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Ich drück’s mal so aus: Der Chord Electronics Ultima 5 zählt mit zu den aufregendsten Audiokomponenten, die mir über die Jahre so in den Hörraum kamen. Und das gilt ebenso objektiv wie subjektiv: Denn die Dynamik, das Timing, ja: die außergewöhnliche Spielfreude dieses blitzschnellen Verstärkers wirken bestimmt auf nahezu jeden Hörertyp stimulierend. Überdies trifft der Chord Ultima 5 genau meinen Geschmack: Er reizt die Potenziale meiner Lautsprecher Wilson SabrinaX und Sehring 903 S2 tatsächlich noch ein Stückchen weiter aus. Es überrascht mich sogar ein bisserl, wie meine vom Briten an die Leine genommenen Lautsprecher weiter feinstufig skalieren. Genauso wichtig: Der Chord-Verstärker überreizt es nicht: Kein Bassgepose, keine gekünstelte Analytik, keine Härten, Schärfen, Silbrigkeiten, die nicht der Musik selbst zugrunde lägen. Dafür unverstellter, ungebremster Realismus in Reinkultur – was ist spannender als die Wirklichkeit?
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen? Gibt es bei fast jeder freiverkäuflichen Lutschpastille und bei jedem Audiogerät: Fans warmer, spannungslösender Klangbäder, Rosamunde-Pilcher-Klangromantik oder Impulsen, die so weich federn wie das geliebte, von der Oma geerbte Sofa im Hörraum, suchen woanders. Alle anderen sollten sich den Chord Ultima 5 unbedingt mal testweise anhören, falls angedacht ist, die eigene Kette neu zu verstärken. Meine persönliche Verstärker-Shortlist hat eine neue Nummer eins.
Der Chord Electronics Ultima 5 charakterisiert sich durch …
- einen extrem schnellen dynamischen Antritt – im Groben wie im Feinen.
- ausnehmend hohe Transparenz und Reinheit: Der Chord-Amp bringt nicht bloß auf Teufel komm raus möglichst viele Details aufs Tapet, sondern weist überdies eine extrem hohe Auflösungsqualität auf, die alles andere als aufgekratzt analytisch wirkt und nicht an der Langzeittauglichkeit rührt.
- einen tiefen, sehr konturiert-präzisen Bassbereich, eher flink und tänzerisch als übermäßig druckvoll-schiebend.
- untendenziöse, sachliche, extrem saubere Mitten, wie sie nicht zuletzt der Toningenieur liebt. Klangfarben wirken weder geschönt noch fahl und differenzieren sich mustergültig.
- einen straighten, luftigen Hochton mit viel Feingefühl bis in die Obertonspitzen. Keine güldene Romantik, keine artifizielle Silbrigkeit. Der reine Stoff.
- ein Hörgefühl, das eher an das Fahren eines hubraumstarken Flitzers mit kompromisslosem Sportfahrwerk erinnert, als dass Limousinenfeeling aufkäme.
- eine Räumlichkeit, wie man sie in dieser Preisklasse erwartet, hervorzuheben sind der berühmte schwarze Hintergrund und die Fokussierung, die suggerierte Greifbarkeit einzelner Töne. Hochakkurate Ortungsschärfe und Plastizität.
- Sehr massive, wertige Verarbeitung, die selbst in dieser Preisklasse nicht alltäglich ist – klopfen Sie einfach nur mal auf den Deckel des Chord Ultima 5. Das Lautsprecherterminal könnte Bananas noch festeren Halt bieten, sie sitzen beim Testmodell eine Spur lockerer als gewohnt.
- weitere technische Informationen auf der Website des Herstellers
Fakten:
- Modell: Chord Ultima 5
- Konzept: Transistor-Stereo-Endverstärker
- Preis: 15.990 Euro
- Farben: Silber oder Schwarz
- Ausgangsleistung: 2 x 300 Watt RMS (an 8 Ohm)
- Leerlaufleistungsaufnahme: 45 Watt
- Maße und Gewicht: 48 x 18 x 36 cm (B x H x T), 22,4 kg
- Eingänge: Hochpegel-Cinch unsymmetrisch, Hochpegel-XLR symmetrisch
- Ausgänge: Lautsprecherterminals für ein Boxenpaar
- Sonstiges: C20-Netzkabel
- Garantie: 5 Jahre
Deutscher Vertrieb:
DREI H Vertriebs GmbH
Kedenburgstraße 44 | 22041 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 – 375 075 15
E-Mail: info@3-h.de
Web: https://www.3-h.de
Test: Chord Electronics Ultima 5 | Endstufe