Inhaltsverzeichnis
- 1 Test: Audionet PRE1 G3, EPS und AMP | Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe
- 2 Konzeptionelles & Praxisrelevantes: Audionet PRE 1 G3, EPS, AMPs
- 3 Klang: Audionet Vorstufe PRE 1 G3, Netzteil EPS, AMP Monoblöcke
- 4 Nicht’s zu bekritteln?
- 5 Test-Fazit: Audionet Vorstufe PRE 1 G3, EPS Netzteil und Mono-Endverstärker AMP
Okay, eine Menge Lob bisher – gibt’s denn gar nichts zu bekritteln? Und wie verhalten sich Audionets PRE 1 G3 und das AMP-Duo einzeln, wenn man sie also aus ihrem Familienverband löst?
Zu ersten Frage: Objektiv betrachtet kommt zumindest mir nichts in den Sinn. Allerdings – die subjektiven Geschmackslagen sowie Rahmenbedingungen, die durch andere, bereits vorhandene Komponenten geschaffen werden, sind ja höchst unterschiedlich: Zu den eher schwelgerisch, warm oder betont geschmeidig, mit einem besonderes schmeichelnden Charme spielenden Komponenten, die Unzulänglichkeiten wie eine zu helle Abstimmung, oder eine härtebehaftete Spielweise des Rests der HiFi-Kette zumindest teilweise kompensieren/kaschieren können, gehören die Audionets – im Gegensatz beispielsweise zur kürzlich vorgestellten Gamut-Kombination – logischerweise nicht.
Die Audionets sind von sich aus in keiner Weise geneigt, der vielgerühmtem Musikalität abträglich zu sein, sind aber auch keine mal auf die Schnelle schludrig zu integrierenden Plug&Play-Komponenten, sondern gehören in eine sorgfältig abgestimmte und ausgewählte Kette, was – ja, auch die Wahl der „richtigen“, nicht zwangsweise teuren Kabelage oder des Racks beinhalten kann. Ich selber hatte zum Beispiel mit schlichten Schieferplatten inklusive diverser Unterstellfüßchen als Stands für die Monos experimentiert, was unter anderem deutliche Dynamikverluste einbrachte. Eine vermeintliche Kleinigkeit, wie beispielsweise Audio Exklusivs d.C.d. Feet unter meinem Fonel Simplicité-Dreher zu legen, wurde sofort als hörbare Hochton-Entstressung durchgereicht. Der zufällig während des Testzeitraums erfolgte Austausch verschraubter WBT-Spreizbananas, gegen einfache verlötete Hohlbananas an meinen Lautsprecherkabeln HMS Fortissimo wurde als hörbarer Klangfortschritt offenbart. Die beiden AMP-Monos statt auf eigenen, separaten Lovan-Ampstands einfach in irgendwelche freien Etagen meines ebenfalls von Lovan stammenden Racks zu wuchten, brachte mehr Unruhe, weniger Schlüssigkeit ins Klangbild. Und ich vermute auch, dass meine schon seit geraumer Zeit verflossenen Thiel CS 2.4, die im Hochton straight, aber im Gegensatz zu den CS 3.7 nicht immer ganz härtefrei spielten, kein unbedingtes „Best Match“ abgegeben hätten.
Ansonsten sorgte, wie erwähnt, selbst die Kombination mit den ebenfalls sehr detailoffenbarenden und dem strengen Neutralitätsgebot folgenden Thiel CS 3.7 sowie grenzwertig aufgenommener Musik für unkomplizierten und emotionalen Musikgenuss. Auch mit meinen im Vergleich zu den Thiels im Hochton etwas weicheren – was die Ansprüche an den Rest der Kette noch etwas verringern mag – und im Stimmbereich bisweilen sogar etwas angenehmer, weil substanzieller abgestimmten Sehring S 703SE (kleines Bild) klappte es ganz hervorragend.
Zur zweiten Frage: Die genannten Charaktereigenschaften gelten sowohl vorstufen- wie endstufenseitig, wenngleich für mich persönlich – nicht umsonst habe ich mir die Audionet AMPS mittlerweile als Arbeitsgeräte gekauft – die Monos quasi als primus inter pares durchgehen: Selbst direkt an meinen regelbaren CD-Spieler Fonel Simplicité geschnallt – gemeinhin wird der Klang dadurch meist unmittelbarer, anmachender, aber je nach Endstufe häufig auch härter, stressiger – geriet es nie unangenehm. Auch beim Einsatz anderer Vorstufen, wie zum Beispiel Octaves HP 300 (lediglich Hochton einen Tick unruhiger, Einzelereignisse weniger eingefasst/diffuser als bei der Pre-1-G3/EPS-Combo) oder Funks MTX-Monitor V3b (einen Tick weniger Tieftonschub und etwas weniger crisp-anmachend im Hochton, aber dort auch noch eine Spur gefasster und entgrateter als PRE 1G3/EPS) konnten bei meinen Versuchen die Stärken der AMPs bestens in Szene setzen. Nicht zuletzt sollten die AMPs auch bei schwieriger anzutreibenden Lautsprechern nichts an Universalität einbüßen.
Der Funk MTX-Monitor V3b
Und klar kann man die PRE 1 G3 Vorstufe auch ohne das Zusatznetzteil EPS betreiben – das EPS bringt aber eine Ruhe und Gelassenheit ins Spiel, die im ersten Moment vielleicht gar nicht mal so allesentscheidend wirken mag, man dann aber vor allen Dingen bei längerem Hören nicht mehr missen möchte: Das Klangbild wirkt insgesamt artefaktefreier, einzelne Klangereignisse werden noch unzerfaserter, eindeutiger definiert – so kommen Anschlagsmomente von Snare-Wirbeln – um nur mal ein Beispiel zu nennen – in The Cancer Conspiracys „II“ (Album: Ω, 2007) „deutlicher, klarer gefasst, konturierter“, wie es in meinen Notizen heißt. Insgesamt, gerade in Kombination mit Endstufen vom Schlage der AMPs, ist das EPS schon ein sehr sinnvolles Upgrade.
Test: Audionet PRE1 G3, EPS und AMP | Vor-End-Kombi
- 1 Test: Audionet PRE1 G3, EPS und AMP | Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe
- 2 Konzeptionelles & Praxisrelevantes: Audionet PRE 1 G3, EPS, AMPs
- 3 Klang: Audionet Vorstufe PRE 1 G3, Netzteil EPS, AMP Monoblöcke
- 4 Nicht’s zu bekritteln?
- 5 Test-Fazit: Audionet Vorstufe PRE 1 G3, EPS Netzteil und Mono-Endverstärker AMP