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Entfernt man den Deckel des sechseinhalb Kilogramm schweren Engländers, entdeckt man, neben der erwähnten Röhre, u.a. einen Burr Brown PCM1738 Digital-Analog-Konverter sowie ein Philips VAM 1202 Laufwerk. Bei Astin Trew misst man der mechanischen Entkopplung des Laufwerks übrigens einen großen Stellenwert bei – vom VAM 1202 herrührende Vibrationen sollen durch den gezielten Einsatz von „Anti-Resonanz-Dämpfern“ zur Räson gebracht werden (siehe dazu auch Mikrofonieeffekte).
Mit diesen Ausstattungsmerkmalen wartet aber auch der kleinere Astin Trew At3000 auf. Unser Proband soll deswegen durch einige zusätzliche Features seinen höheren Preis rechtfertigen:
Zu nennen ist da einerseits eine hochpräzise Wandlertaktung – die dafür zuständige und mit einem eigenen Netzteil versehene Clock soll ihren Dienst mit einer Fehlerquote von unter 5ppm (parts per million, in diesem Fall geht es also um eine Fehlerquote von unter 0,0005%) verrichten. Im Signalpfad des At3500 kommen zudem höherwertige Polypropylen- Kondensatoren zum Einsatz – darunter befinden sich auch die recht kostspieligen AuriCaps des kalifornischen Anbieters Audience.
Last but not least: Der große Astin-Trew-Player lebt standardmäßig auf größeren oder vielmehr resonanzminimierenderen Absorberfüßen, die im Zusammenhang mit dem kleinen At3000 lediglich als „Upgrade-Maßnahme“ separat erhältlich sind.
Beide Player-Brüder sind mit einem zuschaltbarem Upsampling versehen. Die auf CDs standardmäßig mit einer Länge von 16 Bit gebrannten und 44.100 mal pro Sekunde getakteten „Worte“ werden hierbei intern auf 24 Bit Quantisierungstiefe und 96 kHz umgerechnet. Dass 96kHz nicht einem ganzzahligen Vielfachen von 44,1 kHz entsprechen, ist übrigens ein typisches Kennzeichen des Upsamplings – und unterscheidet sich dadurch gemeinhin auch vom Oversampling.
Als kleiner Exkurs – auch wenn, soviel sei schon verraten, beim At3500 in praxi der Unterschied zum Normalbetrieb keine „Welten“ ausmacht: Beide Verfahren sorgen logischerweise nicht für ein „Mehr“ an Information. Der maximale Informationsgehalt ist einsichtigerweise durch die CD-Aufnahme festgelegt.
Allerdings bewirkt das Oversampling, dass unerwünschte höhere Frequenzbänder (Die 44,1 KHz-Technik bedingt es, dass maximal Musik-Töne bis knapp über 20 KHz, also bis zur Hälfte der Abtastfrequenz, als Nutzsignal tauglich sind – sog. Nyquist-Theorem) auf größeren Abstand zum eigentlichen Nutzsignal gebracht und somit leichter herausgefiltert werden können. Die hierfür notwendigen Analogfilter brauchen infolgedessen weniger steilflankig ausgelegt zu werden, was wiederum unerwünschte Phasendrehungen minimieren hilft.
Zudem führt Oversampling in der Regel zu einem geringeren Quantisierungsrauschen, da sich dieses Rauschen infolge des Oversamplings auf einem vielfach breiteren Frequenzband verteilt und somit nur noch ein Bruchteil davon in den hörbaren Bereich fällt.
Upsampling findet schaltungstechnisch in der Regel vor dem Oversampling statt – durch die Asynchronität (z.B. 96kHz) zu der 44,1 KHz-Taktung der CD-Aufnahme soll vor allen Dingen eine Minimierung des Jitters möglich werden. Eine Erhöhung der Quantisierungstiefe (auf 20 Bit oder höher) sorgt zudem gerade bei leiseren Tönen für eine einfachere und störungsfreiere Rückberechnung ins analoge Terrain.
Test: Astintrew At3500 | CD-Player