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Sie wollen Ihrem HiFi-System ein Upgrade gönnen und denken an neue Lautsprecherkabel? Und bei der Recherche entdecken Sie, dass der Markt nicht nur eher unübersichtlich, sondern auch voller esoterisch anmutender Heilsversprechen für astrologische (kein Tippfehler!) Preise ist? I feel you. Wie wäre es also mit echter deutscher Wertarbeit, die auf nachvollziehbaren Kriterien beruht? Vorhang auf für die Lautsprecherstrippen Audioplan Faraday A II (700 Euro für ein 3-Meter-Stereopaar) und Audioplan Faraday S II (1.800 Euro für ein 3-Meter-Stereopaar, www.audioplan.de/home.html): Beide wollen Klarheit schaffen – mit optischer Schlichtheit und vor allem mit unmissverständlich gutem Sound. Gelingt ihnen das?
Ohne ihn wäre unsere moderne Welt wohl wortwörtlich „spannungsgeladener“: Michael Faraday, der Namensgeber für unsere beiden Probanden, war ein britischer Naturforscher des 19. Jahrhunderts, der den Grundstein für weite Teile der Elektrotechnik und der modernen Physik legte. Der nach ihm benannte Faradaysche Käfig, ein geschlossener, elektrisch leitfähiger Körper – wie zum Beispiel ein Metallgitter oder eine Fahrzeugkarosserie – schirmt sein Inneres gegen elektrische Felder ab. Das liegt daran, dass beim Einfluss eines äußeren Feldes ein weiteres Feld durch die beeinflussten Ladungen des Metallkäfigs erzeugt wird – beide Felder stehen einander entgegen und heben sich auf.
Patentiert

Audioplan entwickelt und montiert – inklusive Isolations- und Dämpfungsmaterialien – seine Kabel am Firmenstandort im baden-württembergischen Malsch in Eigenregie. Nicht zuletzt auf die mechanischen Eigenschaften legt man großen Wert
Dieses Prinzip nutzen auch Kabel mit Hilfe von Schirmgeflechten und -folien, um die Signalleiter und damit das Signal vor solchen soundabträglichen Einflüssen zu schützen. Doch diese sind nur eine Form von Störungen. Auch mechanische Vibrationen tun dem Klang selten gut. Daher lässt Thomas Kühn, der Gründer und Chef von Audioplan, in seinen Kabeln die patentierte CRC-Technologie (Conductor Resonance Control) zum Einsatz kommen, welche mechanische Resonanzen im Leiter gezielt dämpfen soll. Das Ergebnis seien weniger Verzerrungen, mehr Details und bessere Dynamik – und das über den gesamten Frequenzbereich hinweg, wie Audioplan verspricht. CRC soll für ein durchgängig geschmeidiges Klangbild ohne Härte oder Körnigkeit sorgen – besonders in komplexen Musikpassagen sei das von Vorteil.
Die technische Umsetzung basiert auf speziellen Sicomin-Dämpfungsfasern, die Thomas Kühn zwischen den Litzenleitern einbettet. Sie absorbieren gezielt mechanische Schwingungen im Kabel. Die Signalübertragung indes übernehmen ultra-reine Kupferdrähte, die in einer spiralförmigen Lage um einen gedämpften Dummy-Kern gewickelt sind. Laut Kühn sorgt diese Konstruktion für eine niedrige Induktivität und eine optimale Feldverteilung, ohne den Verstärker mit hoher Kapazität zu belasten, und insgesamt für eine phasenstabile Wiedergabe aller Signalkomponenten.
Proprietäre Isolation
Als Isolationsmaterial setzt Audioplan Aeromer ein, ein von Kühn entwickeltes Isolationsmaterial mit hohem Luftanteil. Es soll hervorragende elektrische Eigenschaften besitzen und dient auch als mechanisch optimierte Ummantelung für den Leiter. Diese äußeren Lagen mit der Mikrofoniedämpfung bringt Audioplan in aufwändiger Handarbeit auf. Dabei sei es Ziel, dass die Schichten frei beweglich bleiben und sozusagen aufeinander gleiten können, um die Flexibilität des Kabels sicherzustellen.
Attraktive Aussichten?
Als eifriger Kabelverleger mit einem recht umfangreichen Gerätefuhrpark, einer entsprechenden Anzahl teils fetter Kabel und einem quasi unverrückbaren Rack finde ich diese Aussicht selbstverständlich attraktiv – allein, so ganz nachvollziehen kann ich sie in der Realität nicht. Beide Kabel erweisen sich als eher mittelflexible Vertreter ihrer Art, die zwar relativ geringe Biegeradien ermöglichen, Verwindungen aber weniger mögen und daher vor dem Verstauen hinter dem Rack schon mal in die annähernd endgültige Form gebracht werden wollen. Erstaunlicherweise fühlt sich das dickere Faraday S II verlegefreundlicher an als das Faraday A II. Meine nochmals feisteren Ortofon SPK Reference Black, die ohne äußere Textilschicht auskommen, sind jedoch geschmeidiger als beide Audioplan-Modelle.
Die Signalleiter

Das Audioplan Faraday A II – auf Wunsch des Testers hier mit optional unterschiedlichen Stecker-Konfektionen
Das Audioplan Faraday A II verwendet vier gedämpfte OFC-Leiter (Oxygen-free copper/sauerstofffreies Kupfer) in einer symmetrischen Anordnung. Diese soll einen niedrigen Innenwiderstand und ausgewogene elektrische Parameter gewährleisten sowie eine ungehinderte Übertragung von Impulsen und feinen Details zum Lautsprecher ermöglichen, ohne den Verstärker übermäßig zu belasten, so Audioplan. Überhaupt ist die Interaktion des Kabels mit dem Verstärker ein wichtiger Aspekt für Thomas Kühn, wie wir bei der Frage nach meiner Testbestückung gleich noch erfahren werden.
Das Audioplan Faraday S II besitzt ebenfalls vier Leiter, deren hochreine Kupferdrähte aber jeweils recht dick versilbert wurden. Diese relativ weiche Silberschicht wirke nicht nur leitend, sondern unterstütze Thomas Kühn zufolge auch die mechanische Dämpfung des darunterliegenden Kupfers. Der Leiterquerschnitt beider Kabel beträgt übrigens „etwa 4 mm2“.
Audioplan Faraday A II und S II: Klangtest und Vergleiche
Thomas Kühn war so nett und hat mir die Lautsprecherkabel „maßgeschneidert“, um am Tri-Wiring-Terminal meiner ATC SCM50PSL (16.800 Euro) wenigstens Bi-Wiring realisieren zu können – einmal mit Gabelschuhen auf Bananas und einmal komplett mit Bananensteckern. Zwar ließen sich die Kabel, so Thomas Kühn, „theoretisch in Bi-Wiring-Konfiguration konfektionieren, da genug Teilleiter vorhanden sind. Allerdings mache ich grundsätzlich keine Bi-Wiring-Konfektionierung von einzelnen Kabeln. Denn nicht nur würde der Innenwiderstand auf den doppelten Wert ansteigen, sondern vor allem die Feldgeometrie würde empfindlich gestört, was ich für nachteilig halte“.
Wir fangen mit den „kleineren“ der beiden Audioplan-Kabel an, dem Faraday A II. Es ist wie gesagt ein wenig dünner als das Faraday S II und kommt ohne dessen Holzkistchen aus. Beide Kabel sind gut sichtbar laufrichtungsmarkiert und optisch wie haptisch eine echte Freude.
Ordnungsliebhaber
Schon nach wenigen Takten mit „Jazzik“ von Amir Aigui & Ensemble 4‘33“ zeigt sich: Dieses Lautsprecherkabel hat eine klare Vorstellung davon, wie Musik klingen soll – und setzt sie mit einer für diese Klasse beeindruckenden Konsequenz um. Es agiert erstaunlich fokussiert, strukturiert und präzise, mit tendenziell schlanker Tonalität, ohne ins Ausgemergelt-Sterile abzurutschen. Und auch wenn Klarheit, Disziplin und innere Ordnung die Stichworte sind, die mir sofort einfallen, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade dieser Charakterzug die Grundlage für das Wichtigste beim Musikhören überhaupt legt: Spaß!
Impulsverhalten: Auf den Punkt!
Die Reaktion auf Impulse gerät dem Audioplan Faraday A II nämlich so ausgesprochen flink und präzise, dass es mein nur als Meterware für 150 Euro/m erhältliches, aber konfektioniert teureres Ortofon SPK Reference Black oder ein Audioquest Rocket 33 (2 x 3 Meter kosten 769 Euro) fast schon träge wirken lässt. Was ist denn hier los? Nicht zuletzt Transienten im Hochton reicht das Audioplan ansatzlos zackig durch – da blitzt mehr als nur ein bisschen „echtes High-End-Feeling“ durch. Besonders bei rhythmisch anspruchsvollem Material mit detailverliebten Texturen – etwa Nik Bärtschs Ronin „Modul 36“ (Album: Awase) – zeigt sich, wie mühelos und selbstverständlich das Audioplan Faraday A II Attacke, Nachklang und überhaupt dynamische Abstufungen unterscheidbar hält, ohne die Musik zu zergliedern. Dabei legt es etwas mehr Wert auf die Attack als auf das Sustain zum Beispiel einer Snaredrum.
Durchhörbar serviert: der Bass
Der Bassbereich fällt straff und schnell aus, bleibt dabei körperhaft und solide genug, um nicht wirklich schlank zu wirken. Metaphorisch kommt mir das Selbstbewusstsein eines Athleten in den Sinn, der seine Kraft stets voll im Griff hat und sie nicht bei jeder Gelegenheit demonstrieren muss. In Nils Frahms „Sunson“ (Album: Tripping With Nils Frahm) etwa bleibt der Schub erhalten, ohne sich aufzudrängen oder wattig zu werden. Allertiefste Frequenzen betont das Audioplan Faraday A II definitiv nicht, es wirkt hier im Vergleich zum deutlich querschnittstärkeren Ortofon SPK Reference Black einen Tick zurückgenommen. Die positive Kehrseite: Das Audioplan differenziert Strukturen im alleruntersten Hertzkeller („Teardrop“ von Massive Attack) besser und serviert sie durchhörbarer.
Mitten: unmissverständlich
Die Mitten zeigen sich übers Audioplan Faraday A II weitgehend neutral, mit einer klitzekleinen Tendenz zum Kopf statt zur Brust. Die Abbildung von Stimmen wirkt überdies konzentrierter, sprich auf einen kleineren Punkt auf der Bühne fokussiert als gewohnt, die Konturen sind noch unmissverständlicher umrissen als mit dem Rocket 33 und dem Ortofon, und Klangfarben wirken ordnungsgemäß differenziert. Patricia Barbers Stimme in „Company“ (Album: Modern Cool) und Diana Krall profitieren deutlich von dieser Kombination aus Präzision und Natürlichkeit. Dabei entsteht keine überbetonte Präsenz – vielmehr scheint die Klangfarbenvielfalt direkt aus der Sauberkeit des Mitteltonbilds zu erwachsen, statt artifiziell aufgesetzt daherzukommen.
Klare Sache: der Hochton
Der Hochton bleibt dem tendenziell frischen und präsenten Über-alles-Charakter des Audioplan-Lautsprecherkabels ebenfalls treu, wirkt klar, offen, aber nie übertrieben. Luft und Details sind reichlich vorhanden, ohne dass sich eine künstliche Betonung einstellt. Okay, im Vergleich zum Ortofon SPK Reference Black kommen die höchsten Frequenzen grundsätzlich einen Hauch zackiger, direkter und minimal weniger feinstofflich texturiert. Das ist allerdings kein Qualitäts-, sondern ein Charakterunterschied, zumal das Faraday A II einem Audioquest Rocket 33 in Sachen Luftigkeit und Agilität die Rücklichter zeigt. Erst das deutlich teurere Kimber 12 TC All Clear (2.040 Euro) spielt nochmals leichtfüßiger und insbesondere in den allerhöchsten Superhochton-Lagen strahlender. Das Audioplan Faraday A II bleibt dagegen etwas nüchterner, was seinem stimmigen Gesamtbild jedoch keinen Abbruch tut. Sie wissen ja, von wegen Äpfel und Birnen und so.
Raumdarstellung: Kompakt, aber dreidimensional
In Sachen Raum wirkt das Audioplan Faraday A II etwas kompakter als meine Ortofon-Strippen und projiziert das Geschehen nicht ganz so weit in die Tiefe hinter die Lautsprecher. Aber: Die Abbildung gerät dem Audioplan fokussiert und dreidimensional, mit unmissverständlich gezeichneten virtuellen Kanten der Klangkörper, sodass einzelne Schallquellen zwar kleiner wirken, aber zwischen den Körpern auch mehr Rauminformation Platz findet – was wiederum die Wahrnehmung des Klangraums sehr stimmig und realistisch macht.
Umstieg auf das Faraday S II – erst mal anders
Wie sehr man sich an eine Klangcharakteristik gewöhnen kann, zeigt sich nach dem Wechsel auf das mehr als doppelt so teure Audioplan Audioplan Faraday S II. Denn wer jetzt denkt, dass schon bei den ersten Takten sofort für alle Hörergeschmäcker die klangliche Sonne aufgeht, dürfte sich im allerersten Moment ge- oder gar enttäuscht sehen. Denn während das Faraday A II mit seinem Speed, seiner Impulsivität und ansatzweise präsenten Tonalität die Adrenalinhörer ansprechen (und die Kurz-mal-Reinhörer schneller verführen) könnte, klingt das Faraday S II zumindest zu Beginn eher ein wenig zurückhaltend. Jedenfalls, wenn man die Tracks auflegt, die mit dem Faraday A II gerade so richtig geil rüberkamen, wie Yosi Horikawas elektronische Spielerei „Bubbles“ oder so ziemlich alles von Squarepushers Frickel-Album „Hard Normal Daddy“.
Langzeithören: Der unterschwellige Zauber des Realismus
Der Zauber des Audioplan Faraday S II wirkt dann umso stärker, je länger man mit ihm hört, je klanglich hochwertiger die Aufnahmen sind und je mehr natürliche Instrumente und Stimmen darin vorkommen. Dann zeigt sich, dass das Faraday S II entspannter und lockerer spielt. Nein, es führt schlechte Aufnahmen nicht hämisch vor, zeigt stattdessen ganz klar, wenn ein Produzent sein Handwerk versteht. Nehmen wir mal „Soft Landing“ vom Hadouk Trio und „Rhapsody in Blue“ von Leonard Bernstein mit dem Columbia Symphony Orchestra. In diesen beiden Stücken passiert so ziemlich alles, was man braucht, um eine Komponente vollumfänglich auf Herz und Nieren zu testen. Fokussieren wir aber erst mal auf die Dynamik. Denn obwohl das Audioplan Faraday S II bei den ersten Höreindrücken zahmer wirkt als das A II, beweist es grandiose dynamische Talente. Die Impulsivität von Trommeln wirkt mit dem Faraday S II vielleicht weniger stürmisch, aber am Ende disziplinierter und natürlicher. Auch wenn es Schlaginstrumente nicht unbedingt knackiger anreißt als das A II, kann das S II nicht nur merklich feinere Abstufungen des Ein- und Ausschwingens von Impulsen und Tönen darstellen, es liefert sie auch unfassbar sensibel und ansatzlos ans Ohr und geht kompromisslos präzise mit dem Ausschwingen um – dazu gleich mehr.
Bass: Schub mit Kontrolle

Die Pfeile zeigen es an: Das Audioplan Faraday S II ist – ebenso wie das Audioplan Faraday A II – laufrichtungsgebunden
Im Tiefbass produziert das Audioplan Faraday S II mehr Schub als das A II, ohne dass es ganz das quantitative Niveau des Ortofon SPK Reference Black oder gar des Audioquest William Tell Zero erreicht. Mit dem S II triggern die tiefen Trommeln in „Svanrand“ von Heilung das Popometer etwas weniger intensiv an und hallen gefühlt einen Tick kürzer nach als mit dem Ortofon. Doch jeder, der mal in einem Konzertsaal war und eine große Trommel hörte, weiß: Das ist qualitativ besser so, weil korrekter, realistischer. Das Audioplan Faraday S II kontrolliert den großen Klangkörper mustergültig und trennt ihn akustisch perfekt vom restlichen Geschehen. Mit dem größeren Audioplan höre ich die Resonanz der Trommelfelle deutlicher heraus, während sie mit dem Ortofon im „böseren“ Tiefbassgerumpel eher untergehen.
Auch die ultratiefen Bässe in „Shamanimal“ des Hadouk Trios besitzen mit dem Faraday S II mehr Kontur und Kontrolle. Das erinnert mich fast schon an den Unterschied zwischen den passiven ATC SCM50PSL und ihren aktiven Pendants, den ich vor dem Kauf meines Pärchens erlebt hatte – erstaunlich. Da traue ich mich, einen eigentlich unfairen Vergleich mit dem AudioQuest William Tell Zero (3.899 Euro für 2 x 3 m) zu ziehen: Dessen allumfassende, großhubraumige Durchzugskraft erreicht das Faraday S II erwartungsgemäß nicht – doch in Sachen Durchhörbarkeit, Agilität und Struktur liegt das Audioplan Faraday S II durchaus auf demselben Level.
Mitten: Körper und Ausdruck
In den Mitten präsentiert sich das größere Audioplan-Faraday-Lautsprecherkabel mit einem Plus an Fülle und Substanz gegenüber dem A II. Stimmen gewinnen an Körper und Wärme, der Grundton wirkt geerdeter und strukturierter zugleich. Dies kommt tiefen Männerstimmen wie der von Mark Lanegan und Altinstrumenten wie der Bratsche zugute – sie klingen authentischer, greifbarer und solider. Im Vergleich zum ebenfalls nicht gerade farbenblass spielenden A II, aber auch seinen direkteren Konkurrenten wie dem Kimber TC 12 All Clear, zeigt das Audioplan S II eine nochmals gesteigerte Ausdruckskraft, es malt Klangfarben noch prächtiger, lässt Instrumente mithin nuancenreicher wirken. Das ist ein starkes Stück, halte ich das Kimber doch für einen Meister in dieser Disziplin. Die tonale Signatur eines Saxophons gewinnt mit dem S II jedoch nochmals an Leuchtkraft, ohne ins Künstliche zu kippen. Die Obertonstruktur von Streichern scheint sich freier und luftiger zu entfalten, sie erhalten einen Hauch mehr Glanz um den Bogenstrich.
Hochton: Seidig und langzeittauglich
Im Hochtonbereich offenbart sich ein qualitativer Unterschied zum A II und eine Nähe zum Kimber. Wo das A II hier und da noch kleine „Ecken und Kanten“ zeigt – beispielsweise bei Beckenanschlägen oder bei metallischen Texturen elektronischer Musik – agiert das Audioplan Faraday S II kultivierter, seidiger und langzeittauglicher, reiht sich nahtlos in die hohe Liga des TC 12 All Clear ein. Auch dieser Umstand trägt dazu bei, dass man das Faraday S II im ersten Moment als zurückhaltender empfinden kann als sein kleineres Geschwister. Doch am Ende schält es in Yosikawas „Bubbles“ mehr allerfeinste, schwebende Mikrodetails aus dem Signal, wirkt im Superhochton nochmals luftiger und freier.
Testfazit: Audioplan Faraday A II und S II
In Summe überzeugen beide Kabel mit hoher Transparenz, Homogenität, kompromissloser Verzerrungsfreiheit und Sauberkeit, großartiger Dynamik und einer dreidimensionalen, umrissscharfen Darstellung.
Während das Audioplan Faraday A II mit einer relativ schlanken, im positiven Sinne analytischeren tonalen Signatur eine eigene, frisch-lebendige Note setzt, überzeugt das ausgewogene Audioplan Faraday S II mit enormer Klangfarbenüberzeugungskraft, einem im ersten Moment etwas weniger auffällig wirkenden, bei längerem Hören aber noch umwerfenderen (weil natürlicheren) Impulsverhalten und herrlich seidiger Feinauflösung.
Das preiswerte A II empfiehlt sich somit für eher basskräftig abgestimmte Anlagen, die einen impulsiven „Transiententritt in den Hintern“, Struktur im Bass und Hochtonfrische gebrauchen können, während das über alles tonal neutralere und räumlich weitläufiger musizierende S II seine Qualitäten in tonal ausgewogenen Anlagen ohne Korrekturbedarf noch besser zur Geltung bringen dürfte. Trotz des deutlich höheren Preises ist das Audioplan Faraday S II daher für meine Anlage die erste Wahl und absolut eine Sünde wert.
Preise:
- Audioplan Faraday A II: 700 Euro (2×3 m)
- Audioplan Faraday S II: 1.800 Euro (2×3 m)
- Weitere Informationen zum Audioplan Faraday A II und zum Audioplan Faraday S II auf der Website des Herstellers
Hersteller & Vertrieb:
Audioplan Thomas Kühn e.K.
Goethestr. 27 | D-76316 Malsch
Telefon: +49 (0)7246-1751
E-Mail: info@audioplan.de
Web: https://www.audioplan.de/home.html
Test: Audioplan Faraday A II und S II | Lautsprecherkabel