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Klang Einstein Audio The Tune (Teil 2)

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Einstein Tune - Display

Neutral also. Ja. Aber eben nicht die Neutralität eines Buchhalters, der einem Abweichungen im Cent-Bereich unter die Nase reiben würde. Der Einstein weist nicht gnadenlos auf jede kleine Schwäche einer Aufnahme hin, kaschiert eigentlich aber auch nicht. Er besitzt im wichtigen Mittenband diese ganz leicht samtig-flüssige Note, die etwas Verzeihendes verströmt, ohne je in die Nähe warmer und allzu blumiger Romantik zu rücken, denn dafür ist er wiederum zu ehrlich … wie Sie merken, ist dem Entscheidenden am Tune nicht ganz leicht auf die Schliche zu kommen.

Ein Endstufenmudul des Einstein Audio Tune
Ein Endstufenmodul des Einstein Audio Tune

Meine Vermutung ist die: Nicht nur tonal gibt sich der Tune balanciert, sondern auch in Bezug auf das, was man die Hüllkurve eines Klanges nennt, also den zeitlichen Verlauf zwischen Anblasen, -reißen, -schlagen oder -streichen des Instruments und dem Verklingen des so erzeugten Tons. Und gerade weil auch Jack Johnson, On And OnLetzteres vom Bochumer Integrierten so toll herausgearbeitet wird, läuft er nie Gefahr, stakkatoartig oder holprig rüberzukommen. Es gibt durchaus noch impulsivere Vertreter, die beispielsweise beim Gitarrenanriss forscher zur Sache gehen – so etwa der Fonel Emotion, gehört an der Spendor SP100R² –, der Einstein aber, könnte man sagen, nimmt An- und Abklingen gleichermaßen wichtig, und so gelingt ihm das gar nicht mal so kleine Kunststück, lebendig und geschmeidig rüberzukommen; er fokussiert weder auf die Saite noch aufs Holz (den Resonanzkörper), sondern hält beide Momente in Waage. Neulich Marialy Pacheco, Introducinghab ich bei highresaudio.com zwei schöne Alben mit handgemachter Musik heruntergeladen: die zweite Platte vom gitarrespielenden und songwritenden Surfer Jack Johnson, On And On, sowie die aktuelle Veröffentlichung der kubanischen Jazz-Pianistin Marialy Pacheco, Introducing, die nicht nur wegen des Covers reizvoll ist. Echt jetzt.

Mein Gott, klingt das gut mit dem Einstein! Flüssig, natürlich, einfach richtig. Wenn Ihre Musiksammlung den Schwerpunkt auf Gesang & akustische Instrumentierung setzt, dann ist der Einstein Tune in dieser Preisklasse ein echter Pflicht-Hörtermin. Wenn die berühmt-berüchtigte Wendung vom „musikalischen Fluss“ einen Sinn ergibt, dann hier und jetzt mit diesem nicht nur optisch eleganten Bochumer.

Einstein Audio Tune - interessante Füße
Einstein Audio Tune – interessante Gerätefüße

Zu diesem wunderbar ausgeglichenen, flüssigen Timing des Einstein Tune gesellt sich der passende räumliche Eindruck. Der Einblick in die Bühne ist frei, offen und transparent, nie hat man das Gefühl, durch etwas hindurch hören zu müssen. Die Raumdimensionen gehen als normal/realistisch durch, angenehm dabei die gute Tiefenausleuchtung. Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Die Abbildung der einzelnen Musiker wirkt sehr echt, also sowohl fokussiert und präzise umrissen als auch griffig und irgendwie rund gestaltet, ohne fransige oder scharfe Ränder. Der plastische, dreidimensionale Ansatz passt gut zum insgesamt natürliche Eleganz verkörpernden Klangbild des Tune. Ja, es stimmt, ich hatte es oben schon erwähnt – in dieser Disziplin konnte der Absolute Tune Limited noch mal ein bisschen mehr zaubern. Aber ob einem das weitere nicht unerhebliche 2.000 Euro mehr Wert ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Für ganz deutlich weniger Geld wird zum Spätsommer/Herbst 2014 das The-Tune-Digitalmodul angeboten werden, und das soll „ein echter Ableger aus dem Referenz-CD-Player The Source“ sein, wenn man den Bochumern Glauben schenken darf. So hätte man dann das Einstein’sche Quellen- und Verstärker-Know-how in einem einzigen Gerät vereint, ein durchaus verführerischer Gedanke.

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Test: Einstein Audio The Tune | Vollverstärker

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