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Test: Denon PMA-2500NE | Vollverstärker, Verstärker mit DAC

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  1. 1 Test: Denon PMA-2500NE | Vollverstärker, Verstärker mit DAC

Juli 2016 / Martin Mertens

Die Ursprünge von Denon (www.denon.de) reichen bis ins Jahr 1910 zurück. Damit ist die japanische Marke in etwa so alt wie beispielsweise die deutschen Marken Dual oder Perpetuum Ebner. Und wie diese stellte Denon anfangs Grammophone her. Im Gegensatz zu den beiden Schwarzwälder Firmen haben die Japaner ihre Kompetenzen jedoch rasch auf andere Gebiete ausgeweitet, etwa Verstärkertechnik sowie digitale Musikaufzeichnung und -wiedergabe. Der aktuelle Vollverstärker PMA-2500NE stellt – sieht man von den in Japan erhältlichen PMA-SX11 und PMA-SX1 einmal ab – aktuell die Spitze der Verstärker-Kompetenz von Denon dar.

Denon-Verstärker hatten schon immer einen exzellenten Ruf. Auch mein erster HiFi-Verstärker war ein Denon – wenn auch nur ein kleiner PMA-707. Mitte der 1980er Jahre gehörte der, neben dem legendären NAD 3020, zu den Geheimtipps, wenn es um einen preiswerten, richtig gut klingenden Verstärker ging. Der PMA-707 bot sogar einen Phono-Eingang (MM). Das musste bei einem Denon sein, denn zu dieser Zeit waren die Japaner mit quarzgeregelten Direktantrieben und servogesteuerten Tonarmen einer der technologisch führenden Hersteller von Schallplattenspielern. Die passenden Tonabnehmer wie zum Beispiel der DL-103 werden bis heute produziert und genießen in der Analogszene weiterhin hohes Ansehen. Da ist es schon selbstverständlich, dass der PMA-2500NE ebenfalls über einen eingebauten Phonovorverstärker verfügt, der sowohl die Signale von MM- als auch MC-Tonabnehmern verstärkt und entzerrt.

Denon PMA-2500NE Frontplatte

Auch digital war Denon stets ganz vorne dabei, etwa mit der Einführung der PCM-Technik bei der digitalen Musikaufzeichnung. Zur Erinnerung: Das firmeneigene Musik-Label war seinerzeit für extrem hochwertige Aufnahmen berühmt. Klar, dass man auch die passende Hardware anbot: CD-Player von Denon haben klanglich und technisch Maßstäbe gesetzt. Einen Denon DCD-1520, seinerzeit eines der ultimativen Geräte zur CD-Wiedergabe, habe ich auch lange Zeit mein Eigen genannt. Dass der PMA-2500NE ebenfalls über einen eingebauten DAC verfügt, überrascht daher nicht wirklich. Und ist sowieso nichts Neues: Bereits in den 1990er Jahren bot Denon Verstärker mit eingebauten Digital/Analog-Wandlern an. In meinem Testgerät steckt ein Digital-Board, das mit einem Burr Brown PCM 1795 ausgestattet ist. Der 1795 ist das aktuelle Top-Modell von Burr Brown (bzw. Texas Instruments). Er verarbeitet nativ DSD bis 11,2 MHz (Quad Rate DSD, DSD256) und PCM Daten bis 32 Bit/192 kHz. Signale nimmt die Digital-Sektion des PMA-2500NE elektrisch per USB-B und über zwei RCA-Buchsen entgegen, optisch stehen zwei TOSLINK-Anschlüsse zur Verfügung.

Denon PMA-2500NE Digitaleingänge
Die Digitaleingänge des Denon PMA-2500NE

Selbstverständlich kommen Hochpegel-Quellen nicht zu kurz. Hier stehen vier Line-Anschlüsse bereit. Ein zusätzlicher Vorverstärker-Eingang führt direkt zu den Endstufen des PMA-2500 und umgeht damit die Lautstärkeregelung und die Klangregler der Vorverstärker-Sektion. Die Klangregler für Bässe und Höhen sowie der Balance-Regler lassen sich aber auch bei den normalen Line-Eingängen überbrücken. Einen Line-Ausgang, zum Beispiel zum Anschluss eines analogen Recorders, besitzt der Denon genauso wie einen Kopfhörerausgang.

Denon PMA-2500NE

Im Endverstärker-Zweig setzt Denon bewusst auf wenige Bauteile und kurze Signalwege. Die eigentliche Verstärkung übernimmt pro Kanal und Halbwelle ein einzelner moderner UHC(Ultra High Current)-MOSFET-Transistor. Davon verspricht sich Denon eine sauberere Kontrolle des Musiksignals als bei der Parallelschaltung von mehreren konventionellen Transistoren. Dicke Trafos und mächtige Kondensatoren sorgen für die Bereitstellung ausreichender Stromreserven. Dadurch bringt es der Verstärker mit seinen insgesamt zwei UHC-MOSFETs pro Kanal auf solide 2 x 80 Watt an 8 Ohm und 2 x 160 Watt an 4 Ohm. Die Verdopplung der Leistung bei Halbierung des Lastwiderstandes spricht für eine sehr strompotente Schaltung. Und richtig: Wenn nötig, soll der PMA-2500NE kurzzeitig sogar Spitzenströme von bis zu 210 A liefern.

Denon PMA-2500NE Transistoren

Einer der MOSFET-Transistoren in der Ausgangsstufe des Denon PMA-2500NE

Denon legt Wert darauf zu betonen, dass zur Gewährleistung der optimalen Klangqualität die verschiedenen Schaltungsbereiche sowohl mechanisch als auch elektrisch sorgfältig voneinander getrennt sind. So ist das Gehäuse in sechs voneinander abgeschirmte Bereiche aufgeteilt, um unerwünschte Einstrahlungen der einzelnen Baugruppen aufeinander zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es einen Analog-Modus: Beim Hören von analogen Quellen kann die komplette Digitalsektion abgeschaltet werden, um jegliche Möglichkeit digitaler Einstreuungen zu verhindern. Für Denon-Geräte beinahe selbstverständlich ist, dass auch die mechanische Konstruktion des Verstärkers sehr solide gehalten ist um schädliche Schwingungen bzw. Resonanzen zu unterdrücken. Wobei die Japaner unsinnige Materialschlachten vermeiden. So bestehen zum Beispiel Boden- und Deckelplatte des Gehäuses aus 1,6 mm starkem Stahlblech – das ist doppelt so dick wie bei einer Auto-Karosserie. Front und Seiten bestehen offensichtlich aus Aluminium in soliden Stärken. Das alles wirkt stabil und vernünftig gleichermaßen. Zentimeterdicke Panzerplatten oder gar ein aus dem Vollen gefrästes Gehäuse braucht es da gar nicht. Zum Paket gehört noch eine sympathisch schlanke Fernbedienung aus Alu.

Denon PMA-2500NE Trafos
Denon setzt im PMA-2500NE El-Kern-Trafos ein, die zur Streufeldminimierung um 180 Grad versetzt angeordnet sind

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Test: Denon PMA-2500NE | Vollverstärker

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