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Seit mehr als 40 Jahren ist Beyerdynamic im Studio und in der audiophilen Community für sein Over-Ear-Trio DT 770, DT 880 und DT 990 bekannt. Die laut werdende Forderung nach High-End-Kopfhörern wurde mit der sogenannten Tesla-Technologie erfüllt, die zuletzt in den beiden Studiomodellen DT 1770 PRO und DT 1990 PRO zum Einsatz kam. Mit den neuen Over-Ear-Kopfhörern DT 900 PRO X (offen) und DT 700 PRO X (geschlossen) – speziell für den Studio-, Mixing- und Recording-Bereich entwickelt – will sich Beyerdynamic hingegen wieder der nachgefragten Mittelklasse widmen und mit einer aggressiven Preisgestaltung (je 249 Euro) an alte Erfolge anknüpfen. Beide Studiohörer sollen in diesem Test zeigen, ob sie auch die hohe Erwartungshaltung von HiFi-Enthusiasten erfüllen können.
Lieferumfang, Optik, Haptik
Mit der vollkommen plastikfreien Verpackung des DT 700 PRO X und DT 900 PRO X will Beyerdynamic einen Beitrag zum Thema Umweltbewusstsein leisten. Der Inhalt beschränkt sich mit dem eigentlichen Kopfhörer, dem abnehmbaren, drei Meter langen Audiokabel – ein zweites, etwas kürzeres (1,8 Meter) ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten –, der kurzen Bedienungsanleitung und einem schwarzen, neoprenähnlichen Aufbewahrungsbeutel auf das Wesentliche. Löblich ist, dass beiden Kabeln Klinkenadapter von 3,5 Millimeter auf 6,3 Millimeter beiliegen.
Die Kopfhörer selbst sind hochwertig verarbeitet und sehen den „größeren“ Tesla-Pendants DT 1770 PRO und DT 1990 PRO sehr ähnlich. Durch die prominente Platzierung der jeweiligen Modellnummer an den Ohrmuscheln sind die beiden Hörer leicht zu unterscheiden.
Der Kopfbügel ist mit weichem Schaumstoff gepolstert und mit schwarzem Kunstleder überzogen, das sich hochwertig anfühlt. Der Kopfbügel inklusive der Gabeln besteht aus gebürstetem Aluminium und ist – wie der Rest des Kopfhörers – ebenfalls in unauffälligem Schwarz gehalten. Die Ohrmuscheln, die die neu entwickelten Treiber beherbergen, sind aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff gefertigt. Ohrpolster, Kopfband und das Kabel sind bei etwaigem Defekt leicht auszutauschen. Durch die allgemein sehr robuste Fertigung, die übrigens vollständig in Deutschland erfolgt, dürfte eine Ersatzteilbeschaffung aber selten vonnöten sein.
Beide Modelle fühlen sich dank weichen Velour-Pads am Kopf sehr angenehm an, erzeugen keine unangenehmen Druckstellen und sind durch vergleichsweise moderate 350 Gramm uneingeschränkt für längere Hörsessions geeignet. Gegenüber einem AKG K702 (circa 200 Euro) und einem Beyerdynamic DT 880 Pro (259 Euro) besitzen sie einen leicht höheren Anpressdruck, der einen sicheren Halt auch bei schnellen Kopfbewegungen gewährleistet. Was mich sehr positiv überrascht hat, war die recht hohe (passive) Außenschalldämpfung des geschlossenen DT 700 PRO X. Er sollte deshalb auch in lauterer Umgebung eine gute Figur machen und ausreichend von Störgeräuschen abschirmen können.
Beyerdynamic DT 700 PRO X & DT 900 PRO X – Technik
Mit dem DT 900 PRO X und dem DT 700 PRO X bietet der Heilbronner Kopfhörerspezialist sowohl eine offene als auch eine geschlossene Variante an, wobei der offene DT 900 PRO X im professionellen Bereich dem Mixing und Mastering von Aufnahmen dienen soll. Der DT 700 PRO X ist dank seiner geschlossenen Bauweise und der damit einhergehenden besseren Geräuschisolation auch für Musiker bei Recording-Sessions geeignet. Die audiophilen Qualitäten für den passiven Musikhörer sollen ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Im Inneren der beiden Over-Ears arbeiten neu entwickelte Treiber des dynamischen Prinzips, die Beyerdynamic „Stellar.45“ getauft hat. Diese müssen zwar ohne die von den größeren Modellen bereits bekannte Tesla-Technologie auskommen, sollen aber durch besonders starke Neodymmagnete und optimierte Materialien eine hochauflösende Wiedergabe gewährleisten. Die Schwingspule ist laut Beyerdynamic mit kupferplattiertem Hightech-Wire umwickelt. Eine genaue Materialbezeichnung des eigentlichen Kabels bleibt uns der Hersteller zwar schuldig, der Draht soll aber eine ideale Balance zwischen Leitfähigkeit und geringem Gewicht besitzen und so zusammen mit dem ebenfalls neuen, dreilagigen, mit einer speziellen Dämpfungsschicht versehenen Treibermembranen für mehr Effizienz der Kopfhörer sorgen.
Die Impedanz liegt bei 48 Ohm, was für große dynamische Over-Ears recht niedrig ist. Theoretisch können die Treiber der beiden Kopfhörer Frequenzen von 5 – 40000 Hz wiedergeben und besitzen einen Kennschalldruckpegel von 100 dB bei 1 mW und 500 Hz. Die Kabel werden mittels 3-Pin-Mini-XLR-Verbindung mit dem Kopfhörer verbunden. Ein Standard, der vor allem im Studiobereich wegen seiner robusten Bauart weit verbreitet ist; auch der AKG K702 besitzt diese Steckverbinder. Bei einem etwaigen Kabeldefekt sollte ein Austausch demnach recht günstig sein.
Beyerdynamic DT 700 PRO X & DT 900 PRO X – Klangeindruck
Der erste Eindruck überzeugt: Generell haben sowohl der offene DT 900 PRO X als auch der geschlossene DT 700 PRO X sehr ähnliche Klangeigenschaften, ecken nirgends an und gefallen mit einem erwachsenen und ausgewogenen Klangbild.
Hochton, Feindynamik und Auflösung
Kennt man auch andere Kopfhörer von Beyerdynamic, fällt einem bei den ersten Takten von „Riddaren“ vom neuen Album Dance des Tingvall Trios (auf Amazon hören) sofort der für den Hersteller typische Charakter in den Höhen auf: In einem schmalen Frequenzspektrum nahe am Superhochton wirken sowohl der DT 900 PRO X als auch der DT 700 PRO X leicht betonter als zum Beispiel ein AKG K702. Diese Höhenbetonung fällt aber bei den neuen Beyerdynamic-Hörern erstens bei Weitem nicht so dramatisch aus, wie es etwa vom DT 880 Pro bekannt ist. Zweitens ist die Detailauflösung beim DT 900 PRO X und beim DT 700 PRO X besonders für diese Preisklasse in einem sehr hohen Bereich angesiedelt. Ein Vergleich mit dem sehr detailliert aufspielenden, mit 1.600 Euro aber wesentlich kostspieligeren Sennheiser HD 800S, untermauert den positiven Ersteindruck. Die beiden neuen Mittelklasse-Kopfhörer von Beyerdynamic stehen dem Oberklassenmodell bei feinen Details um fast nichts nach. Gut, Mikrodetails wie das leise Scharren über die Stahlsaiten des Kontrabasses zwischen den einzelnen Streichpassagen meistert der im High-End-Bereich angesiedelte HD 800S dann doch akkurater und müheloser, sowohl DT 900 PRO X als auch DT 700 PRO X kommen dem aber erstaunlich nahe.
Hi-Hats werden nicht nur unglaublich detailliert und feinfühlig wiedergegeben, sondern haben auch einen recht realistischen Körper. Der Beyerdynamic DT 700 PRO X tendiert hier zum minimal helleren Klangkörper. Der Superhochton scheint noch etwas mehr zur Geltung zu kommen als beim offenen Pendant, ohne aber jemals scharf und nervig zu klingen. Ebenfalls realistisch erscheint die Länge des Sustains. Becken werden keinesfalls abgehakt und mit zu schnellem Roll-off dargestellt, sondern haben immer genügend Zeit, auszuklingen. Gepaart mit dem detailreichen, etwas präsenteren Hochton verhilft dies den beiden neuen Over-Ears aus Heilbronn zu einer exzellenten Performance für Leisehörer. Feindynamische Details werden auch dann noch hörbar, wenn sich der Lautstärkepegel im unteren Bereich befinden soll.
Zudem verleihen die beiden neuen Beyerdynamic-Kopfhörer den Obertönen des Klaviers und Kontrabasses eine etwas leichtgewichtigere Spielweise als etwa der Sennheiser HD 650/6xx (circa 300 Euro), das Timbre hört sich aber dennoch natürlich an. Vor allem, wenn man die Hochtonperformance mit dem Verwandten DT 880 Pro vom selben Hersteller vergleicht, fällt auf, dass der beim alten Modell noch präsentere „Beyer-Peak“ deutlich reduziert wurde. Die Langzeittauglichkeit erhält trotz der leicht analytischen Spielweise einen deutlichen Boost. Mehrstündige Hörsessions können mit den beiden neuen Over-Ears ohne Probleme in Angriff genommen werden. Wer aus den Kopfhörern noch relaxtere Buddys machen möchte, kann ihnen mit einem etwas wärmer klingenden Verstärker unter die Arme greifen. Der Burson Soloist SL MK II beispielsweise beweist sich oft als angenehm klingender Amp für analytische Modelle. Auch der iFi Hip DAC schwächt die Hochtonwiedergabe minimal ab, ohne Details zu verlieren, die die Kopfhörer der PRO-X-Serie ans Ohr zu zaubern vermögen.
Mittelton
Aber der Hochton alleine macht bekanntlich noch keine Musik. Gerade für Singer/Songwriter ist ein gut akzentuierter Mittenbereich von essenzieller Bedeutung. Die beiden Beyerdynamic-Geschwister DT 900 PRO X und DT 700 PRO X können auch im mittleren Frequenzspektrum mit einer sehr guten Performance überzeugen. Vor allem der Präsenzbereich glänzt mit exzellenter Sprachverständlichkeit und glaubhaften Klangfarben. Die Stimme von Dre Babinsky, der Sängerin hinter Steady Holyday, wird von den neuen Studiohörern differenziert herausgearbeitet. Dabei fällt auf, dass der offene DT 900 PRO X bei „Love me when I go to sleep“ vom Album Take the Corners gently bei Stimmen etwas weniger akzentuierte Obertöne bietet als der geschlossene DT 700 PRO X, was in einer minimal dunkleren, aber keinesfalls dumpfen Stimmwiedergabe resultiert.
Hier sollte aber angemerkt werden, dass die Unterschiede zwischen den beiden neuen Beyerdynamic-Kopfhörern wesentlich geringer ausfallen als zum Beispiel zwischen dem Sennheiser HD650 und dem DT 900 PRO X. Der Sennheiser trägt vor allem in den mittleren bis unteren Mitten dicker auf als die Beyerdynamic-Hörer. Das Gegenteil stellt wiederum der HE-350 von Hifiman dar. Dieser lässt sowohl die Stimme als auch die Gitarrenbegleitung heller und dadurch unnatürlicher klingen. Auch gegenüber dem schon etliche Jahre auf dem Markt befindlichen DT 880 Pro kann sich das neue Duo in Sachen Detailgrad und Pegel in den Mitten behaupten. Fehlt es dem DT 880 Pro bei den Synth-Passagen von „Tangerine“ an Körper, treffen DT 900 PRO X und DT 700 PRO X hier genau den Sweetspot zwischen Detaillupe und relaxter Spielart.
Dynamik und Bühne
Füttert man die dynamischen Treiber der PRO-X-Modelle nun mit etwas heftigerer Musik, wie dem in Zusammenarbeit mit diversen DJs produzierten Album Path of Totality der Nu-Metal-Band KoRn (auf Amazon hören), kristallisieren sich zwischen den beiden Testkandidaten dann doch noch etwas deutlichere Unterschiede heraus. Hier merkt man dem Beyerdynamic DT 700 PRO X seine Natur als geschlossener Kopfhörer an, indem er im unteren Mitten- und Grundtonbereich noch etwas mehr Pegel und so vor allem elektrischen Gitarren einen erwachsenen Körper bietet. Der DT 900 PRO X geht hier etwas heller, aber auch minimal feinfühliger vor.
Vor allem aber die Räumlichkeit profitiert von der offenen Bauweise. Stimmen, E-Gitarren und Schlagzeug sind etwas weiter im Raum verteilt, nichtsdestotrotz genauso gut ortbar, wie beim geschlossenen Bruder. Dem Raumkünstler AKG K702 können die neuen Over-Ears von Beyerdynamic zwar nicht das Wasser reichen, die Bühnengröße wirkt dafür aber etwas realistischer als beim AKG-Hörer.
Dreht man nun bei „Get Up!“ den Lautstärkeregler vor lauter Ekstase noch weiter nach rechts, als es vernünftig wäre, machen das die PRO-X-Hörer klaglos mit. Das Versprechen Beyerdynamics, trotz fehlender Tesla-Technologie effiziente Kopfhörer entwickelt zu haben, scheint sich zu bewahrheiten. Die sogar am Smartphone schon mit hohem Lautstärkepegel betreibbaren Studiohörer machen sich durch die (subjektiv) vollkommene Abwesenheit von Verzerrungsartefakten positiv bemerkbar. Der DT 880 Pro – bei mir in der 600 Ohm Variante vorliegend – schafft es einerseits impedanzbedingt bei Weitem nicht auf die Lautstärkelevels der PRO-X-Reihe, fängt aber auch schon früher an zu verzerren.
In den Tiefen
Aber nicht nur in den Mitten können DT 700 PRO X und DT 900 PRO X überzeugen. Ein Bereich, in dem ich von Beyerdynamic – vor allem angesichts der Preisklasse – sehr überrascht wurde, ist der Bass.
Die tiefen Frequenzen sind bei beiden Beyerdynamic-Kopfhörern nicht einfach nur unspektakulär vorhanden, wie es zum Beispiel beim Sennheiser HD 650 oder AKG K702 der Fall ist. Insbesondere der geschlossene DT 700 PRO X vermag einem bei beatlastiger Musik und höheren Pegeln geradezu die Trommelfelle zu massieren. Dabei wirkt der Bassbereich aber keinesfalls schwammig aufgeblasen, er verdeckt auch keine anderen Frequenzbereiche. Der Übergang von Grund- zum Tiefton ist hier ideal gelöst. Die leichte Anhebung vom Kick- bis hin zum Tiefbass ist vom Mittenbereich klar abgegrenzt und trotz Betonung entsteht nicht der Eindruck, einen „Spaßhörer“ vor sich zu haben, wie das etwa bei DJ-Produkte (AKG K518J, Sennheiser HD25 II etc.) oft der Fall ist. Der hochauflösende HiFi-Charakter bleibt den Beyerdynamic-Kopfhörern der PRO-X-Serie in jeder Hinsicht erhalten. Das beweist auch die Bandbreite an Musikgenres, mit denen die neuen Beyerdynamic-Kopfhörer „gut können“.
Am Beispiel von Modeselektors neuer Scheibe EXTLP (auf Amazon hören) zeigen die Hörer, dass sie auch qualitativ bis hinab in den Frequenzkeller stets kontrolliert agieren, was in diesem Ausmaß nicht bei allen Vergleichskandidaten der Fall ist. Der Quasi-Vorgänger DT 880 Pro in der 600-Ohm-Variante lässt unter einer gewissen Frequenz gar nichts mehr verlautbaren. Beyerdynamic DT 700 PRO X und DT 900 PRO X zeigen dagegen selbst im untersten Frequenzbereich eine sehr straffe Spielweise, die man sonst nur von High-End-Subwoofern kennt.
Und ja, die neuen Treibermembranen halten auch bei Techno das eine oder andere Dezibel mehr aus. Übersteuern ist hier – wie im Mittenbereich – im Grunde unmöglich. Dabei geben sich die Kopfhörer erstaunlich unkritisch gegenüber dem Zuspielgerät, was auf einen linearen Impedanzverlauf über das gesamte Frequenzspektrum hindeutet. Ja, die elektronischen Bässe knallen einem bei „Bangface“ dermaßen unangestrengt um die Ohren, dass ich den geschlossenen Studiohörer von Beyerdynamic gar nicht mehr abnehmen will. Der offene DT 900 PRO X geht hier, wie der Name schon sagt, bauartbedingt etwas offener und deshalb weniger druckvoll zu Werke, bringt mich aber dennoch zum Mitwippen. Gleiches gilt natürlich für andere Musikgenres. Der Kontrabass eines klassischen Jazz-Trio tönt so sonor, wie es die synthetischen Beats bei elektronischer Musik tun.
Testfazit: Beyerdynamic DT 700 PRO X und DT 900 PRO X
Drei, zwei, eins, meins … oder wie ging der Slogan eines bekannten Auktionshauses noch mal? Zumindest ist nach dem Test klar, mit welchem audiophilen Spielzeug ich mich heuer wohl selbst beschenken werde. Was die Heilbronner Kopfhörerschmiede mit der neuen PRO-X-Serie auf die Beine gestellt hat, kann sich wirklich hören lassen. Die von mir lang ersehnte Rückbesinnung auf „bezahlbares High-End“ ist Beyerdynamic nicht nur gelungen, sie machen sich damit vermutlich auch außerhalb des Studiobereichs selbst Konkurrenz.
Eigentlich leisten sich die beiden neuen PRO-X-Hörer in keinem Bereich nennenswerte Schwächen. Über ein breites Musikspektrum geben die Over-Ears Signale mit Bravour wieder. Der Klangcharakter befindet sich bei beiden – beim offenen Modell noch etwas mehr – auf der ausgewogenen Seite. Tendenzen, welchen der beiden Kopfhörer man bei einzelnen Musikrichtungen am besten aufsetzt, gibt es aber trotzdem: Für das klassische Jazztrio und elektronische Musik ist der geschlossene Beyerdynamic DT 700 PRO X aufgrund seiner etwas direkteren und punchigeren Spielweise besser geeignet. Wen das etwas klobige Erscheinungsbild nicht stört, kann die geschlossene Variante aufgrund des hohen Wirkungsgrades und der guten Schallisolation übrigens auch für Unterwegs verwenden. Bei klassischer und gesangsintensiver Musik würde ich dagegen eher zum Beyerdynamic DT 900 PRO X greifen.
Beyerdynamic DT 900 PRO X & DT 700 PRO X zeichnen sich aus durch …
- ein über den gesamten Frequenzgang ziemlich ausgewogenes Klangbild. Der offene DT 900 PRO X entspricht gefühlt noch etwas mehr dem Ideal des linearen Frequenzschriebs.
- einen deutlichen, ausgesprochen detailreichen Hochton, der auch im Superhochton keine Tendenzen zum Pegelabfall zeigt. Härte oder unangenehme Sibilanten bleiben durch den hohen Detaillierungsgrad aus.
- recht ausgewogene Mitten. Der Präsenzbereich ist bei beiden Modellen ausreichend ausgeprägt, die Sprachverständlichkeit kann als sehr gut angesehen werden. Im unteren Mittenbereich scheint der DT 700 PRO X etwas mehr Pegel zu besitzen, er zeigt deshalb einen etwas volleren Klangkörper bei Saiteninstrumenten.
- einen leicht angehobenen, qualitativ aber unglaublich ausdifferenzierten Bassbereich. Der Pegel wird vom Kickbass bis in die untersten Oktaven bauartbedingt mit dem geschlossenen DT 700 PRO X etwas stärker wahrgenommen als beim offenen Pendant. Die Impulstreue kann für die Preisklasse als ausgesprochen hoch angesehen werden.
- ein preisklassenübergreifend exzellentes Sustain. Becken haben genügend Zeit zum Ausschwingen, Anschläge der Bassdrum werden mit realistischem Impulsverhalten, trocken und schnell wiedergegeben.
- gute bis sehr gute feindynamische Eigenschaften. Details können auch noch bei leisesten Pegeln ohne Anstrengung herausgehört werden.
- eine hohe Pegelfestigkeit. Das Hören über „Zimmerlautstärke“ ist mit den PRO-X-Modellen auch ohne potenten Verstärker verzerrungsfrei möglich.
- eine realistische Raumdarstellung. Die Bühnengröße wirkt authentisch, der DT 900 PRO X besitzt die etwas weitläufigere Raumzeichnung. Instrumente und Stimmen bleiben jederzeit gut ortbar.
- eine dem hohen Wirkungsgrad zu verdankende verstärkerunkritische Spielweise. Im Gegenteil muss man hier bei (sehr) potenten Verstärkern eher auf die Möglichkeit achten, bei leiser Musikwiedergabe noch genügend Regelbereich am Volume-Steller zu haben.
- eine für einen Studio-Hörer für zu Hause erstaunlich gute Schallisolation beim geschlossenen Modell.
Fakten:
- Produkt: Beyerdynamic DT 700 PRO X & DT 900 PRO X
- Konzept: kabelgebundener, dynamischer Over-Ear, geschlossen (DT700 PRO X) und offen (DT900 PRO X)
- Preis: jeweils 249 Euro
- Gewicht: 350 Gramm (geschlossen), 345 Gramm (offen); jeweils ohne Kabel
- Sonstiges: austauschbares Kabel
- Lieferumfang: Kopfhörer, 2 x Klinkenkabel mit Mini-XLR-Anschluss und 3,5 mm auf 6,3 mm Adapter. Bedienungsanleitung, Garantiekarte und Aufbewahrungsbeutel.
- Farbe: Schwarz
- Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:
Beyerdynamic GmbH & Co. KG
Theresienstraße 8 | 74072 Heilbronn
Telefon: +49(0)7131-617-0
E-Mail: info@beyerdynamic.de
Web: https://www.beyerdynamic.de/
Test: Beyerdynamic DT 700 PRO X & DT 900 PRO X | Kopfhörer