamasheq der Gruppe Terakaft wurde mit etwas weniger physischem Nachdruck als gewohnt wiedergegeben, was angesichts der wohnraumfreundlich moderaten Gehäuse- und mithin Chassisgröße ein nicht unerwartetes Ergebnis ist. Bei kleineren Besetzungen kann man dafür das Ein- und Ausschwingen einer Bassdrum, terakraftGriffgeräusche einer Bassgitarre und sonstige Details sehr gut nachvollziehen. Auch die tiefen Saiten eines Klaviers werden sehr glaubhaft wiedergegeben.

Ganz unten, wo im Wesentlichen der Bassreflexkanal zu hören ist, geschätzt zwischen 40 und 60 Hertz, wird es dann aber erstaunlicherweise wieder einen Tick mächtiger, bei trotzdem exzellenter Differenzierung. Auf dem schon erwähnten Molvaer/Oswald-Album 1/1 wird der dritte Track, „Transition“, überwiegend von einer sehr tiefen Bassfigur getragen. Diese Bassfigur gibt die FS 267 sauber, tief und mit gutem Gewicht wieder, so dass der Song absolut Sinn macht. Den Track darf man auch gerne richtig laut hören. Da gibt’s dann allerdings einen Punkt, ab dem die FS 267 mehr heiße Luft als exakte Klanginformation liefert; auch Elac kann die Grenzen der Physik nicht außer Kraft setzen, irgendwann setzt die Membranfläche der 15-cm-Tieftöner der Lautstärke im Bass einfach Grenzen. Für Party-Beschallung braucht man andere Lautsprecher, für’s gelegentliche Losrocken im Wohnzimmer gehen die Boxen aber locker laut genug.

Elac FS 267 | Lautsprecher

Und die Mitten? Klingen, wie oben schon bei den Frauenstimmen angesprochen, tonal weitgehend unverfärbt, mit einer leichten Tendenz in Richtung Offenheit. Männerstimmen sind nicht ganz so hervorragend aufgelöst wie Frauenstimmen, die stärker von den Tugenden des JET-Hochtöners zu profitieren scheinen, beeindrucken aber ebenso mit exzellenter Sprachverständlichkeit. Regelmäßige Leser wissen, dass die Lautstärke, mit der mein Sohn seine Hörspiele hört, für mich einen überraschend zuverlässigen Gradmesser für die Textverständlichkeit und Auflösung im Stimmbereich bildet. Im Hörzeitraum war es vor allem ein Titel aus der Reihe Drei ??? Kids, Der Fluch der Indianer. Dieser blieb auch bei sehr geringen Lautstärken sehr gut verständlich, ein Beweis für die saubere Arbeit der Elac-Ingenieure.

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Test: Elac FS 267 | Standlautsprecher

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