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Testfazit: Dali Epikore 11

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Dali Epikore 11: Hörtest und Vergleiche
  2. 3 Testfazit: Dali Epikore 11

Mit der Dali Epikore 11 hört man in HD. Ihr Detaillierungsgrad im Mitten- und Hochtonband ist wahrlich famos, noch kleinste Schwebungen und scheinbare Nebensächlichkeiten werden nachgezeichnet – und doch ergibt das kleinteilige, mit feinem Strich gemalte Bild ein Ganzes, zerfasert bei aller Auflösung nie. Das und die sich nach vorne öffnende Bühne mit gleichzeitig sehr guter Tiefenstaffelung sind für mich die wesentlichen Lockmittel, mit denen es dieser große Lautsprecher schafft, den Hörer zu verführen und in die Musik hineinzuziehen.

Dali Epikore 11, rechts angewinkelt

Echte Schwächen sind nicht auszumachen, in dieser Liga ist man über so etwas hinaus. Doch natürlich gibt’s Hörgeschmäcker, die anderes suchen und fürs Geld auch finden können. Wer ein richtiggehend warmes Mittenband braucht oder eine Bühnenbreite in XXL, ist hier eher an der falschen Adresse, und Dynamik-Junkies, die explosive Hornsysteme schätzen und die Brutalität von aktiv angesteuerten 15-Zöllern … Nun, der Segen sei mit euch, aber die Dali kommt mit anderen Absichten.

Die Epikore 11 ist ein Highend-Allrounder, kein Special-Interest-Lautsprecher. Wer das Glück hat, so viel Geld für hochwertige Musikwiedergabe ausgeben zu können und der Dali hinreichend Auslauf sowie hochwertige Elektronik bietet, für den stehen die Chancen nicht schlecht, final anzukommen – oder zumindest die Audiophilia Nervosa für etliche Jahre zu kurieren.

Die Dali Epikore 11 …

  • spielt breitbandig und bis auf einen minimal kräftiger gehaltenen Bass ziemlich neutral. Der kleine Extraschub im Tiefton sorgt subjektiv für ein sehr balanciertes Ergebnis, zumal im Hochton dank des Doppeltweeters linear durchgezogen wird, auch im Superhochton ist sie voll da.
  • besitzt einen kraftvollen, tiefreichenden, sauber abgestuften und konturierten Bass, der eher halb- als staubtrocken rüberkommt, was insbesondere bei akustischen Instrumenten sehr authentisch wirkt. Um der Chronistenpflicht Genüge zu tun: Die Lagen unterhalb von 30 Hertz werden eher angedeutet als ausgehoben. Musikalisch relevant ist das höchst selten.
  • zieht den weiten Bereich vom Grundton bis zum Superhochton ziemlich linear durch, was hier auffällt sind die Durchlässigkeit und eine sehr hohe Auflösung, die nach obenraus eher noch gewinnt. Was der Doppelhochtöner und insbesondere sein Magnetostat an Detailzeichnung bieten, ist großartig, aber auch die Mitten geben sich sehr differenziert, die Palette an Klangfarben ist breit, jede Stimme wirkt einmalig – im Sinne von „unberührt“, sauber.
  • fährt grobdynamische Attacken souverän und mit physischen Impact, manche Spezialisten in dieser Liga (Hörner, Aktivboxen …) schlagen allerdings mit noch härteren Bandagen zu. Die Feindynamik der Dali ist exzellent.
  • öffnet die Bühne gerne schon vor der Stereobasis und bietet gleichzeitig eine Staffelung bis weit dahinter, mit den entsprechenden Aufnahmen gerät die Tiefe der Raumabbildung wirklich enorm, man kann richtiggehend eintauchen. Die Bühnenbreite ist realistisch, weder ausufernd noch kompakt, die Abbildung der Klänge geschieht sehr präzise.
  • ist luxuriös verarbeitet und ein richtiges Möbelstück.
  • sollte genug Luft zum Atmen haben, sprich der Raum besser >25 qm groß sein. Dali empfiehlt, die Lautsprecher nicht einzuwinkeln. Daran muss man sich nicht sklavisch halten, doch die gerade Ausrichtung unterstützt tatsächlich den angenehm offenen, involvierenden Bühneneindruck – auf jeden Fall einmal ausprobieren. Der die Dali antreibende Verstärker sollte durchaus etwas Power und eine gute Basskontrolle besitzen, vor allem aber „standesgemäß“ in Sachen Auflösung und Räumlichkeit sein, sonst wird Potenzial verschenkt.

Fakten:

  • Modell: Dali Epikore 11
  • Konzept: Viereinhalbwege-Standlautsprecher (Bassreflex)
  • Paarpreis: 40.000 Euro
  • Maße & Gewicht: 160,2 x 42,2 x 55,4 cm (HxBxT), 75,6 kg/Stück
  • Ausführungen: Schwarz, Walnuss, Maroon – Hochglanz-Lackiert
  • Garantie: 2 Jahre, bei Registrierung 5 Jahre
  • Weitere Informationen auf der Webseite des Herstellers

Vertrieb:

Dali GmbH
Berliner Ring 89 | 64625 Bensheim
Telefon: +49 (0) 6251-8079010
E-Mail: kontakt@dali-speakers.de
Web: https://www.dali-speakers.de

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Test: Dali Epikore 11 | Standlautsprecher

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight+ Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Electrocompaniet EC 4.8 MKII, Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Electrocompaniet AW 800 M, Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Audeze LCD-2, Beyerdynamic DT-990, Sennheiser HD 800 S, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (S/PDIF koaxial) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3 (Rack) auf bFly Audio b.DISC (Spikeaufnahmen) stehend, Stack Audio Auva EQ (Geräte-Entkopplungsfüße)

Zubehör: Stromfilter: Audes ST-3000 Power Conditioner (Trenntrafo)

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m