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Ich durfte in meiner Laufbahn als „Hifi-Schreibkraft“ schon eine ganze Reihe von Hifi-Entwicklern kennenlernen. Was fast alle – nach meiner Erfahrung – eint: Sie sind im positiven Sinne Getriebene, die kaum ruhen noch rasten, denn bekanntermaßen gibt es selbst bei einer guten Komponente immer noch etwas zu verbessern. Da jedoch nicht jeder Kunde willens oder in der Lage ist, für diese Verbesserungen einen Extra-Obolus zu entrichten, bieten einige Hersteller entsprechende Upgrades als Wahl-Option an und lassen die klassischen Serienmodelle parallel weiter laufen. So auch Bowers & Wilkins: Hier findet man schon seit langer Zeit – seit bummelig 40 Jahren – sogenannte Signature-Editionen besonders beliebter Modelle, bei denen sowohl innen wie außen zusätzlich Hand angelegt wurde: Äußerlich erkennt man die B&W-Signature-Modelle am exklusiveren Design, innerlich wiederum kommen technische Innovationen oder Technologietransfers von höher in der Produktpalette angesiedelten Lautsprechern zum Einsatz.
Hier und heute befasse ich mich mit den B&W 705 S3 Signature (4.000 Euro | https://www.bowerswilkins.com/de-de/). Es handelt sich um kompakte Zweiwegler, die auf die bereits seit langer Zeit im B&W-Programm befindlichen Ur-705 zurückgehen und die Nachfolge der 2020 vorgestellten 705 Signature antreten, welche Kollege Jörg Dames im ausführlichen Test hatte. Schauen wir doch einmal, was sich gegenüber dem 2020-er-Modell alles verändert hat – und was gleichgeblieben ist.
Frisch hinter Gittern
Gleich geblieben sind das Grundkonzept des Lautsprechers und die Treiberdimensionen: Der kompakte Zweiwegelautsprecher mit rückseitigem Bassreflexport nutzt einen 16,5-cm-Tiefmitteltöner mit dem von B&W entwickelten Continuum-Membranmaterial sowie einen 2,5-mm-Carbon-Dome-Hochtöner, der in einem eigenen tropfenförmigen Gehäuse sitzt. Letzteres ist mithilfe eines Gels schwingend gelagert, um störende Resonanzen zu minimieren. So weit, so bekannt, nun zu den Novitäten der Bowers & Wilkins 705 S3 Signature: Zuerst einmal bekam der charakteristische „Tweeter on top“ ein neues Vorsatzgitter spendiert. Dieses hat bekanntlich nicht nur die Funktion, den empfindlichen Treiber vor Staub oder patschigen Fingern zu schützen, es ist auch dafür verantwortlich, den Schall möglichst homogen in den Raum strahlen zu lassen. Bisher war dieses besonders feinmaschige Gitter den Signature-Modellen der 800er-Serie vorbehalten, nun finden wir es auch in unserem Probanden. (Wer übrigens mutmaßt, so ein Gitter sei nur Zierrat, dem sei empfohlen, es einmal abzunehmen: Es wird magnetisch gehalten und lässt sich durch vorsichtiges Drehen und Ziehen entfernen. Tatsächlich tönt der Lautsprecher ohne das Gitter deutlich weniger homogen.)
Neue Weichenstellung
Die nächste Optimierung der B&W 705 S3 Signature betrifft die Frequenzweiche. Hier wurde der bisherige Kondensator für die Ankopplung des HF-Bereichs durch einen deutlich höherwertigen Silber-Gold-Öl-Kondensator aus der Mundorf-EVO-Serie ersetzt. Das Topmodell von Mundorf soll nicht nur durch niedrigste Toleranzen, Langzeitstabilität und „Selbstheilungskräfte“ (Mundorf über Mundorf) glänzen, sondern auch durch „fein-nuancierte und lebendig-leuchtende Klangfarben“. Außerdem wurde bei der Gelegenheit das Schaltungslayout der Weiche optimiert, schreibt mir der zuständige Produkttrainer Roland Krüger. Eine neue Anordnung der Bypass-Kondensatoren zahle darüber hinaus auf einen noch harmonischeren Übergang zwischen Tiefmittel- und Hochtoneinheit ein.
Bessere Mechanik
Eine weitere Verbesserung gibt es beim Tiefmitteltöner: Durch einen größeren Luftspalt und geringere Induktivität sowie eine optimierte Zentrierspinne will man diesem ein noch besseres Impulsverhalten sowie geringere Verzerrungen anerzogen haben. Und weil ja der gesamte Signalweg einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Gesamtklang hat, wurden zu guter Letzt die Lautsprecherterminals ausgetauscht: Die neuen Polklemmen bestehen aus vergoldetem Messing – was einen guten Kompromiss aus Leitfähigkeit und mechanischer Stabilität verspricht – und wirken gegenüber den Vorgängern in der Tat noch einmal vertrauenerweckender und solider.
Schick und schicker …
So viel zu den technischen Upgrades. Doch auch das Thema „Lautsprecher als Schmuckstück im Wohnraum“ beziehungsweise das Design spielen ja eine wichtige Rolle. Diesem Anspruch stellt sich B&W durch zwei der Signature-Edition vorbehaltene Sonder-Finishes in den Varianten „Midnight Blue Metallic“ und „Datuk Gloss“, letztere Variante steht nun bei mir im Hörraum. Ich hatte schon viele kompakte B&W-Lautsprecher daheim (z.B. die B&W 606 S2 und B&W 606 S3 sowie die B&W 706 S3) – die 705 S3 ist in Sachen Finish und Verarbeitung wirklich ein anderer Schnack. Das fein gemaserte und makellos glänzende Holz sieht so edel aus, dass man sich kaum traut, dieses perfekte Finish mit Fingerabdrücken zu verunstalten. Dann noch die akkurat gestalteten Gehäusekanten und die fein schimmernden Zierringe um den Tiefmitteltöner – das alles wirkt einfach ungemein stimmig und elegant. Wer jetzt allerdings mutmaßt, es handle sich bei den Bowers & Wilkins 705 S3 Signature nicht nur um Augen-, sondern auch auf Gefälligkeit getrimmte Ohrenschmeichler, der irrt. Hören wir mal rein!
Röhre oder Transistor? Das Setup
Als Quellen habe ich meinen CD-Spieler C.E.C. CD5 sowie meinen Streamer Cambridge Audio CXN (V2) eingesetzt, als verstärkerseitig kamen der Abacus Ampollo Dolifet, der Audio Note UK Cobra sowie meine Valvet-Monoblöcke A4 MK2 mit Direktansteuerung durch den Streamer sowie über meine Tsakiridis-Alexander-Röhrenvorstufe vermittelt zum Einsatz. Eins gleich vorneweg: Ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Wahl der Zuspielgeräte zahlt sich aus, denn unsere Probanden bringen durchaus ein klein wenig „Eigensound“ mit, was ja bei B&W auch ein Stück weit Teil des audiophilen Markenkerns ist. Denn:
Bowers & Wilkins 705 S3 Signature: Hörtest & Vergleiche
Es hat sich wohl herumgesprochen, dass man bei Bowers & Wilkins grundsätzlich Wert auf einen gut ausgeleuchteten Hochtonbereich legt. Mir jedenfalls ist kein Lautsprecher dieses Herstellers bekannt, der „nur“ ein bronzefarben-güldenes oder gar abgesoftetetes Hochtonerlebnis böte, da macht auch die B&W 705 S3 Signature keine Ausnahme: Obenrum tönt es ebenso transparent wie taufrisch – und das wohl auch ein gefühltes halbes Dezibelchen kräftiger als im Rest des Frequenzbands. Insofern würde ich hier das Votum meines Kollegen Jörg Dames voll und ganz unterstreichen, der dem Vorgängermodell 705 Signature einen Hochton attestiert, der „ganz leicht auf der prägnanten Seite von neutral liegt, aufgrund seiner sauberen Wiedergabe aber niemals nervt, wenn adäquate Elektronik vorgeschaltet wird“. Ja, das gilt vollumfänglich auch für die aktuelle S3-Signature-Edition.
Und das tut manchen Aufnahmen richtig gut. Steely Dans gut abgehangener Track „Brooklyn (owes the charme under me)“ vom Album Can’t buy a thrill wirkt trotz insgesamt ambitionierter Produktion aus heutiger Sicht ein kleines bisschen muffig-verhangen. Über die Bowers & Wilkins 705 S3 Signature hingegen klingt es fast so, als hätte man beim Optiker soeben eine ebenso nagelneue wie hundsteure Brille aufgesetzt bekommen. Herrlich transparent und offen im Hochton, hier bekommt die ungemein dichte Rhyhtmussektion einen ganz neuen „Auftritt“, weil man genau nachverfolgen kann, dass von Anfang an auf dem linken Kanal ein akkurat gespielter Shaker rasselt, der im Verlauf des ersten Refrains peu à peu auf dem rechten Kanal von einem leise einfadenden Schellentamburin ergänzt wird, welches sodann in Relation zum Shaker immer mal wieder leiser und lauter wird. Solchen Feinheiten kann ich beispielsweise mit meiner Harbeth 30.2 XD (5.400 Euro) schon ein wenig schlechter nachspüren. Ja, man hört es auch über meine Lautsprecher – aber man muss sich schon mehr konzentrieren, um das herauszuarbeiten.
Im Mittenband zeigen sich die Qualitäten des bei B&W seit 2015 erstmals eingesetzten Continuum-Membranmaterials, das gegenüber dem zuvor verwendeten Kevlar für meinen Geschmack eine deutliche Steigerung im Bereich der Klangfarbenechtheit, aber auch der Feinauflösung bringt. So ist der gerade im CD-Spieler rotierende Steely-Dan-Song knallvoll mit akustischen Instrumenten: Da sind zwei Gitarrenspuren, ein singend-elastischer Bass, ein Klavier, die kunstvoll vom Gastmusiker Jeff Baxter gespielte Steel-Guitar – und all das trifft auf den gesanglichen Gastauftritt von David Palmer, der gegenüber dem stets recht heiseren Stammsänger Donald Fagen eine deutlich weichere und auch wandlungsfähigere Soul-Stimme mitbringt. Zusätzlich gibt’s auch noch weiblichen Chorgesang in den Refrains.
Wie die B&W 705 S3 Signature diese ganz unterschiedlichen Klangquellen, die ja alle in erster Linie aus dem Mittenband heraus agieren, fein säuberlich voneinander trennt und erlebbar macht, ist schon ziemlich klasse und qualitativ meiner Harbeth in keiner Weise unterlegen, obwohl diese rund ein Viertel mehr kostet. Nein, keine Frage: Das sind echte, reine, authentische Klangfarben. Im Bassbereich wiederum zeigt sich ein gefühlter minimaler Oberbasshöcker, der jedoch auch bei niedrigeren bis mittleren Abhörlautstärke hörpsychologisch glaubhaft „Vollständigkeit“ suggeriert. Richtigen Tiefbass kann dieser Lautsprecher natürlich nicht anbieten, das würde freilich die Grenzen der Physik überschreiten. Meine Harbeth geht gefühlt eine halbe Oktave tiefer hinab, spielt allerdings auch nicht ganz so knochentrocken-sehnig-konturiert wie die B&W.
Exkurs: Tonalität und Feinauflösung in der Abwägung
Insgesamt also bringt die 705 S3 Signature tonal den typischen Familiensound der kompakten B&W-Modelle mit. Was sie allerdings qualitativ von den Einstiegsmodellen 606 S2 (749 Euro, Test bei fairaudio) deutlich unterscheidet, sind zum einen die Übergänge zwischen den Frequenzbereichen, die mir hier stimmiger und bruchloser erscheinen – zudem ist die überdurchschnittliche Feinauflösung über das gesamte Frequenzband homogener verteilt. So attestierte ich der 606 S2 eine von unten nach oben hinaus fast schon linear ansteigende Qualität der Feinauflösung, während unsere aktuelle Probandin auch und gerade im Mittenband wesentlich feiner und klarer auflöst, was sich bis runter in den Oberbass zieht. Das führt nicht zuletzt dazu, dass auch explizit dunkler abgemischte Songs über die B&W 705 S3 Signature nicht automatisch „hell“ klingen, sondern ihre grundsätzliche Klangsignatur behalten. Nehmen wir Sonic Youths Powertrack „Incinerate“. Hier haben die Produzenten das Schlagzeug betont topfig gemischt und gerade bei den Crashbecken die Höhen eher heraus- statt hineingedreht. Warum? Nun, vermutlich wollte man die markant-sägenden Gitarren mehr in den Fokus rücken. Dieser Klangeindruck kommt auch über die 705 sehr klar rüber, was ihnen gewisse Monitorqualitäten verleiht: So kommen die sinister zischenden Crashbecken, die mulchige Hi-Hat sowie die topfigen Toms toll zur Geltung – und man merkt, dass ein „dunkles“ Becken Spaß machen kann, es muss ja nicht immer funkeln und britzeln.
Schwer auf Zack – die Dynamik
Bleiben wir noch ein wenig bei Sonic Youth: Ja, es macht richtig Spaß, mit unserer Britin hochenergetische Musik zu hören. Aggressiv gedroschene Tom-Toms, pfeilschnelle Beckeneinsätze, stakkatoartige Gitarren – hier ist die B&W 705 S3 Signature voll in ihrem Element. Trotz ihres eleganten „Abendkleids“ kann sie richtig Gas geben und rocken, was vor allem an der wunderbar flinken Impulsantwort liegen dürfte. Hier wird nichts ausgebremst, dieser Lautsprecher hängt richtig gut am Gas. Am Ende wird die Grobdynamik eher durch den Bassdruck limitiert: Konfrontiert man die B&W-Lautsprecher mit tieftonlastiger Musik (z.B. Dub Reggae à la Tiken Jah Fakoly) und dreht man dann noch ziemlich laut auf (wir reden von „deutlich über Zimmerlautstärke“), sind erste Verfärbungen oder Kompressionseffekte zu vernehmen. Eine Disco-Box ist sie also trotz ihrer grundsätzlichen grobdynamischen Talente nicht. Gut, meine Harbeth ist auch keine, sie spielt aber dank ihres extrem harten Radial-Membranmaterials und auch wegen ihrer generellen „Langhub-Freudigkeit“ insgesamt voluminöser und tiefer herab, tönt dafür wie erwähnt untenrum nicht ganz so sehnig-konturiert.
Feindynamisch ist der Bowers & Wilkins ebenfalls nicht am Zeug zu flicken: Sie kann winzige Veränderungen oder Schattierung in der Intensität einer Klangquelle, wie zum Beispiel die leisesten Töne eines Instruments oder die subtile Artikulation einer Stimme, in ihrem Auf-und-Ab unverrundet und spurtreu nachverfolgen. Zieht man eine kompositorisch dichte Produktion wie Prefab Sprouts „Andromeda Heights“ in die Playlist, dann zeigt die 705 S3 Signature selbst bei den waghalsig überladenen Arrangements im Titeltrack oder in „A prisoner of the past“, dass sie leise und feinziselierte Klanggespinste, die immer wieder wie Goldstaub über die Produktion fließen, auch dann noch wiedergeben kann, wenn gerade ein tiefer Bass oder eine Blechbläser-Breitseite ertönen. Was natürlich ebenso ein Zeichen für das hohe Auflösungsvermögen der 705er ist.
Aus der Tiefe des Raumes: Stereofone Abbildung
Was die Britin auch richtig gut kann: Räume schaffen und ausleuchten. Wer beispielsweise den Track „Aegian Sea“ von Aphrodite’s Child (Album: 666) auflegt, dem kann schon mal etwas schwummerig werden angesichts der immersiven, breiten und tiefen Klangpanoramen. Nun ist dieses psychedelische Stück eh schon etwas geisteskrank und auch schlampig abgemischt: Zum einen wurden die zahlreichen Synthesizer mit allerlei Effekten versehen und mit reichlich Hallanteilen kreuz und quer im Panorama verteilt, zum anderen finden sich merkwürdig-klickende Störgeräusche und Artefakte, bei denen zu vermuten ist, dass der Produzent hier und da zu faul war, die Mute-Taste im richtigen Moment zu drücken – und dann ist da noch dieses in wirrem Pingpong-Stereo gemischte Schlagzeug, bei der das Ridebecken rechtsaußen sitzt – und Snare wie Hi-Hat links.
Über die B&W 705 S3 Signature stellt sich nach wenigen Sekunden Musikgenuss ein schön-bekiffter Seelenzustand ein. Die Musik löst sich vollständig von den Lautsprechern und fließt frei in den Raum. Während andere Lautsprecher – hier fällt mir eine Harbeth P3ESR XD ein – einen gewissen „Orchestergraben“ zwischen Lautsprechergrundlinie und Auditorium einziehen, spielt die 705 S3 reichlich nach vorne, ja fast schon um den Hörer herum, man ist also voll drin im Geschehen. Noch dazu ist der Raum in Weite und Tiefe sehr gut ausgeleuchtet – und das merkwürdige Pingpong-Schlagzeug sorgt für herrlich-psychedelische kognitive Dissonanzen zwischen dem, was man sieht (Lautsprecherdreieck) und dem, was man hört. Ziemlich cool. Was aber übrigens nicht bedeutet, dass die B&W den Raum generell künstlich aufbläht. Der eingangs genannte Sonic-Youth-Track kommt räumlich deutlich kompakter daher, eine künstlich am Reißbrett erzeugte Produktion wie „Love Etc.“ von den Pet Shop Boys wird in der ihr eigenen stereofonen Sterilität, bei der jede einzelne synthetische Klangquelle wie auf Millimeterpapier eingezeichnet erscheint, klar dargelegt.
Ein wenig Alchimie: Die richtige Paarung
Es gibt Lautsprecher, die nehmen sich in ihrem klanglichen Gepräge so zurück, dass man sie im Prinzip mit fast jedem Verstärker oder fast jeder Quelle paaren kann – am Ende setzt sich dann eben das Klangbild der vorgeschalteten Geräte durch. Die B&W wiederum bringt einen gewissen unverkennbaren Familiensound mit, der sich tonal beispielsweise durch etwas umami im Hochtonbereich oder auch ein kleines Oberbasshöckerchen zeigt. Für die Paarung insbesondere mit Verstärkern heißt das: Man sollte im Idealfall keine Geräte vorschalten, die ähnliche Prägungen mitbringen, denn dann addieren sich die Effekte. So ist beispielsweise mein Abacus Ampollo Dolifet (Testbericht fairaudio) ebenfalls mit einer leichten Zusatzfrische im Präsenzbereich ausgestattet. Das macht ihn zu einem Super-Spielkandidaten für meine Harbeth oder auch die kompakten Audio Note AX Two/2, weil beide obenrum etwas dezenter unterwegs sind. Mit der B&W hingegen wird’s mir zuweilen etwas zu frisch, wenn auch nicht steril.
Das Zusammenspiel mit meinen Valvet A4 MK2 Monoblöcken funktionierte bei Direktansteuerung über meinen Streamer (und dessen Lautstärkeregelung) schon merklich besser, so richtig harmonisch wurde es dann, als ich die Vorverstärkung meinem Tsakiridis-Alexander-Röhrenpreamp übergab. Und als echtes Dream Team empfand ich die Paarung mit meinem Röhrenvollverstärker Audio Note Cobra (4.900 Euro). Das war rund und sauber, hatte Klangfarben und Realismus, Langzeittauglichkeit und Pep. Anders und kürzer gesagt: Wenn Sie die B&W am optimalen Arbeitspunkt betreiben wollen, dann schadet es bestimmt nicht, wenn irgendwo eine Röhre im Signalweg ist – oder wenn Sie einen transistorieren Amp vorschalten, bei dem Vorwitzigkeit im Hochtonbereich nicht ganz oben im Pflichtenheft stand: Das könnten beispielsweise ein NAD C3050 oder auch ein Rega Aethos sein. Jedoch, jedoch: Am Ende ist es immer Geschmackssache, und Experimentieren ist erwünscht. Versucht macht bekanntlich kluch (und Spaß noch obendrein).
Test: B&W 705 S3 Signature | Kompaktlautsprecher