Demnächst im Test:

Billboard
Dan D'Agostino

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Verbindlich strukturiert
  2. 2 Boaacoustic Evolution Black.usb2.0: Klangeindruck
  3. 3 Boaacoustic Evolution Black.digital: Klangeindruck
  4. 4 Testfazit: Boaacoustic-Evolution-Black-Digitalkabel

fairaudio's favourite Award AUSGEWÄHLT! Viele schöne Ereignisse wiederholen sich im Jahrestakt – so auch die Verleihung der fairaudio’s favourite Awards! Pünktlich zum Jahresende haben wir die in 2021 getesteten Kandidaten noch einmal Revue passieren lassen und uns gefragt: Welche konnten – vor allem klanglich – in ganz besonderem Maße überzeugen? Und da wir in eine Weihnachtspause gehen, möchten wir die kurze Auszeit dazu nutzen, diese besonderen Produkte noch einmal auf die Bühne zu bitten. Für Ihr regelmäßiges Feedback, Ihre Ideen und Anregungen sowie Kritik möchten wir uns bei Ihnen, liebe fairaudio-Leser, recht herzlich bedanken! Wir wünschen Ihnen ein erholsames Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familie, Freunde und Bekannten. Kommen Sie gut und vor allem gesund ins neue Jahr! Wir sind in 2022 wieder für Sie da. Rücken wir nun die aus vielen Produkttests ausgewählten Preisträger in das ihnen gebührende Rampenlicht. Unsere herzlichen Glückwünsche gehen an die Hersteller und Vertriebe dieser Komponenten! fairaudio’s favourite Award 2022 - SiegelSowohl international wie auch in heimischen Gefilden macht der Hersteller JIB-Germany mit seiner Marke Boaacoustic mit allerlei Audiokabel-Produkten auf sich aufmerksam. Boaacoustic deckt mit fünf Serien sowohl das Einsteiger- wie auch das Highend-Segment ab. Während die Silber-Serie das obere Ende der Fahnenstange darstellt, reiht sich die neue Evolution-Black-Serie als Nr. 2 ins Kabel-Line-up ein. Nachfolgend stehen die Kupfer- sowie die Blueberry- und Blackberry-Linien zur Auswahl.

Als die Berliner Redaktionskollegen einen Kabeltest zur neuen Evolution-Black-Serie vorschlugen, war ich eigentlich schon im Begriff abzuwinken. Lange Zeit zählte ich mich zu den „Kabel-Agnostikern“, und so ist diese Art von Besprechung nicht mein bevorzugtes Metier. Doch wäre das nicht zu voreilig, könnte ich da nicht etwas verpassen? Ich erinnere mich nur allzu gut an mein überraschtes Staunen, als das bis dato auch für Audiozwecke als absolut ausreichend erachtete USB-Druckerkabel vom Boaacoustic Blueberry Signal.usb2.0 in den Schatten gestellt wurde …

USB-Kabel Boaacoustic Evolution Black.usb2.0

USB-Kabel Boaacoustic Evolution Black.usb2.0

Warum also nicht dem neuen Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 (ab 200 Euro) eine Chance geben? Lass uns einen kompletten Digitalkabeltest daraus machen, tönte es am andern Ende der Leitung. Wie wäre es mit dem dazugehörigen S/PDIF-Kabel Boaacoustic Evolution Black.digital (ab 175 Euro)? Na gut, einverstanden. Die Auswahl meiner S/PDIF-Kabel habe ich, bis auf ein Wireworld Ultraviolet aus ganz frühen Jahren, bis dato eher vom Profiausstatter wie Cordial beziehungsweise Elektronikgroßhändler bezogen.

S/PDIF-Kabel Boaacoustic Evolution Black.digital

S/PDIF-Kabel Boaacoustic Evolution Black.digital

Erste Inaugenscheinnahme: Das Evolution Black.usb2.0 fühlt sich massiv und robust an, sein fast daumendicker Umfang zollt dem Betrachter ersten Respekt ab. Dreifach geschirmt, umgibt nicht nur PVC das Kabel, sondern auch eine Baumwollummantelung, deren Schwarz von silbernen Einarbeitungen unterbrochen wird. Zwei massive, verchromte Ferritkernringe setzen nicht nur optische Akzente, sondern sorgen für zusätzliche Entstörung. Wertig geht es auch bei den Stecker-Enden zu, der Knickschutz dürfte ewig halten und die vergoldeten Kontaktflächen beugen Korrosion vor. Außen hui, innen aber auch – denn um Korrosionen auch hier keine Chance zu geben, werden die Stecker mit Kunststoff luftdicht umspritzt.

Für einen dauerhaften Korrosionsschutz werden die Stecker des Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 im Innern mit Kunststoff umspritzt

Für einen dauerhaften Korrosionsschutz werden die Stecker des Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 im Innern mit Kunststoff umspritzt

Das koaxiale Boaacoustic Evolution Black.digital ist nicht minderwertiger in der Ausführung, allein die beiden riesigen, massiven und im Innern verschraubten Stecker-Enden lassen mich zunächst etwas ratlos zurück. Im Zweifel könnte man sich damit unterwegs gut verteidigen, aber wer nimmt schon sein Kabel mit in die U-Bahn? Okay, war nur so ein Gedanke. Der Stecker meines Koax-Kabels wirkt dagegen jedenfalls wie Spielzeug. Man habe, so erwähnt York Dettmers von Boaacoustic bei einem Telefonat, bei der Entwicklung der Evolution-Serie Neues ausprobiert, aber eben auch auf Bewährtes aus der Kupfer- und Silber-Serie zurückgegriffen. Besagte arretierende Steckverbindungen aus der Kupfer-Linie seien ein Beispiel dafür.

Der Stecker des Boaacoustic Evolution Black.digital ist fast waffenscheinpflichtig...

Der Stecker des Boaacoustic Evolution Black.digital ist fast waffenscheinpflichtig…

Basis der Evolution-Serie ist die sogenannte „Evo.next.OCC-Technologie“ mit einer Materialreinheit von 99,9999 %. Die mehradrigen Innenleiter der Kabel setzen sich aus zwei unterschiedlichen Materialen zusammen, nämlich einerseits hochreinem, purem und anderseits versilbertem Kupfer. Wir erinnern uns, dass das versilberte Kupfer in Boaacoustics Silber-Serie, das pure Kupfer in der entsprechend benannten Serie Verwendung findet. Die Evolution-Black-Serie soll nun materialbedingte Klangtugenden kongenial vereinigen. Das gilt es im Hörtest zu überprüfen. Das „OCC“ steht übrigens für Ohno Continuous Casting und ist ein vom japanischen Professor Ohno entwickeltes Herstellungsverfahren, das eine besonders langkristalline Materialstruktur hervorbringen soll.

Boaacoustic Evolution Black.usb2.0: Klangeindruck

Lambchop (Album: Is a Woman)Beginnen wir mit dem Boaacoustic Evolution Black.usb2.0, das vom Stand weg beeindruckte und sich im weiteren Verlauf des Tests noch steigerte. Im Vergleich zum kleineren Bruder Blueberry Signal.usb2.0 zeigt sich bei dem unzählige Male an der Kii Three gehörten „The Daily Growl“ von Lambchop (Album: Is a Woman; auf Amazon anhören) eine etwas andere Klangstilistik. So wirkt die Stimme von Kurt Wagner deutlich sonorer, der Brustumfang erscheint erwachsener und weniger eingeengt. Aber nicht nur das, feine Hallfahnen beim Ausklingen der Gesangsstimme schwingen befreiter, wirken greifbarer und verleihen dem Stück eine räumlichere Wirkung mit besser ausgebauter Tiefe.

Angus & Julia Stone (Album: Heart Full of Wine)Bei „What You Wanted“ von Angus & Julia Stone (Album: Heart Full of Wine; auf Amazon anhören) wirkt nun auch der Tiefton satter, das Schlagzeug hat mehr Punch, was zu einem kräftigeren und druckvolleren Ausdruck führt. Auch im Mittenband ist eine farbintensivere Intonierung festzustellen, die aber nicht in kuschelig-warm getönte Gefilde abgleitet, sondern erstaunlicherweise mit einer gleichzeitig gesteigerten Transparenz – bei der stimmlichen Darbietung wie bei der Gitarre – einhergeht. Und in den obersten Lagen gehen nicht einfach früh die Lichter aus, nein, auch hier wird ein gelungener Mix aus Natürlichkeit und Detailgenauigkeit präsentiert. Es schimmert weder zu hell noch zu dunkel, richtiggehend „analytisch“ wirkt es nicht, aber eben auch nicht langweilig oder verrundet … „stressfrei fein granuliert“, könnte man das nennen.

Der Kabelaufbau des Boaacoustic Evolution.Black.usb2.0

Der Kabelaufbau des Boaacoustic Evolution Black.usb2.0

Also: Im Vergleich zum günstigeren Blueberry Signal.usb2.0 aus dem gleichen Hause spielt das Evolution Black.usb2.0 untenrum vollmundiger, im Mittenband farbintensiver und im Hochton seidiger – gleichzeitig geht es mit mehr Attacke zur Sache und das Sustain fadet länger aus. Nicht schlecht. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es sich gegenüber anderen USB-Kabeln schlägt. Und um Sie nicht auf die Folter zu spannen – die gar nicht mal so verkehrten Neo by Oyaide USB-Kabel, deren grüne, schwarze und weiße Kabel-Ummantelung auf die aufsteigende Güte hinweist, können trotz ihrer fürs Geld (zwischen circa 25 und 90 Euro) mehr als bemerkenswerten, unaufdringlichen und ausgewogenen Spielweise weder dem quirligen Blueberry noch dem vollmundigerem Evolution Black.usb2.0 die Stirn bieten.

Die verchromten Ferritkerne des Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 machen optisch was her

Die verchromten Ferritkerne des Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 machen optisch was her

Richtig abzusetzen vermag sich dagegen das Silver Digital Xeno (ab 300 Euro), Boaacoustics Top-USB-Verbinder. Dessen Maß an musikalischer Losgelöstheit, gesteigerter Räumlichkeit in Verbindung mit luftigerer Obertonauflösung sind eine Klasse für sich. Zwar setzt das Evolution Black mit der sonoreren Gangart eigene Akzente und ist von den beiden der „romantischere“ Vertreter. Insbesondere in (zu) hell intonierenden Ketten kann die leicht wärmere Abstimmung gut passen, letztlich ist es aber eine Frage des Geschmacks. Das Silver Digital Xeno punktet jedoch mit einer gesteigerten räumlichen Tiefen- und Weitenausleuchtung und einer ausgeprägteren Detailverliebtheit und Offenheit.

Boaacoustic Evolution Black.digital: Klangeindruck

Kommen wir zum koaxialen S/PDIF-Kabel Boaacoustic Evolution Black.digital, welches zunächst mein bewährtes, unverschämt günstiges (um die 10 Euro) Cordial-CPDS1-CC-S/PDIF-Kabel auf der Wegstrecke vom Mutec-MC-3+USB-Reclocker zum koaxialen Eingang des Nubert-nuConnect-ampX-Verstärkers herausfordert. Hier zeigt sich folgendes Bild: Beim Jazz-Stück „Ballade auf 2 Beinen“ des Eva Kleese Quartetts (Album: Miniatures) stellt sich in den unteren Registern ein gesteigerter Schub ein und das Klavierspiel wirkt wärmer – gleichzeitig aber auch akzentuierter beim Anschlag. Überhaupt blitzen perkussive Elemente feiner und genauer auf, was aber eben nichts mit Übereifer oder Helligkeit zu tun hat. Das alles führt bei mir zu einem intensiveren Eintauchen ins musikalische Geschehen.

Kabelaufbau des Boaacoustic Evolution Black.digital

Kabelaufbau des Boaacoustic Evolution Black.digital

Die Bühne bewegt sich dabei übrigens von ihrer bisherigen Position auf der Grundlinie zwischen den Lautsprechern gefühlt einen kleinen Schritt nach hinten – und die Bühnenbreite wirkt besser ausgeleuchtet. Wieder zurück aufs eigene „Hauskoax“, wirkt die Vorstellung merklich blasser und lange nicht so weitläufig wie über das Evolution Black.digital. Zwar schlägt sich ein Wireworld Ultraviolet (circa 45 Euro) hier ein bisschen besser, kann aber mit dem Boaacoustic letztlich nicht mithalten.

Testfazit: Boaacoustic-Evolution-Black-Digitalkabel

Das Bessere ist des guten Feind, die Erkenntnis macht in diesem Fall auch vor Familienmitgliedern wie Boaacoustics eigenem Blueberry nicht halt. Den Digitalkabeln der Evolution-Black-Serie gelingt das Kunststück, hochwertige Verarbeitung und eine klanglich überzeugende Abstimmung in ein durchaus noch bezahlbares Konzept zu gießen.

Boaacoustic Evolution Black Digitalkabel

Die Boaacoustic Evolution-Black-Digitalkabel besitzen ein sonor-kraftvolles Tiefton-Fundament, ein trennscharf und transparent gezeichnetes Mittenband von eher wärmerer Ausprägung sowie einen feinauflösenden, unaufdringlichen Hochtonbereich. Erfreulich sind zudem der sich mit ihnen ergebende räumliche Zugewinn und die involvierende Spielweise.

Ja, für eher schon (zu) warm abgestimmte HiFi-Anlagen finden sich sicher geeignetere Kandidaten. Wer aber ein souverän-kraftvolles, aber dennoch akkurates und feinzeichnendes Spiel sucht und zudem eine weitläufige Raumdarstellung besonders schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen.

Fakten:

  • Modell: Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 und Boaacoustic Evolution Black.digital
  • Konzept: Digitalkabel (USB- / S/PDIF-Koaxialkabel)
  • Preis: 200 Euro/1 m (USB) | 175 Euro/1 m (S/PDIF)

Vertrieb:

JIB-Germany
Am Großen Rohrpfuhl 25 | 12355 Berlin
Telefon: +49(0)3379 – 590 33 87
E-Mail: kontakt@jib-germany.de
Web: https://www.boaacoustic.de/

Billboard
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Test: Boaacoustic Evolution Black.usb2.0 und Evolution Black.digital | Digitalkabel

  1. 1 Verbindlich strukturiert
  2. 2 Boaacoustic Evolution Black.usb2.0: Klangeindruck
  3. 3 Boaacoustic Evolution Black.digital: Klangeindruck
  4. 4 Testfazit: Boaacoustic-Evolution-Black-Digitalkabel

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Plattenspieler: Linn LP12, Pro-Ject Perspective Anniversary

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Mytek Brooklyn DAC+ CD-Player: Sony CDP X-707 ES Musikserver: Innuos ZENMini MK3, Roon Nucleus Streamer: Auralic Aries Femto, Wattson Audio Emerson Digital Sonstiges: Mutec REF10 SE120 und MC-3+USB, Innuos PhoenixNET und PhoenixUSB

Vollverstärker: Cayin MT-34L

Vorstufen: Hochpegel: Sony TA-E 80 ES Phonoverstärker: Mytek Brooklyn DAC+

Endstufen: 2 x Sony TA-N 80 ES (Bi-Amping)

Lautsprecher: Kii Three, KEF LS 50 Meta

Kopfhörer: Beyerdynamic DT 1990 PRO, Beyerdynamic T1 (3rd. Gen.), HiFiMAN Deva PRO

Kopfhörerverstärker: Mytek Brooklyn DAC+

Mobiles HiFi: Astell&Kern AK 380, Chord Mojo

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