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Wie viel so ein kleines Gerät doch ausmachen kann. Die Audiomat Phono 1.6 ist eine klasse Phonovorstufe und ihr Geld mehr als wert. Mit unbestechlichem, neutralem Klang, hoher Differenzierungsfähigkeit, sehr präziser Abbildung und musikalisch-flüssiger Durchlässigkeit lässt sie fast vergessen, dass sie eigentlich nur ein HiFi-Gerät ist und lenkt die Aufmerksamkeit des Hörers stärker auf die Musik (verzeihen Sie mir bitte die Plattitüde). Diesen Eigenschaft konnte ich mit allen daran angeschlossenen Tonabnehmern nachvollziehen, so unterschiedlich deren Charaktere auch sind – und Unterschiede werden über die Audiomat eindeutig herausgearbeitet.
Sie fügt dem Klang, der vorne hereinkommt, keine erkennbare eigene Note hinzu. Sound-Spielereien sind ihr ebenso fremd wie störende Artefakte, Rauschen oder Brummen. Das heißt nicht, dass sie langweilig spielt, im Gegenteil. Der dynamische Realismus, die ehrliche Tonalität und das Intaktlassen musikalischer Bezüge machen sie zu einem spannenden und emotional belohnenden Teil der Wiedergabekette. Sehr realistisch ist auch das Abbildungsvermögen der Phono 1.6: Wenn der Tonabnehmer es hergibt, kennt sie kaum Grenzen, weder bei der Bühnenbreite noch bei der Abbildungstiefe. Dabei bewahrt sie die musikalischen Bezüge der Instrumente und seziert nicht über Gebühr.
Ich gebe zu, das alles hört sich wie süßliche Lobhudelei an. Daher möchte ich klarstellen, dass ich gar nicht bezweifeln möchte, dass eine Phonostufe wie die große Schwester der Phono 1.6 – oder natürlich Vertreter anderer Marken – in verschiedenen Disziplinen noch eins draufzusetzen vermögen. Aber in der Realität ist es wirklich so: Der „Junior“-Phonovorverstärker von Audiomat verkneift sich Fehler und lässt zu keiner Zeit ein Verlangen nach „mehr“ oder „besser“ aufkommen, und seine tonale Neutralität dürfte ihn in kaum einer Anlagenkonfiguration zum Störfaktor werden lassen. Das ist das große Verdienst der Audiomat Phono 1.6.
Und wenn man denn doch unbedingt ein Haar in der Suppe finden wollte, dann wäre es vielleicht, dass die Audiomat der Musik keine emotionale Aufladung beifügt, die nicht da ist, sondern schlicht und ergreifend das durchreicht, was vorne reinkommt. Das mag der ein oder andere Hörer vielleicht als langweilig, unromantisch oder „wenig sexy“ empfinden. Doch die große grelle Show ist eben nicht, was die kleine Audiomat liefern will. Sie sucht nach Wahrheit und hilft Musikliebhabern dabei, sie zu finden.
Die Audiomat Phono 1.6 …
- ist eine komfortable und flexible Phonovorstufe ohne Firlefanz. Sie kommt mit fast allen Tonabnehmern zurecht, ohne dass man nach dem richtigen Abschlusswiderstand fahnden muss. Zudem ist sie im Leerlauf sehr leise, Eigenrauschen ist auch bei hoher Lautstärkeeinstellung nicht wahrnehmbar.
- klingt tonal neutral. Im Bass geht sie tief runter, ist präzise und straff; hervorragend differenziertes Mittenband.
- erstaunt mit pointierter Dynamik im großen wie im kleinen Maßstab.
- entschleiert jede Menge Details und löst sehr hoch auf, ohne aber dem Hochton einen ätherischen Schimmer zuzufügen.
- vermeidet Beschönigungen, dichtet nichts hinzu, sondern konzentriert sich auf den Zusammenhang der abgetasteten Musik, indem sie die reichen Klangdetails auf natürlich klingende Weise miteinander verwebt.
- bildet räumlich äußerst präzise ab.
- ist bei aller Wahrheitsverbundenheit „musikalisch zwingend“ und macht Spaß – auch mit „kleineren“ Tonabnehmern, sie stellt deren Schwächen nicht bloß.
- sieht schick aus und nimmt kaum Platz weg.
Fakten:
- Konzept: Phonovorverstärker mit seperatem Netzteil,
MM und MC - Preis: 2.300 Euro
- Farben: Silber
- Maße & Gewicht: Verstärker – 130 x 75 x 230 mm, NEtzteil – 110 x 60 x 130 (BxHxT), 1,6 kg
- Sonstiges: stromverstärkender Phonopre, keine Anpassung über Lastwiderstände nötig
- Leistungsaufnahme: circa 8 Watt im Leerlauf
- Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:
H.E.A.R. GmbH
Rappstrasse 9 A | 20146 Hamburg
Telefon: 040-413 55 882
eMail: kontakt@h-e-a-r.de
Web: www.h-e-a-r.de
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Test: Audiomat Phono 1.6 | Phono-Vorstufe