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Der erste Eindruck ist ja häufig der entscheidende, sagt man. Nun, wie dem auch sei, mein erster grundsätzlicher Eindruck von den Konzert III bewahrheitete sich während des mehrwöchigen Testzeitraums jedenfalls regelmäßig aufs Neue. Fallen wir doch gleich mal mit der Tür ins Haus: Die hochneutralen Audioplan liefern ein sehr angenehmes, störungsfreies, wenig aneckendes, leicht verdauliches Klangbild ab, und vermögen umgehend – ohne, dass man etwa verleitet wird über „richtigen Klang“ oder gar Lautsprechertechnik zu sinnieren – eine direkte Bindung zur Musik herzustellen. Ein Effekt, der – insbesondere was frisch aufgestellte HiFi-Komponenten angeht – auch bei teureren Probanden nicht gerade häufig vorkommt; mit der kürzlich getesteten Quadral Titan VIII ging es mir allerdings ähnlich.
Und ja, auch das sei gleich vorab verraten, bei den Audioplan Konzert III LS handelt es sich um waschechte Fullranger. Mögen der frontseitige, nicht gerade ausnehmend mächtig dreinblickende 15er und der mit keinem Deut mehr Membranfläche ausgestattete ruckwärtige Sub auf den ersten Blick ein wenig Skepsis aufkommen lassen: Die Konzert III stehen in Sachen Tiefgang und Bassdruck vielen stattlichen Drei-Wege-Systemen – so zum Beispiel auch meinen Thiel CS 3.7 – in nichts nach und langen bei Songs wie dem mit massiven subsonischen Fundament ausgestatten „Edged Headplate“ (Album: Untrue) des Londoner Dubstep-Heroen Burial so tief runter wie es sich für Lautsprecher solchen Preiskalibers geziemt.
Ja, unsere Probanden sind durchaus in der Lage, tiefe Töne physisch fühlbar werden zu lassen und die Nachbarschaft zum Trugschluss zu verleiten, dass sich draußen ein Gewitter zusammenbraut, reißt man den Lautstärkehahn bei solchen Songs etwas weiter auf. Ein Späßchen, zu dem beispielsweise meine Sehring S 703 SE – ihres Zeichens ebenfalls schon erwachsene Drei-Wegler – mangels entsprechenden Tiefbassdrucks weit weniger taugen, um an dieser Stelle auch eine Abgrenzung nach unten zu günstigeren Standlautsprechern vorzunehmen.
So viel zu den grundsätzlichen Wesenszügen unserer Probanden – inspizieren wir das Klangbild der Audioplan Konzert III im Folgenden aber noch ein wenig genauer und bleiben zunächst beim Tiefton, sprich verlieren noch ein paar Worte zu dessen Qualität:
Im Song „Goliath“ der australischen Progressive-Rocker Karnivool gibt es nicht nur punchy Bassdrum-Kicks auf die Ohren, sondern zugleich nicht mindern trocken gespielte, recht mächtig inszenierte E-Bass-Anschläge. Die Tieftonsphäre gestaltet sich dadurch recht dicht, entfaltet ihre volle musikalische Wirkung aber nur dann, wenn sich das HiFi-Equipment davor hütet, das Ganze eben nicht zu einem akustischen Knäuel zu degradieren.
Nun, die Audioplan machen bei solchem Material nicht nur anständig Druck, sondern lassen’s – auch bei höheren Pegeln – stets absolut kontrolliert und differenziert angehen. Mögen meine Thiel CS 3.7, die, was bassseitige Transparenz und das Trocken-auf-den Punkt-spielen angeht, zum besten zählt, was mir an (Passiv-)Lautsprechern bisher so zu Ohren gekommen ist, in Sachen Durchhörbarkeit/Konturiertheit noch eine kleine Schippe drauf legen, in Sachen Bassqualität liefern die Konzert III ebenfalls feine Kost ab.
Zumal es sich die Amerikanerinnen auch etwas leichter machen und einen Tick weniger Last aus dem Bereich Grundton/untere Mitten auf sich nehmen. Die in dieser Hinsicht etwas vollmundigeren, für mein Hörempfinden tonal richtigeren Audioplan Konzert bewegen – so meine „gefühlte Theorie“ zu diesem Punkt – ab Mitten abwärts einfach mehr Luft und vermögen dafür dann ihre Basstreiber nicht ganz so leichtfüßig-definiert zum Ein- und Ausschwingen zu bewegen.
Apropos Mitten – ziehen wir doch einfach einmal Stoff mit interessanter, komplexerer Stimme in die Playlist des J River-Mediaplayers …
Test: Audioplan Konzert III | Standlautsprecher