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B.M.C. Audio BDCD 2 & CS 3 im Soundcheck

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 B.M.C. Audio BDCD 2 & CS 3 im Soundcheck
Am Terminal des CS 3 herrscht klare Kanaltrennung. Fünf Hochpegelquellen finden Anschluss (2 x XLR, 3 x Cinch)

Am Terminal des B.M.C CS 3 herrscht eine klare Links/Recht-Trennung. Fünf Hochpegelquellen finden Anschluss, zwei davon dürfen symmetrisch sein

Da man sich bei B.M.C. von den Vorteilen eines symmetrischen Schaltungsdesigns überzeugt gibt, ist die erste Frage, die ich klären möchte: Welcher Hochpegeleingang am CS 3 – Cinch oder XLR – klingt denn nun wirklich besser? Also symmetrisches und unsymmetrisches Kabel der gleichen Marke, Produktlinie und Länge (fis Audio Lifetime, 1 m) an den Probanden geknüpft und mit meinem Luxman-DAC DA-06 verbunden – und schon geht’s hin und her.

Es sind in der Tat leichte klangliche Gewinne auszumachen, geht man über den XLR-Weg in den Verstärker hinein. Einerseits wirkt das Klangbild dann etwas feiner aufgelöst, andererseits – und das ist wesentlicher – macht sich die symmetrische Verbindung in räumlicher Hinsicht bezahlt: Stimmen und Instrumente wirken nämlich noch einmal etwas präziser eingefasst und plastischer modelliert – zwischen den Akteuren scheint zudem etwas mehr Luft zu sein, weshalb die Bühne als Ganzes auch etwas klarer organisiert wirkt. Wohlgemerkt: Es sind Feinheiten. Doch wenn Ihre Quelle einen symmetrischen Ausgang besitzt, sollten Sie diesen in Verbindung mit dem B.M.C. CS 3 auf jeden Fall einmal ausprobieren.

VU-Meter des B.M.C Audio CS 3 im Detail

VU-Meter des B.M.C Audio CS 3 im Detail

Da der Luxman-DAC nun schon symmetrisch mit dem B.M.C.-Verstärker verbunden ist und mich Candeias davor gewarnt hat, seinen Stromeingang mit Fremdmarken zu beschicken … mache ich das einfach trotzdem! Tatsächlich hat der Luxman keine größeren Probleme, die nun forderndere Last (die Eingangsimpedanz des CS 3 rutscht im CI-Betrieb von 22 auf 1,2 kOhm) zu bedienen. Es klingt auch sehr ähnlich, allerdings bekomme ich den Eindruck, dass die soeben mit dem Wechsel auf die XLR-Verbindung gewonnene Plastizität im Klangbild mit dem Umschalten auf den Stromeingang wieder flöten geht – also lasse ich‘s und switche wieder auf den konventionellen Spannungseingang.

Vollverstärker B.M.C. Audio CS 3 – Höreindrücke und Vergleiche

Genug des Vorgeplänkels, kommen wir zu den Höreindrücken mit dem B.M.C. Audio CS 3. Als Basis seines Klangbildes geht – so unspektakulär sich das im ersten Moment auch lesen mag – die gelungene Balance in tonaler wie in „zeitlicher“, sprich rhythmisch-dynamischer Hinsicht durch.

bmc-audio-cs3-logo1Wer mit dem B.M.C. Audio CS 3 die Tonalität seiner Anlage in eine bestimmte Richtung lenken möchte, wird von ihm enttäuscht. Ich hatte Kollege Martin Mertens gebeten, mir nach seinem Test des Unison Triode 25 den Röhrenamp zuzuschicken – mit dem Erfolg übrigens, dass ich den Unison kaufen „musste“, da er mich mit seinem Charme um den Finger gewickelt hat. Einerlei – jedenfalls hatte ich den Unison nun schon ein paar Tage in meinem Set-up und damit gut im Ohr. Und dann trat der B.M.C. auf. Auch wenn der (halb so teure) Triode 25 im Pentodenbetrieb ziemlich neutral spielt, ein bisschen Wärme ist mit ihm immer dabei – demgegenüber klingt der CS 3 dann einfach etwas kühler. Den genau umgekehrten Eindruck erhalte ich, wenn ich von meiner (zweieinhalbmal so teuren) Vor-End-Kombination aus Octave-Vorstufe und Musical-Fidelity-Endstufen zum B.M.C. Audio wechsele. Denn die ist zwar ebenfalls ziemlich neutral, im Zweifelsfall im Grundton/Oberbass-Bereich aber eher auf der straff-schlankeren Seite unterwegs als auf der üppigen. Und der CS 3 – eben nicht. Je nach Stimmung, Musikprogramm und den übrigen Mitspielern in der HiFi-Anlage ziehe ich tonal mal den Unison, mal das Octave/Musical-Gespann oder eben den B.M.C. Audio vor. Leben könnte ich in dieser Hinsicht mit allen drei. Subjektiv am linearsten surft aber – und darauf möchte ich hinaus – der CS 3 durch den Frequenzschrieb.

Ein Wort zur Qualität der Basswiedergabe scheint mir in diesem Zusammenhang angemessen, denn die Stichworte „Transistor“, „40 kg“, und „2000-VA-Ringkerntrafo“ könnten bei manchem eine gewisse Erwartungshaltung auslösen – die der B.M.C. Audio CS 3 jedoch aufs Charmanteste unterläuft. Statt Tieftonmachismo und „eiserner Hand am Woofer“ zeigt er sich nämlich geradezu feinsinnig nuanciert, geschmeidig und eher halb- denn staubtrocken. Ja, immer mit genügend Reserven in der Hinterhand, um auch grobe Attacken aus der Electro/Noise-Ecke souverän zu fahren – auch der absolute Tiefgang ist famos –, aber gleichwohl ohne diesen „übertrockenen Kontrollwahn“, der akustischen Instrumenten den Lebenssaft abschnüren kann. Gegenbeispiele: Kombiniere ich die Musical-Fidelity-Endstufen M700 mit den „falschen“ Lautsprechern, kann’s passieren, dass ein Kontrabass zu sehr nach Saite und zu wenig nach Holzkorpus klingt. Umgekehrtes kann einem mit der Unison-Röhre widerfahren, insbesondere im Triodenmodus. Diese Gefahren sind mit dem B.M.C. Audio CS 3 nicht gegeben. Bei aller Kontur und Durchzeichnung im Bass übertreibt er es damit auch nicht. Diese semitrockene Gangart im tonalen Untergeschoss wirkt im ersten Moment zwar unspektakulär, langfristig in den meisten Fällen aber richtig und natürlich. Also: Nicht nur die Über-alles-Tonalität wirkt balanciert, sondern ebenso die Tiefton-Qualität.

bmc-audio-cs3Ähnlich verhält sich der B.M.C. Audio CS 3 im Spannungsfeld zwischen Dynamik und Impulswiedergabe einerseits, Sustain, Ausklingverhalten und „Flow“ andererseits. Was der CS 3 dynamisch bietet, ist fürs Geld schon außergewöhnlich, nie habe ich den Eindruck, irgendein „Großsignal“ könnte ihn belasten – gleichwohl knallt mir meine Vor/End beispielsweise P.J. Harveys „Sheela-Na-Gig“ (Album: Dry, auf Amazon anhören) noch härter und unmittelbarer vor den Latz.

Marialy Pacheco, IntroducingWichtiger als der Extremwert scheint dem B.M.C. wiederum die Balance zu sein. Es gibt knalliger, eckiger & attackiger auftretende Verstärker, denen dann mitunter eine gewisse Geschmeidigkeit abgeht, und umgekehrt solche, die vor lauter Flow die rhythmische Akzentuierung vergessen. Der B.M.C. hält dem ein „Weder-Noch“ entgegen, und genau diese Gratwanderung darf man als seine Stärke ansehen – es sein denn, man hat eine ausgeprägte Präferenz für die eine oder andere Richtung. Gerade bei Klavierspiel (zum Beispiel auf Marialy Pacheco, Introducing, auf Amazon anhören) überzeugt mich die Gangart des CS 3. Er modelliert einzelne Anschläge sauber heraus, auch wenn es noch härter/metallischer ginge, und lässt dem Ausklang des Instrumentes das gleiche Recht zukommen, beschneidet oder verkürzt da nichts, sodass der musikalisch Fluss gewahrt bleibt. Auch hier gilt: Der CS 3 spielt nicht vordergründig, sondern im positiven Sinne unspektakulär und „richtig wirkend“.

Gregory PorterSpektakulär kann der B.M.C. aber auch. Dann nämlich, wenn es ums schiere Auflösungsvermögen und die Präzision der Abbildung von Stimmen und Instrumenten geht. Dass der CS 3 Gregory Porters Organ auf „Hey Laura“ (Album: Liquid Spirit, auf Amazon anhören) im Vergleich zu meiner Unison-Röhre um einiges detailreicher und fokussierter abbildet – geschenkt, er kostet ja auch das Doppelte. Gleichzeitig aber nicht mal halb so viel wie meine große Kombi, die – zumindest im Mittenband – aber auch nicht wirklich mehr zu bieten hat. Und ich halte sie für verdammt gut in dieser Hinsicht. An den Frequenzbandextremen und insbesondere im absoluten Untergeschoss vermag sie noch mehr Strukturen herausarbeiten, okay, aber Musik spielt sich nun mal überwiegend in den Mitten ab, und hier brilliert der B.M.C. mit einer famos detailreichen Spielweise. Mit ihm ist man wirklich sehr nah dran am Geschehen.

Das Display lässt sich dimmen, aber nicht ausschalten

Das Display lässt sich dimmen, aber nicht ausschalten

Dass das Klangbild bei aller Genauigkeit aber keinen „Erbsenzähler“-Touch bekommt, liegt daran, dass der B.M.C. Audio die Musiker auf der Bühne nicht nur randscharf, sondern herausragend plastisch und dreidimensional abbildet. Ja, tatsächlich kommen bei mir schnell Erinnerungen an Einstein Audios Absolute Tune hoch, auch dieser Hybrid-Verstärker nahm mich nämlich mit einer famosen körperlichen Gestaltung der Klänge für sich ein. Meine nun schon oft zum Vergleich herangezogene Vor/End-Kombination kommt da – ich bedauere es zutiefst – nicht mehr ganz mit. Auch wenn sie es versteht, die Raumdimensionen noch tiefer und breiter auszuleuchten als der CS 3 – das wiederum ist ihre Stärke.

CD-Player B.M.C. Audio BDCD 2 – Höreindrücke und Vergleiche

Und wie schlägt sich der „letzte Mohikaner“, der CD-Player B.M.C. Audio BDCD 2? Zunächst höre ich ihn über meine Verstärker-Kombi, im zweiten Schritt dann über den B.M.C. CS 3.

Blick auf den B.M.C.-Audio-CD-Player: ohne Deckel, aber mit „Schwungrad“

Blick auf den B.M.C.-Audio-CD-Player: ohne Deckel, aber mit „Schwungrad“

Als erster Vergleichspunkt dient mir – leider habe ich kein preislich ebenbürtiges Gerät zur Hand – der um ein Vielfaches günstigere CD-Spieler NAD C546BEE SE (beide Player über Cinchkabel mit der Vorstufe verbunden). Diese Gegenüberstellung ist allerdings recht überraschungsfrei. Als Geschmackssache geht noch das Tonale durch. Der NAD gibt sich im Grundton minimal üppiger, im Präsenzbereich ein wenig gnädiger – der B.M.C. zieht dagegen, wie sein Verstärkerkollege CS 3, tonstudiohaft linear durch, von ganz unten bis ganz oben. Bei allen anderen Klangkriterien, die wir HiFi-Tester so gerne heranziehen, liegt der B.M.C. natürlich vorne: Er gibt sich deutlich aufgelöster und bildet präziser und plastischer ab. Überhaupt ist der virtuelle Klangraum nun auch in der Tiefe „zu verstehen“, sprich: Die Transparenz der Bühne gewinnt. Im Tiefton herrschen mehr Durchzeichnung und Straffheit, ohne dass das zulasten der Substanz ginge – wie auch ganz allgemein Transienten akkurater und unverschliffener herausgearbeitet werden. Ja, der BDCD 2 spielt in einer anderen Liga – und das sollte er, wo er doch schließlich das Fünfeinhalbfache kostet.

Preislich angemessener, zumindest auf den ersten Blick, ist der Vergleich mit dem Luxman DA-06, schließlich liegt der ebenfalls bei 5.000 Euro. Der Japaner ist ein D/A-Wandler und benötigt als solcher natürlich noch einen Zuspieler – diesen Job übernimmt bei mir (zumeist) der Audiodata MusikServer MS II. Das Verbindungskabel noch mit reingerechnet, erhöht das den Preisrahmen für die komplette Digitalquelle auf circa 8.000 Euro – 60 % mehr als der B.M.C. Audio BDCD 2 einen zu stehen kommt. Macht sich das nicht nur funktional, sondern auch klanglich bemerkbar?

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Blick ins Innere des BDCD 2

Jein. Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Gemeinsamkeiten der beiden Quellen überwiegen, was ein dickes Lob für den B.M.C. darstellt, denn nicht umsonst habe ich mir den Luxman-Wandler nach dem Test seinerzeit zugelegt. Diese Über-alles-Geschlossenheit in Verbindung mit höchster Auflösung, die ich am DA-06 so schätze – die hat auch der BDCD 2 drauf.

Digital und analog geht es in vielfältiger Weise aus dem BDCD 2 hinaus - digital hinein kommt man aber nicht

In vielfältiger Weise geht es digital wie analog aus dem BDCD 2 hinaus – digital hinein kommt man aber nicht

Hört man genau hin, treten kleinere Unterschiede zutage: Das Audiodata/Luxman-Duo wirkt im Superhochtonbereich minimal offener als unser Proband – und die Raumdimensionen kommen etwas weitläufiger rüber, insbesondere was die Breite angeht. Dafür scheint der B.M.C. CD-Player jeden einzelnen Klang auf der Bühne in noch konzentrierterer Form, also präziser umrissen und griffiger abzubilden.

B.M.Cs BDCD 2 ist ein Toplader

Der B.M.C BDCD 2 ist ein Toplader

Das Teambuilding

Jetzt der Wechsel hin zum B.M.C. CS3 als Verstärker, eventuell treten mit ihm zusammen klangliche Synergieeffekte auf? Nun, betreibt man den Luxman-DAC wie den B.M.C.-Player am Spannungseingang des Verstärkerkollegen aus gleichem Haus, so überwiegen a) wiederum die Ähnlichkeiten und b) sehe ich jetzt leichte Vorteile beim Audiodata/Luxman-Gespann. Denn dieses scheint mir nicht nur die Bühne minimal breiter aufzuziehen, was ich persönlich involvierender finde, sondern die Klänge werden jetzt auch etwas plastischer abgebildet, es wird also mit dem Pfund gewuchert, mit dem eben noch der Player für sich einnahm: Griffigkeit. Okay, das sind, im Gegensatz zum Preisunterschied, natürlich Nuancen.

Joanna NewsomLässt man den japanischen D/A-Konverter am Spannungseingang des CS 3 – denn dort klingt er überzeugender, siehe oben –, schaltet für den B.M.C. Audio BDCD 2 aber auf den „Current Injection“-Modus des Vollverstärkers, wendet sich das Blatt. Ja, immer noch überwiegen die Gemeinsamkeiten, nicht die Unterschiede, trotzdem: Nun sehe ich die Vorteile beim B.M.C. BDCD 2. Im absoluten Tiefton herrschen mit ihm nämlich noch mehr Kontur und Bestimmtheit, das kommt einfach knackiger und dabei eher noch substanzieller rüber. Joanna Newsoms Harfenspiel bei „The Book Of Right On“ (Album: The Milk-Eyed Mender, auf Amazon anhören) wirkt deshalb authentischer, wenn sie die tiefen Saiten (mit)anreißt. Sehr erstaunlich, wie sich die Glaubwürdigkeit der Illusion, dieses große Instrument stünde vor einem, steigert, obwohl sich ja eigentlich nur ganz untenrum etwas getan hat. Auch die Abbildungspräzision scheint mit dem Wechsel auf den CI-Modus zugelegt zu haben, denn jetzt ist es wieder der B.M.C., der mit etwas präziser-griffigerer Darstellung punktet, wo es zuvor doch noch der Luxman war. Der gibt sich zwar nach wie vor in der Bühnenbreite minimal großzügiger – der CD-Player dafür bei der Tiefenstaffelung.

Die Fernbedienung steuert Verstärker wie CD-Player

Die Fernbedienung steuert Verstärker wie CD-Player

Tatsächlich sind also Synergieeffekte auszumachen – und zwar vor allem dann, wenn man B.M.C.s CD-Player über den symmetrischen Stromeingang des Verstärkerkollegen CS 3 betreibt. Was ich mit dem B.M.C. Audio BDCD 2 dann zu Ohren bekomme, erinnert mich an die Paarung des Luxman-DACs mit dem kürzlich getesteten Innuos Zenith: noch etwas mehr Grip im Untergeschoss, noch etwas randschärfere Abbildung, noch tiefere Ausleuchtung des Bühnenraums. Logisch – der B.M.C.-Player bietet keinerlei Computer-HiFi-Bequemlichkeit beziehungsweise Streamingmöglichkeiten. Aber er kostet eben auch 3.000 Euro weniger und bietet, rein klanglich betrachtet, im Verbund mit dem zu ihm passenden Amp keinen Deut weniger.

Billboard
Elac Vela

Test: B.M.C. Audio BDCD 2 und CS 3 | CD-Player, Vollverstärker

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