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Vier Jahre ist es inzwischen her, dass ich mich mit dem Vollverstärker Edge A von Cambridge Audio befassen durfte. Das Gerät beeindruckte mich damals sehr – daher musste ich mich von den fairaudio-Herausgebern auch nicht lange bitten lassen, als es um die Option auf einen Test des Netzwerkplayers Cambridge Audio CXN (V2) (999 Euro | https://www.cambridgeaudio.com/eur/de) ging. Denn: Ich mag das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis der mir bisher bekannten Cambridge-Komponenten, auch das eigenständige, elegante, trotzdem nicht überkandidelte Design gefällt mir gut.
Daher war ich nicht überrascht, dass mich der Cambridge CXN (V2) direkt aus dem Karton sofort optisch ansprach: Eine aufgeräumte Frontplatte mit einem mittig eingelassenen, hochauflösenden Farbdisplay (10 x 5 cm), das von acht harmonisch angeordneten kleinen Bedienschaltern eingerahmt wird, zur Rechten ein großer Dreh- und Druckregler mit schimmerndem Zierring, zur Linken ein kleiner, gleichwohl edel aussehender Standby-Schalter – alles wohlproportioniert und mit Liebe zum Detail gemacht. Das Gehäuse wirkt sauber gefertigt, erfreulich sind die geringen Spaltmaße und die hochwertig anmutenden, bombenfest sitzenden Anschlüsse, da nimmt man auch in Kauf, dass das Gehäuse des dreieinhalb Kilo wiegenden Geräts aufgrund seiner Dünnwandigkeit insgesamt eher in die Kategorie „Leichtgewicht“ fällt. Nett ist die doppelt ausgeführte Beschriftung der Anschlüsse, sodass man diese sowohl beim Übers-Gerät-beugen als auch direkt bequem lesen kann.
Kleine Kritik am Rande: Der Cambridge CXN (V2) ruht hinten auf zwei Gerätefüßen sehr einfacher Machart und vorne auf einer durchgehenden Plastikleiste. Das geht mechanisch wertiger und womöglich auch klangförderlicher – andererseits darf man an dieser Stelle den Preis von 999 Euro nicht außer Acht lassen. Und, kleiner Tröster: Die mitgelieferte Fernbedienung gefällt wiederum sehr gut. Sie wirkt deutlich solider als die Plastikbomber, die man von anderen Herstellern schon mal in den Karton gelegt bekommt, sie liegt auf positive Weise „schwer“ in der Hand und überzeugt mit ergonomisch angeordneten Tasten, die eine intuitive Bedienung ermöglichen, und geradlinigem Design.
Streamen & steuern
Spannend wird es unter der Haube, denn der Cambridge CXN (V2) ist gerade angesichts des Preises mit allerlei technischen Finessen und guter Konnektivität gesegnet. Hauptarbeitsbereich des CXN (V2) ist natürlich das Streamen. Hier lässt der Brite fast keine Wünsche offen: Musik lässt sich per WLAN und LAN sowie von per USB (24 Bit/192 kHz) angeschlossenen Speichermedien streamen. Nativ unterstützt per App-Einbindung werden aktuell Spotify Connect, Tidal und Qobuz. Bluetooth ist generell ebenfalls möglich, hierfür ist jedoch ein – mit 99 Euro nicht gerade günstiger – separater Dongle erforderlich. Das mag man bemängeln, ich finde es konsequent, denn Bluetooth ist und bleibt meiner Meinung nach aus audiophiler Sicht keine qualitativ wirklich befriedigende Option – und warum soll man für etwas bezahlen, das man (okay: ich) sowieso nicht benutzt?
Umso löblicher ist, dass Cambridge Audio den User nicht mit einer Musik-App von der Stange bzw. vom „freien Markt“ alleine lässt, sondern mit der hauseigenen „StreamMagic App“ aufwartet. Da darf ich schon mal vorneweg spoilern: Ich habe nun wirklich schon viele Netzwerkplayer und Streaming-Ökosysteme daheim gehabt: Die StreamMagic-App zählt zu den stabilsten und optisch ansprechendsten Apps, die ich bisher erleben durfte. Sie hat mir in meinem gesamten Testzeitraum (sieben Wochen) keinen einzigen Dropout oder sonstige Anomalien im Betrieb beschert. Das kenne ich – leider – von diversen anderen herstellereigenen Streaminglösungen anders. Außerdem gerät das Zusammenspiel von StreamMagic-App und Netzwerkplayer außerordentlich flott. Selbst große Musiksammlungen, lange Qobuz-Playlists und dergleichen lassen sich stets flüssig einlesen und durchscrollen, bei mir hat zu keiner Zeit irgendwas gehakt oder gezögert. Und nicht zuletzt gefallen mir die Optik sowie die Funktionalität: Hier geht es nicht nur um das bloße „Abfahren“ von Musik aus dem Netzwerk oder von Streamingdiensten, die App ist eine richtiggehende interaktive Fernbedienung für den CXN (V2), mit der sich alle wichtigen Funktionen bequem abrufen lassen.
Konnektivität und Qualität
Doch zurück zur Feature-Liste unsers Protagonisten: Der Cambridge Audio CXN (V2) kommt mit einer DAC-Sektion inklusive digitaler Lautstärkeregelung und doppelt ausgeführten analogen Ausgängen: Cinch/unsymmetrisch und XLR/symmetrisch – letzteres ist in der 1.000-Euro-Klasse wahrlich keine Selbstverständlichkeit, auch wenn der Cambridge natürlich nicht vollsymmetrisch aufgebaut ist. Doch auch der Einsatz als Streaming Bridge ist möglich, der CXN (V2) wartet mit je einem optischen und koaxialen Digitalausgang auf. Dritter Einsatzzweck wäre dann noch die D/A-Wandlung bzw. Nutzung als Vorstufe: Drei Inputs (Toslink, RCA und USB-B) heißen hierzu digitale Quellgeräte willkommen.
Kommen wir von der Konnektivität zur Qualität. Cambridge Audio zeigt anhand des digitalen Signalflusses, dass man hier offenbar gewisse Ansprüche hegt. Das beginnt schon damit, dass gleich zwei der sehr gut beleumundeten WM8740-DAC-Chips von Wolfson zum Einsatz kommen. Diese werden mit zuvor sorgfältig aufbereiteten Signalen gefüttert: Die Engländer haben nämlich gemeinsam mit dem schweizerischen Digitalspezialisten Anagram Technologies eine sogenannte „Adaptive Time Filtering“-Technologie entwickelt, hinter der sich eine spezielle Form des Upsamplings verbirgt.
So werden alle eingehenden Audiodaten zunächst mit einem Chip von Analog Devices auf 24-Bit/384 kHz hochgesampelt. Dabei wird eine spezielle Interpolation („Polynomial Curve Fitting Interpolation“) eingesetzt, die – so Cambridge Audio – deutlich „genauere“, der analogen Welt ähnlichere Upsampling-Wellenformen als herkömmliche Upsampling-Verfahren zeitige. Sodann werden die Daten über ein proprietäres Timing-System so gepuffert, dass sich Jitter auf ein Minimalmaß reduziert.
Dem digitalen Signalweg kann eine Lautstärkeregelung zugeschaltet werden, die es ermöglicht, den CXN (V2) direkt an einer Endstufe oder an Aktivlautsprechern zu betreiben, diese ist default aber nicht aktiviert.
Das upgesampelte Digitalsignal wird sodann den Wolfson-Chips im Dual-Mono-Betrieb zugeführt und von diesen gewandelt. Und was am Ende dieses Wandlungsprozesses „herauskommt“ – das wollen wir uns gleich mal anhören. Zuvor müssen wir den Cambridge Audio CXN (V2) allerdings noch aus seinem Dornröschenschlaf holen:
Die Ersteinrichtung des Cambridge CXN (V2
Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass die Erstinbetriebnahme des CXN (V2) nicht nur ein Kinderspiel, sondern auch in wenigen Minuten abgeschlossen ist. Zuerst habe ich die StreamMagic-App heruntergeladen und den Cambridge Audio CXN (V2) mit Strom und einer Netzwerkstrippe zum Router versorgt. Wenige Sekunden nach dem Einschalten vermeldete das gestochen scharfe Farbdisplay. „Network okay“ (also: IP-Adresse ordnungsgemäß vom Router erhalten und im Netzwerk angemeldet) – und die Ersteinrichtung startete.
Ich durfte wählen, ob ich ein Firmware-Update durchführen wollte, was ich bejahte. Der Download und die Installation der aktuellen Firmware sowie der anschließende Reboot dauerten ungefähr eine Minute, währenddessen mich Display und App parallel stets genau über den Stand der Dinge informierten. Sodann konnte ich über die App ein paar grundlegende Dinge einstellen: Streamen per LAN oder WLAN? Nutzung der internen Lautstärkeregelung oder alternativ „voller Saft auf die Ausgänge“? Soll das Gerät im Netzwerk umbenannt werden? Welche Streamingdienste sind abonniert? Alle hier vorzunehmenden Einstellungen lassen sich natürlich im Nachgang jederzeit ändern – entweder über die App oder direkt am Gerät per Display und Multifunktionsdrehknopf.
Zum Testaufbau: Neben Streaming per LAN/Qobuz kabelte ich auch meinen CD-Spieler C.E.C. CD5 an, den ich per RCA mit dem Cambridge CXN (V2) verband. Die klanglichen Unterschiede zwischen beiden Zuspielwegen waren so vernachlässigbar, dass sich die nachfolgenden Hörerfahrungen auf einen Mix aus beiden Quellen beziehen.
Cambridge Audio CXN (V2): Klangtest und Vergleiche
Es wird ja immer wieder – gerade im Internet und sozialen Medien – die Mär wiedergekäut, dass Digitalquellen „alle gleich klingen“. In audiophilen Kreisen, und dazu darf ich wohl unsere Leserschaft zählen, kann man darüber nur müde schmunzeln. Denn es gibt ja nicht nur vollkommen unterschiedliche Peripherieschaltungen um die DAC-Sektion herum, sondern meiner Erfahrung nach auch gewisse Klangsignaturen bestimmter DAC-Chipsätze selbst.
So sind die „guten, alten“ TI/Burr-Brown-Chips häufiger mit einer insgesamt etwas milderen, wärmeren oder auch seidigeren Tonalität unterwegs, während gerade das Portfolio von ESS/Sabre gerne etwas zupackender an den Frequenzgangenden aufspielt und insgesamt etwas mehr Dynamik ins Klangbild bringt – und die mir bekannten AKM-Wandler klingen häufig sehr farbstark und detailreich (Ausnahmen bestätigen die Regel, ich weiß). Da ich bisher wenig Erfahrung mit den aktuellen Wolfson-Chipsätzen hatte, war ich umso gespannter, was mich hier erwartet.
Die gute Nachricht: Der Cambridge Audio CXN (V2) geht einen sehr attraktiven Mittelweg zwischen den zuvor beschriebenen Referenzpunkten. So fällt beim ersten Hören auf, dass der CXN (V2) tonal keineswegs „mild“ im Sinne von abgedunkelten Höhen oder abgesofteten Bässen daherkommt. Im Gegenteil: Hier gibt’s Saft und Kraft in allen Lagen – gleichwohl ohne unbotmäßige Überbetonungen.
Der tonale Gesamteindruck
Wenn Schlagzeuger Larry Mullen jr. bei U2s ziemlich brachialer Nummer „Bullet the Blue Sky“ (Album: The Joshua Tree) im Intro gleich mal wonnig auf sein Drumset einprügelt, Bassist Adam Clayton nach acht Takten eine Basslinie als Fundament dazugibt, auf der man unbesorgt ein Hochhaus errichten könnte – und dann noch The Edge ein volles Bratgitarrenlick mit reichlich Distortion durchs Stereopanorama kacheln lässt: Dann ist der Cambridge CXN (V2) in jedem Frequenzbereich voll da. Der Bass wird lustvoll bis in den Subbassbereich durchgezogen, die hart gedroschene Snare zeigt neben dem „Wums“ auch ihr gesamtes durch den Spiralteppich erzeugtes Spektrum im Mittelhochtonbereich – und bei der Gitarrenspur scheint jede harmonische Verzerrung bis in den Superhochton komplett ungerührt durchgereicht zu werden.
Klarer Fall: Der Cambridge Audio CXN (V2) ist außerordentlich breitbandig und dabei neutral unterwegs, anders als beispielsweise ein MFE Tube DAC SE (3.990 Euro), der „untenrum“ ein deutliches Extrapfund austeilt und die Höhen eher etwas verrundet. Anders aber auch als ein Stream6-mini von der HifiAkademie (795 Euro), der es im Hochton ein Jota kräftiger „scheinen“ lässt (ohne dabei aber besser aufzulösen). Rein tonal erinnert mich der CXN (V2) am ehesten noch an den Merason Frérot (999 Euro zum Testzeitpunkt): breitbandig und bar jeder hörbarer Ausreißer im Frequenzschrieb. Haken dran, denn das eigentlich Hervorstechende beim CXN (V2) ist etwas anders …
Transparenz und Feinauflösung
Wir betreten nun das zentrale Habitat des CXN (V2): Was dieser unscheinbare und sehr moderat gepreiste Knabe an Feinauflösung und Transparenz anbietet, ist für mich gerade angesichts des Preisschilds ein kleines Wunder. Ich kenne jedenfalls zum heutigen Stand keinen anderen Netzwerkplayer, der für einen noch eben dreistelligen Kurs an dieser Stelle ebenbürtig wäre – und das bezieht sich auf alle Frequenzbereiche.
Nehmen wir die sagenhaft schöne Schmachtballade „The Luckiest“ von Ben Folds (Album: Rockin‘ the Suburbs): Zentrales Instrument ist das Klavier, das hier tontechnisch meisterhaft eingefangen wurde und über den CXN (V2) in einer Transparenz und Feinzeichnung dargeboten wird, dass man eigentlich schon beim Intro Mühen hat, sich Tränen der Rührung zu verkneifen. Es kommt einem so vor, als ob man mit dem Ohr direkt über den Saiten lauscht und den gespielten Tönen vollständig nachspüren kann: Vom leisen „Singen“ des gesamten Saitenwerks, wenn das Haltepedal getreten wird, über die unverschleppte Attack der angeschlagenen Saiten und des Zurückschnellens des Hammers, bis hin zum langsamen Verlöschen jedes einzelnen Tons und dem Abstoppgeräusch der Filzgleiter, wenn das Sustainpedal wieder losgelassen wird.
Hinzu kommt, dass das Klavier vom Tiefton bis in der Diskant vollständig schlüssig und als eine hermetische Einheit erklingt (okay, das ist auch besagter tonaler Neutralität / Breitbandigkeit geschuldet), wobei man die feinen unterschiedlichen Obertonstrukturen der unterschiedlichen Besaitung („dicke“, einzelne, mit Kupferdraht umwickelte Basssaiten kontra vom Klavierstimmer intonierte Miniaturschwebungen bei den dreisaitig ausgeführten Mittel- und Hochtonlagen) ungefiltert durchgereicht bekommt. Das ist wirklich toll und das kenne ich in dieser Qualität eigentlich nur von wesentlich teureren Digitalquellen/DACs wie dem italienischen North Star Supremo (rund 3.000 Euro).
Diese Klarheit und Transparenz setzen sich dann beim Einsatz von Ben Folds Gesang fort. Dieser hat bei „The Luckiest“ eine recht große Variabilität: Er wechselt nicht nur häufiger von der Brust- in die Kopfstimme, er stuft auch die Lautstärke und Intensität sehr sorgfältig und auch entlang der ebenfalls recht rührenden Lyrics ab. Mit dem Cambridge Audio CXN (V2) ist es schlicht und einfach ein Genuss, dieser Darbietung zu folgen. Hier stört keine Ungenauigkeit, kein „Einebnen“ oder Ausblenden von Details, vielmehr gelingt es dem CXN (V2) mit nachgerade analytischem Talent, jedes noch so feine Detail aufzuspüren, ohne dabei aber steril oder „kalt“ zu klingen. Fragen Sie mich nicht, wie der Brite das macht – glauben Sie mir bitte einfach, dass es so ist.
Dynamik und Timing
Es klang oben bei der U2-Haudraufnummer schon an: Grobdynamik kann der Cambridge CXN (V2) aus dem Effeff. Von Null auf Hundert und dann richtig zupacken, das gelingt ihm nicht nur bei U2 und Konsorten. Das kann er auch bei der ebenso präzise wie anmachenden Schlagzeugarbeit von Phil Collins bei Philip Baileys Powerpopnummer „Easy Lover“ (Album: Chinese Wall), wo Collins gleich im Intro mittels mehrerer knackig-raffinierter Fills seinen Zunftkollegen zeigt, wo Bartel den Most holt. Feindynamik kann der englische Netzwerkplayer auch: Wenn in Radioheads „Codex“ (Album: The King of Limbs) im Instrumentalmittelteil die Flügelhörner wehklagen, lassen sich die Nebengeräusche (Anblasen, Ventilklappern, Lippenpressen/„Schmatzen“ der Bläser) auch dann noch perfekt nachverfolgen, als zugleich recht präsente Synthiflächen und ein deutlich nach vorne gemischtes, mit Effekten versehenes Klavier zu hören sind.
Hier gibt’s allerdings eine kleine Einschränkung zu vermelden: Das funktioniert nur dann in voller Güte, wenn sich der Cambridge CXN (V2) nicht im Vorverstärkermodus befindet, sondern die digitale Lautstärkeregelung umgangen wird und der Streamer „auf direktem Draht“ sein Signal an die Vorstufe weiterreichen kann. Im Preamp-Modus hingegen, gerade wenn man etwas leiser dreht, gehen dann doch einige Prozentpunkte der Feindynamik verloren.
Aus der Tiefe des Raumes
Schauen wir zum Schluss noch auf den stereofonen Raum, den der Cambridge Audio CXN (V2) präsentiert. Wer’s gerne „räumlich“ im Sinne von „weit und tief“ hat, der dürfte mit dem Netzwerkplayer sehr viel Freude haben. Bei guten Klavieraufnahmen, wie der oben erwähnten Ben-Folds-Nummer, erscheint das Klavier fast begehbar. Aber auch bei künstlich im Studio erzeugten weitläufigen Räumen, beispielsweise bei Archives Song „The Feeling of Losing Everything“ (Album: Controlling Crowds Part IV) lässt es sich nachgerade in der Musik baden, hier mutet’s teilweise schon fast (im positiven Sinne) wie „Nicht mehr von dieser Welt“ an.
Noch dazu spielt der CXN (V2) ein Stück weit nach vorne, was den involvierenden, ins Geschehen ziehenden Charakter zusätzlich unterstützt. Doch: Selbst, wenn der „gefühlte Raum“ insgesamt breit und tief erscheint, so gerät die Rasterung der einzelnen Schallquellen vor allem in der horizontalen Ebene („X-Achse“) außerordentlich präzise. Wenn es um die Z-Achse, also die vielzitierte „Tiefe des Raums“ geht, kenne ich hingegen Geräte, die das Geschehen hier noch besser, genauer protokollieren – zum Beispiel das (allerdings auch mehr als dreimal so teure) Lindemann musicbook SOURCE oder der M6 DAC von Musical Fidelity (2.500 Euro). Wenn Sie beim Genuss einer vollbesetzten Gustav-Mahler-Sinfonie der dritten Cellistin von links ein Kusshändchen zuhauchen wollen, haben Sie mit dem Lindemann größere Chancen, nicht den dahinter sitzenden Harfenisten zu erwischen. Trotzdem, und das ist wichtig: Der CXN (V2) spielt in Sachen Räumlichkeit immer noch in einer sehr hohen Liga.
Test: Cambridge Audio CXN (V2) | Netzwerk-Player