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Testfazit: Cambridge Audio EXA100

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Cambridge Audio EXA100: Hörtest und Vergleiche
  2. 3 Testfazit: Cambridge Audio EXA100

Cambridge Audio EXA100 - Vollverstärker mit DAC

Ich stelle hiermit fest: Den Cambridge Audio EXA100 als „Lückenbüßer“ abzutun, greift viel zu kurz. Sicher: Dem Cambridge-Team wird irgendwann aufgegangen sein, dass zwischen dem bereits sehr guten CXA81 MKII und der ambitionierten „Edge“-Familie prinzipiell verschenktes Brachland klafft, das man klugerweise selbst bestellt, bevor man „Aufsteiger“ zum Wettbewerb abwandern lässt. Und diese Rechnung geht auf, indem man der neuen EX-Serie nicht nur ein eigenständiges Gesicht verlieh, das in der einzigen verfügbaren Gehäusefarbe „Lunar Grey“ ziemlich edel daherkommt, sondern vor allem technisch Anleihen von der hauseigenen Toprange nahm. „Edge“-Technik zum Sparpreis? Nicht ganz, aber es geht in diese Richtung.

Klanglich passt der EXA100 perfekt ins Cambridge-Portfolio, transportiert er doch die herstellertypischen Tugenden Spielfreude, Musikalität, wunderbar natürliche Stimmen und einen straff-trockenen sowie tief hinabreichenden Bassbereich noch etwas selbstverständlicher, gediegener und geschliffener als etwa sein günstigerer Bruder. Liest sich wie ein perfekter Allrounder für (fast) alle und alles? Im Grunde ist er das. Seine etwas lässig-luftige Bühnenabbildung könnte ihn für Hörer disqualifizieren, die sich etwa Live-Erlebnisse nach Hause holen, bei denen sie selbst zugegen waren und somit vergleichen können und wollen. Und der fehlende Phonoeingang mag in dieser Klasse ein Wermutstropfen sein – Killerkriterien gegen diesen tollen, extrem ausgewogen tönenden  Vollverstärker sind das aber in keiner Weise.

Steckbrief Cambridge Audio EXA100 …

  • Der tief hinabreichende und gleichzeitig sportlich-straff gefederte Bassbereich überzeugt mit schlackenlosem Nachdruck und staubtrockenem Fundament. Man hört gerade am unteren Frequenzende, wie viel Kraft der EXA100 auch als Pegelreserve vorhält und wie gut er sie kontrolliert. Eine Performance, die eine Klasse über ihm nicht unbedingt auch eine Klassen besser ist.
  • Eine „typisch britische“, sprich: etwas wärmere, dunklere Attitüde kann ich dem vielmehr ausnehmend neutralen Mittenband beim besten Willen nicht anhören. Gleichwohl widmet sich der Cambridge der Stimmwiedergabe mit einem besonderen Fokus und exzellenter Plastizität sowie letztlich Natürlichkeit. Objektiv Besseres kenne ich in dieser Klasse nicht.
  • Das obere Frequenzende präsentiert der EXA100 offen, mit feiner Struktur, detailreich und tonal neutral. Er bringt viele Subinformationen zu Gehör, ohne zu kristallin, crispy oder gar bissig zu werden. Das wirkt bei aller Ehrlichkeit dennoch stressfrei und langzeittauglich.
  • Die Raumabbildung gestaltet sich locker und luftig, was einen sehr entspannten Gesamteindruck vermittelt. Zu den Bühnenrändern hin fehlt es jedoch dadurch etwas an klarer Abgrenzung. Die Lokalisationsschärfe der Protagonisten auf der Bühne leidet darunter nicht und ist klassengemäß.
  • In gewisser Hinsicht dann doch „typisch britisch“ sind Musikalität, Flow und Spielfreude. Da spielt keine „elektronische Maschine“, sondern ein Gerät, das die Seele von Musik erkennt. Eine echte Stärke, die eher marken- denn klassenbezogen eingeordnet werden muss.
  • Seine Spielfreude zeigt der feine Brite auch in grobdynamischer Hinsicht. Harte Drumkicks und attackige Laut-Leise-Wechsel serviert er mit trockenem Punch selbst bei hoher Lautstärke unbeeindruckt. Auch bei niedrigeren Pegeln, der oft zitierten „Zimmerlautstärke“, kann der EXA100 den dynamischen Umfang der Musik glaubwürdig transportieren.
  • Der Cambridge Audio EXA100 wuselt sich emsig durch vielschichtige Gewebe und bringt einzelne Handlungsstränge gut zum Vorschein. Die Auflösung ist tadellos, aber nicht Hauptansinnen dieses Verstärkers.
  • Die Verarbeitung folgt der eleganten Optik und ist routiniert-hochwertig ausgeführt. Die Haptik aller Tasten und Drehregler entspricht dem Standard, den man in dieser Klasse erwarten darf.

Fakten:

  • Modell: Cambridge Audio EXA100
  • Konzept: Class-AB-Vollverstärker mit D/A-Wandler
  • Preis: 2.199 Euro
  • Farbe: Grau („Lunar Grey“)
  • Ausgangsleistung (RMS): 2 x 100 Watt an acht Ohm, 2 x 155 Watt an 4 Ohm
  • Eingänge (Hochpegel analog): 1 x symmetrisch (XLR), 4 x Cinch
  • Eingänge (digital): 1 x koaxial (192/32), 2 x optisch (96/32), 1 x USB-B (384/24), Bluetooth 5.0 (aptX, aptX-HD, SBC), 1 x HDMI ARC
  • Ausgänge: zwei Sätze Lautsprecherausgänge, 1 x Pre Out, 1 x Subwoofer, 1x Kopfhörer (6,3-mm-Klinke)
  • Maße & Gewicht: 430 x 115 x 341 mm (BxHxT), 12,8 kg
  • Garantie: 2 Jahre
  • Weitere technische Informationen auf der Website des Herstellers

Hersteller & Vertrieb:

Cambridge Audio
Gallery Court, Hankey Place London SE1 4BB
E-Mail: info@cambridgeaudio.com
Web: https://www.cambridgeaudio.com/eur/de

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Test: Cambridge Audio EXA100 | Vollverstärker

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: Technics SL-1210GR Tonabnehmer: Shelter 201 (MM), Pro-Ject Concorde Pick-it S1 (MM) Sonstiges: Tuner Sansui T-80 & Kenwood KT-5500

Digitale Quellen: Streamer: Pioneer N-50, Marantz NA 8005

Vollverstärker: Magnat RV-3

Vorstufen: Phonoverstärker: Lehmann Audio Black Cube Statement

Lautsprecher: Magnat Quantum 905, Teufel Theater 500S

Kabel: Sonstiges: LS- und NF-Kabel durchgängig in-akustik, alternativ Eagle Cable, WireWorld

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