Demnächst im Test:

Billboard
Audio Note AX-Speakers

Test-Fazit: Creek Evolution 100A + Creek Evolution 50P

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test-Fazit: Creek Evolution 100A + Creek Evolution 50P

Der Creek Evolution 100A ist als Solist ein Paradebeispiel für einen hochmusikalischen Verstärker. Obgleich eleganter, erhabener, fließender und etwas schlanker als die ähnlich bepreiste Groove-Maschine Naim XS, besticht der Creek 100A genau wie sein britischer Kollege eher als klanglicher Generalist denn als Virtuose irgendwelcher highfideler Einzeldisziplinen. Sein sonorer Bass- und Grundtonbereich liefert dabei ein vollmundiges Fundament für – gemessen am Preis – sensationell organische Mitten.

Creek Evolution 100A Frontseite

Diese Signatur macht den Creek zum Glücksverstärker für Stimmen und natürliche Instrumente, die über den Evolution 100A sauber ein- und ausschwingen, deren Obertöne sich allerdings im härtefrei langzeittauglichen Hochtonbereich recht bald verlieren. Effekthascherei ist nicht das Handwerk des Creek: Zu Mischpult-Kapriolen oder Elektro-Glitzerware pflegt der Evolution – very british, again – höfliche Distanz. Er ist vielmehr ein Aussteiger-Amp zum Einsteiger-Preis, gemacht für Leute, die nicht (oder nicht mehr zuallererst) das Potenzial ihrer Lautsprecher hören, sondern sich unbehelligt von irgendwelchen Sound-Sperenzchen auf die Performance der Musiker konzentrieren möchten.

Creek Evolution 50P seitlich

Im Bi-Amping-Betrieb mit der hauseigenen 50P-Endstufe krempelt der 100A dann ordentlich die Ärmel hoch. Hier fühlt sich alles noch intensiver, energischer, schneller, straffer, griffiger und unmittelbarer an. Auch unter Einfluss der zusätzlichen Watt bewahrt der Creek jedoch seine britische Seele und spart sich weiterhin jegliche Effekthascherei. Im Team mit der 50P mutiert der Evolution 100A somit zu einer bemerkenswert potenten Verstärkerlösung, der sogar Naims Flaggschiff SuperNait 2 ein wenig auf die Pelle rückt.

Der Creek Evolution 100A …

  • legt tonal im Bass- und Grundtonbereich ein Schippchen drauf, was ihm einen durchaus vollmundigen Charakter verleiht, die Mitten tendieren ebenfalls eher ins Sonore denn ins Direkt-Präzise, während die Höhen eher durch britische Tugenden wie Dezenz und Langzeittauglichkeit als durch schillernde Effekte glänzen.
  • hat seine Stärken eher in der Homogenität des Gesamtklangs als in Einzeldisziplinen. Er verwebt Töne außergewöhnlich gekonnt miteinander und macht den Fluss von Melodien und die Struktur von Kompositionen wunderbar verfolgbar. Der Creek gibt jede Art von Musik ehrlich, verfärbungsfrei und ganzheitlich unaufgeregt wieder, dürfte damit für Analytikfans und Effekthörer allerdings aus dem Raster fallen.
  • spannt eine realistisch hohe und breite, allerdings nicht überdurchschnittlich tiefe Bühne auf, die ordentlich, aber nicht pedantisch ausgeleuchtet wird.
  • erzeugt eine naturnahe Abbildung mit ausreichend trennscharfer Lokalisation von Einzelinstrumenten, die nicht mit dem allerfeinsten Pinsel skizziert, dafür aber auch nie aus dem Gesamtklang isoliert werden.
  • löst insgesamt preisklassenüblich und in den Mitten besser als im Hochton auf und stellt dabei konsequent Gesamtbild über Detail.

Der Bi-Amping-Betrieb mit dem Creek 50P bereichert den Klang des Evolution um …

  • eine gesteigerte Dynamik, die sich im Groben wie im Feinen zeigt. Trommelattacken starten wie aus dem Nichts, musikalische Strukturen werden kontrastreicher und profilschärfer herausgearbeitet.
  • einen unmittelbar hörbaren Zuwachs an Raumtiefe; der Klang gewinnt an Nähe und Lebendigkeit; Instrumente und insbesondere Stimmen werden luftig, plastisch, präsent und mitunter deutlich vor die Grundlinie in den Raum gestellt und dadurch insbesondere Live-Aufnahme zum Erlebnis.
  • spürbar mehr Kontrolle im Bass; das Klangbild wirkt straffer, griffiger, muskulöser und definierter, ohne an Substanz zu verlieren.

Fakten:

  • Modell: Creek Evolution 100A | Creek Evolution 50P
  • Kategorie: Vollverstärker | Stereo-Endstufe
  • Preis: 1.875 Euro | 895 Euro
  • Maße & Gewicht: 430x60x280mm (BxHxT) / 9 kg | 430x60x280 mm, 7,5 kg
  • Farbe: Frontplatte in Schwarz oder Silber
  • Ausgangsleistung: 2 x 110 W/8Ω | 2 x 55W/8Ω
  • Eingänge: 5 Paar Cinch, 1 Paar XLR | 1 Paar Cinch, 1 Paar XLR
  • Sonstiges: Kopfhörerausgang (Evolution A100) und optionale Steckboards für Evolution 100A erhältlich: Phono (wahlweise MM oder MC) und/oder RUBY DAC (USB, S/PDIF, Toslink, Bluetooth & FM Tuner), Tuner FM/AM (anstelle Ruby)
  • Garantiezeit: 2 Jahre

Vertrieb:

Input Audio
Ofeld 15 | 24214 Gettorf
Telefon: 04346 – 60 06 01
eMail: b.hoemke@inputaudio.de
Web: www.inputaudio.de

Kommentar/Leserbrief zu diesem Bericht schreiben

Billboard
AudioQuest Mythical Creatures Series

Test: Creek Evolution 100A & 50P | Endstufe, Vollverstärker

  1. 3 Test-Fazit: Creek Evolution 100A + Creek Evolution 50P

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Moon MiND 2 Streamer: Auralic Aries Femto mit SBooster 15V MKII

Vollverstärker: Jadis DA88 Signature

Lautsprecher: Harbeth SHL5+

Kopfhörer: Meze Empyrean, Audeze LCD-XC, AKG K812

Kopfhörerverstärker: EAR Yoshino HP4, Chord Hugo

Kabel: Lautsprecherkabel: Kondo Operia SPc Bi-Wire NF-Kabel: Kondo KSL-VzII Digitalkabel: Tellurium Silver Diamond Digital XLR, AudioQuest Carbon USB Netzkabel: Kondo KSL-ACc Persimmon Sonstiges: Meze Furukawa Silver-Copper, WyWires RED, Forza Noir Hybrid

Rack: Multiplex-Bambus-Selbstbau mit bFly Talis-Füßen

Zubehör: Stromfilter: Isotek Aquarius, Audioplan Powerplant SIII Sonstiges: AudioQuest Jitterbug, Uptone USB Regen, Audio Magic Ultimate Premier Feinsicherungen, Nordost Qk1, Qv2, QPoints, Entreq Minimus Grounding Box, Entreq Eartha Challenger Ground Cable

Sonstiges: Skylan Stands, Audioplan Antispikes, Stillpoints Ultra SS, Stillpoints Ultra Mini

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 32 m² Höhe: 3,5 m