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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Dreimal schwarzer Kater
  2. 2 Das Lautsprecherkabel Black Cat 3232
  3. 3 Die NF-Kabel Black Cat 3202
  4. 4 Testfazit: Black Cat Cable Serie 3200

Überall in der Welt entwickeln Menschen unabhängig voneinander Kabel, die dem Klang in besonderem Maße zuträglich sein sollen. Einer davon ist Chris Sommovigo. Der ist nicht erst kürzlich auf den Zug der „Kabel-Manie“ aufgesprungen, sondern beschäftigt sich schon seit 1992 mit der Materie und war für verschiedene renommierte Kabelhersteller tätig (Vertrieb: https://www.bfly-audio.de/; Preise der Kabel: 629 Euro – 729 Euro).

Auf seiner Webseite zur Black-Cat-3200-Serie spart er nicht an Eigenlob. Welche Erkenntnisse er schon vor allen anderen gehabt habe und dass er, auf der Suche nach dem perfekten Klang, meist gegen den Strom geschwommen sei, kann man hier nachlesen: www.3200series.com. Sicher nicht ganz zu Unrecht, kreidet Sommovigo vielen Kabelherstellern an, vor allem auf die Optik zu achten und möglichst imposante, dicke Kabel zu fertigen, die Eindruck schinden. Er mache da etwas Neues, Besseres. Nun, Klappern gehört zum Handwerk, und dass die Kabel der Black-Cat-3200-Serie besonders dick wären, kann man wirklich nicht behaupten. Die Schieblehre gezückt: Die NF-Kabel haben einen Durchmesser von sechs Millimeter, die Lautsprecherkabel von acht.

Die Black Cat Cable sind nicht allzu dick

Die Black Cat Cable sind nicht allzu dick

Auch ansonsten üben sich die Kabel in Zurückhaltung. Die Cinchstecker sind vergoldet, Teflon-isoliert, normal groß und komplett mit Schrumpfschlauch überzogen – sie stammen von Lovecraft. Die XLR-Stecker sind solide Neutrik-Versionen. Beim Lautsprecherkabel übernehmen schlichte, vergoldete Vier-Millimeter-Federkorbstecker, von Lovecraft aus vergoldetem Kupfer gefertigt, den Anschluss an Box und Verstärker. Auch hier ist der Steckerkörper mit Schrumpfschlauch überzogen. Das alles ist im Detail hochwertig, sieht aber vergleichsweise schlicht aus.

Cinchkabel Black Cat 3202

Cinchkabel Black Cat 3202

Deutlich aufwendiger ist dagegen nicht nur die Verpackung – die Kartons, die nochmals in Schaumfolie verpackt sind, sind eine Show –, sondern auch das Innenleben der Kabel. Wobei es in diesem Fall weniger um das Innen als vielmehr um das Außen geht: Beim NF-Kabel Black Cat 3202 sind 32 lackisolierte Kupferdrähte, die als eine Art Geflecht in Form einer gegenläufigen Doppel-Helix um einen Hohlschlauch aus Teflon gewickelt sind, für den Signaltransport zuständig. Innen sind die Kabel also hohl. Ähnlich ist das Lautsprecherkabel Black Cat 3232 aufgebaut. Hier sind es zwei Lagen einer solchen Doppel-Helix aus 32 Einzelleitern, die von einer Nylon-Zwischenschicht auseinandergehalten werden und die um eine sechs Millimeter durchmessende Baumwollschnur als Kern gewickelt sind. Die Baumwolle soll hier eine besondere mechanische Dämpfung bewirken.

Das Lautsprecherkabel Black Cat 3232

Ob sich der Aufwand gelohnt hat, soll der Hörtest zeigen. Ich beginne mit dem Lautsprecherkabel Black Cat 3232 (729 Euro für 2 x 3 m). In meinen Anlagen waren schon die verschiedensten Lautsprecherstrippen im Einsatz. Darunter Kimber Classic 4PR (circa 200 Euro), In-akustik Exzellenz LS-40 (circa 150 Euro), Nordost White Lightning (circa 500 Euro), Oyaide Across 2000 (circa 400 Euro), Fastaudio 6 M und aktuell Cardas Clear Light (circa 1.850 Euro). Längere Intermezzi gaben unter anderem Audioquest Castle Rock (circa 1.850 Euro), Reson LSC (circa 150 Euro), Signal Projects Hydra oder Tellurium Q Green (circa 1.000 Euro). Dazu kommen diverse Kabel, die Lautsprecherhersteller oder Vertriebe zusammen oder ergänzend zu ihren Testgeräten geschickt haben und bei denen ich es mir selten habe nehmen lassen, sie auch einmal in meiner vertrauten Kette anzuhören.

Lautsprecherkabel Black Cat 3232

Lautsprecherkabel Black Cat 3232

Also ran an die Würste – äh – Kabel. Die Cardas-Clear-Light-Lautsprecherkabel dürfen Pause machen und die Black Cat 3232 stellen die Verbindung zwischen Bryston 4B³ und Valeur Audio Micropoint 4SE her. Das Ergebnis ist faszinierend, alleine schon, weil ich selten einen so klaren Unterschied gehört habe. Der erste Eindruck ist, dass das Klanggeschehen etwas weiter nach hinten rückt. Nicht gravierend, aber doch vernehmbar. Die Proportionen des Raums bleiben dabei weitgehend unverändert, wobei der Konzertsaal beziehungsweise der Raum, in dem sich die Musik abspielt, über die mehr als doppelt so teuren Cardas-Strippen etwas größer, etwas weiter ausgeleuchtet wird. Die Abbildungsschärfe bleibt mit den Black Cat auf dem gleichen hohen Niveau wie über die Cardas, wirkt insgesamt vielleicht sogar noch etwas fokussierter – ein Eindruck, der auch durch die etwas größere Distanz zum Klanggeschehen entstehen kann.

Black Cat Cable 3232

Black Cat Cable 3232

Ravels „Bolero“, eingespielt vom Chicago Symphony Orchester unter Georg SoltiWas besser ist beziehungsweise wo hier die Wahrheit liegt? Keine Ahnung. Selbst im Verlauf einer Aufnahme schwanke ich. Ravels „Bolero“, eingespielt vom Chicago Symphony Orchester unter Georg Solti, gefällt mir zu Beginn – von der Querflöte bis etwa zum Einsetzen der Saxophone – über die Black-Cat-Kabel besser. Hier konzentriert sich das Klanggeschehen wunderbar auf die noch übersichtliche Instrumenteschar. Je mehr sich das Stück zum abschließenden Crescendo steigert, desto mehr gewinnen die Cardas-Kabel meine Sympathie – sie tragen etwas satter auf, klingen besonders in den tiefen Lagen etwas mächtiger und substanzieller.

Die Black Cat 3232 geben das Ganze also etwas schlanker wieder, dafür zeigen sie eine exzellente Kontrolle tiefer Töne. Im Zusammenspiel mit meinen Valeur-Audio-Boxen, die mit ihren hart aufgehängten PA-Tiefmitteltönern einen eh schon sehr präzisen, wenn auch nicht allzu tiefen Bass bieten, sind diese Qualitäten nicht so wichtig. Mit den Standlautsprechern Bryston Middle T vertragen sich die Black-Cat-Lautsprecherkabel dagegen ideal, denn sie verleihen dem eher zur Opulenz neigenden Bass der Brystons die Kontrolle und Disziplin, die meinem Geschmack entgegen kommt.

Black Cat Cable 3232 mit Bananas von Lovecraft

Black Cat Cable 3232 mit Bananasteckern von Lovecraft

Auch in den Mitten punkten die Black-Cat-Lautsprecherkabel mit Kontrolle, was sich hier vor allem durch eine hervorragende Detailwiedergabe bemerkbar macht. Nichts verwischt, sämtliche Feinheiten werden akkurat transportiert. Die teuren Cardas-Lautsprecherkabel stehen den Black-Cat-Kabeln in Sachen Detailwiedergabe nicht nach, zeichnen dabei insgesamt kräftigere Klangfarben und klingen dadurch etwas satter. Was besser gefällt? Das hängt im Wesentlichen wieder davon ab, mit welchen Lautsprechern man die Kabel kombiniert. An meinen Valeur Audio gefallen mir die Cardas-Kabel besser, im Zusammenspiel mit den Bryston Middle T würde ich – auch was die Mittenwiedergabe betrifft – zu den 3232 tendieren.

Dynamisch liegen beide Kabel auf einem ähnlich hohen Niveau. Auch im Hochton bleiben die Black-Cat-Kabel ihrer Linie treu, klingen fein und präzise und neigen dabei tendenziell eher zur Zurückhaltung denn zum Übertreiben. Die Cardas „strahlen“ im Hochton etwas stärker. Zum Vergleich: Von den oben genannten Lautsprecherverbindern würde ich das Tellurium Q Green am ehesten für vergleichbar halten. Dynamisch ebenso auf Zack wäre vielleicht ein Fastaudio 6 M, das deutlich preiswerter ist, in Sachen Auflösung und Präzision allerdings bei Weitem nicht an das Black Cat herankommt.

Die NF-Kabel Black Cat 3202

Meine Cardas-Clear-Light-NF-Kabel liegen preislich etwa auf Augenhöhe mit den Black Cat 3202, sodass mir hier ein fairerer Vergleich als zuvor beim Lautsprecherkabel möglich ist. Die Boxen schließe ich zuerst wieder über meine vertrauten Cardas-LS-Kabel an. Die Frage, ob sich durch die durchgängige Verwendung von Black-Cat-Kabeln besondere Synergieeffekte einstellen, gilt es später zu klären.

Auch bei der Terminierung der NF-Kabel zeigt sich: Die Black-Cat-Verbinder neigen nicht zum Posing

Auch bei der Terminierung der NF-Kabel zeigt sich wieder: Die Black-Cat-Verbinder neigen nicht zum Posing

Das Black Cat 3202 kam sowohl in symmetrischen als auch in Cinch-Versionen. Zuerst setzte ich die Cinchkabel zwischen DAC und Vorverstärker ein. Und hier zeigen sich die schwarzen Katzen den Cardas-Verbindern tatsächlich überlegen. Dabei sind die klanglichen Unterschiede weniger signifikant als bei den Lautsprecherkabeln. Doch Feinheiten fallen beim mehrfachen Wechsel zwischen Cardas und Black Cat schon auf.

Jazzsketches des Caroline Wegener Acoustic TriosSo fällt es mir über die Black-Cat-Kabel leichter, Texte zu verstehen. Gerade im sensiblen Stimmbereich transportiert das Black Cat offensichtlich mehr Feininformationen als das Cardas. Auch erscheint mir der Hochton noch offener und detaillierter. Letztere Eigenschaft ist über das symmetrische Kabel noch ausgeprägter, wobei hier auch zum Tragen kommt, dass die oberen Oktaven etwas prononcierter dargestellt werden. Insgesamt gewinnt die Wiedergabe mit dem Black Cat 3202 an Klarheit und Kontur. Die bessere Durchhörbarkeit macht sich auch bei Klavieranschlägen bemerkbar. Das an sich schon prägnant aufgenommene Klavier auf den Jazzsketches des Caroline Wegener Acoustic Trios (auf Amazon anhören) kommt mit dem Black Cat noch etwas prägnanter, die Saiten scheinen einen Hauch straffer gespannt, die Anschläge eine Nuance kräftiger. Über meine Valeur Audio klingt das teilweise schon etwas hart – was auch der crisp abgemischten Aufnahme geschuldet ist; über die Bryston Middle T klingt es dagegen goldrichtig. Im Bass höre ich kaum Unterschiede. Mag sein, dass die Black Cat auch hier eine winzige Nuance schlanker, dafür noch kontrollierter klingen als die Cardas.

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Zwischen Vorverstärker und Endstufe eingesetzt, bleiben diese Eindrücke erhalten. Ich kann es mir nicht verkneifen und experimentiere damit, mal das unsymmetrische Kabel zwischen DAC und Vorverstärker einzusetzen und das symmetrische zwischen Vor- und Endstufe und mal die Kabel zu tauschen. Interessanterweise gibt es auch hier Unterschiede. Zwischen DAC und Vorverstärker wirkt das symmetrische Kabel im Hochton fast schon eine Nuance zu scharf, das unsymmetrische gibt sich einen Hauch geschmeidiger. Zwischen Vorverstärker und Endstufe gefällt mir das symmetrische Black Cat 3202 besser, da es die Musik in den ganz tiefen Lagen noch etwas konturierter, griffiger erscheinen lässt. Diese Unterschiede müssen allerdings gar nicht an den Kabeln liegen. Ich vermute eher, dass es hier eine Rolle spielt, wo und wie im Falle der symmetrischen Signalübertragung das Signal symmetriert beziehungsweise desymmetriert wird. Mal steckt ein IC dahinter, mal ein Übertrager. Ich bin beeindruckt, dass die Black Cat 3202 diese feinsten Unterschiede hörbar machen.

XLR-Kabel Black Cat 3202

XLR-Kabel Black Cat 3202

Black Cat komplett

Bleibt noch die Frage, wie sich eine komplette Black-Cat-Verkabelung auf den Klang auswirkt. Dazu verbinde ich DAC und Vorverstärker mit den unsymmetrischen Black Cat 3202, Vor- und Endstufe mit dem symmetrischen Black Cat 3202 und schließe die Lautsprecher über das Black-Cat-3232-Lautsprecherkabel an. Und ja, die Kombination passt. Das Lautsprecherkabel softet ein wenig den leicht prononcierten Hochton des Black Cat 3202, während Dynamik, Kontrolle und Präzision Tugenden sind, die alle drei Black-Cat-Kabel besitzen. Wobei das Gesamtergebnis logischerweise stark vom jeweiligen Anlagensetting abhängt: Über meine sowieso sehr kontrolliert und mit einer phantastischen Hochtonauflösung aufwartenden Valeur Audio tendiert es schon leicht ins Analytische. In Verbindung mit den Bryston Middle T passt das dagegen wieder. Der Mittelton der Kanadierinnen ist phantastisch, und genau das macht die Black-Cat-Verkabelung noch eindrücklicher klar. Und der durch das Lautsprecherkabel etwas disziplinierte Bass und der durch das XLR-Kabel leicht forcierte Hochton bekommen diesen Lautsprechern extrem gut.

Testfazit: Black Cat Cable Serie 3200

Die Black Cat Cable 3202 und 3232 sind erstklassige Verbinder, die man zum Feintuning zwischen hochwertigen Komponenten unbedingt in Betracht ziehen sollte – besonders dann, wenn Auflösung, Dynamik, Präzision und Kontrolle gefragt sind.

Black Cat Cable Serie 3200

Das Lautsprecherkabel Black Cat 3232 ist ein echter Preis-Leistungs-Tipp. Wenn Klarheit und Auflösung verlangt werden, liegt man mit diesem Verbinder ganz weit vorne. Die NF-Kabel Black Cat 3202 würde ich sogar noch eine Klasse höher einstufen. Mit ihrer frappierenden Offenheit, Detailfülle, ungebremsten Dynamik und exakten Kontrolle spielen die optisch ebenfalls unscheinbaren Verbinder in der Top-Liga der NF-Kabel. Auch hier erscheint mir der Preis angesichts des Gebotenen mehr als fair.

Fakten:

  • Modell: Black Cat Cable 3202 und 3232
  • Konzept: NF- und Lautsprecherkabel
  • Preise: NF-Kabel Black Cat 3202, 1 m: 629 Euro (Paar, Cinch oder XLR); LS-Kabel Black Cat 3232, 3 m: 729 Euro (Paar)

Vertrieb:

bFly-audio
Theodor-Sachs-Straße 60 | 86199 Augsburg
Telefon: +49(0)821-9987797
E-Mail: info@bfly-audio.de
Web: https://www.bfly-audio.de/

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Test: Black Cat Cable 3202 und 3232 | Kabel

  1. 1 Dreimal schwarzer Kater
  2. 2 Das Lautsprecherkabel Black Cat 3232
  3. 3 Die NF-Kabel Black Cat 3202
  4. 4 Testfazit: Black Cat Cable Serie 3200

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: RME ADI-2 DAC FS (mit AKM-Chip) Musikserver: Antipodes S40

Vollverstärker: Audio Analogue ABsolute S

Lautsprecher: Divine Acoustics Bellatrix, JBL 4305P

Kopfhörer: Campfire Equinox, Pioneer SE Monitor5, Austrian Audio Hi-X65

Kopfhörerverstärker: SPL Crimson 3 (Audio-Interface), RME ADI-2 DAC FS (mit AKM-Chip)

Kabel: Lautsprecherkabel: Cardas Clear Light NF-Kabel: Cardas Clear Light Digitalkabel: Audioquest Coffee

Rack: Horns EX

Zubehör: Stromfilter: Audes ST-3000 Sonstiges: Netzteil (für DAC, Musikserver): Keces P8

Sonstiges: Raumakustikelemente von Vicoustic

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 17 m² Höhe: 2,6 m

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