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Juli 2016 / Ralph Werner
Nomen est omen? Im Falle einer Lautsprecherfirma, die „Audiodata“ heißt, ist der Spruch wohl zurecht mit einem Fragezeichen zu versehen, zumindest dann, wenn man die Entstehungsgeschichte nicht kennt: Zur Lautsprecherentwicklung wurde seinerzeit recht intensiv der Computer genutzt – was 1982 eben keine Selbstverständlichkeit war. Natürlich ist das auch heute noch so beziehungsweise eher noch mehr geworden, wenngleich diese Arbeiten natürlich nicht mehr am guten alten Commodore C64 geschehen, den wir bei unserem Firmenbesuch noch ablichten durften …
Inzwischen verantwortet das gesamte Lautsprecherbusiness aber sowieso die rechtlich wie kaufmännisch eigenständige Audiodata Lautsprecher GmbH in Salzburg, während der weiterhin in Aachen beheimatete Audiodata-Elektroakustik-GmbH-Gründer Peter Schippers auf gewisse Weise immer weiter in seinen Firmennamen hineinwächst. Spätestens mit der Markteinführung des streamingfähigen Raumakustikprozessors „AudioVolver“ geht es Schippers hauptsächlich um die Audiodaten-Verarbeitung. Ein Trend, der sich durch seinen „MusikServer MS I“ noch verstärkt hat.
Die Rückseite des MusikServer MS II
Die Idee zum eigenen Server kam initial tatsächlich mit dem AudioVolver auf. Sollte man nicht ein komplementäres Produkt zum Streamingclient des Hauses entwickeln? Klar sollte man! Dass der MS I allerdings viel mehr Kunden anzog und anzieht, als die mit dem Aachener Akustikrechner/Netzwerkplayer ausgestatteten, liegt wohl an drei Dingen: Der MusikServer kann natürlich jedem UPNP-Client Daten bereitstellen, und nicht nur dem AudioVolver, er ist zudem – wenn die Mediasoftware JRiver installiert wurde – in der Lage, selbst als audiophiler Musikplayer aufzutreten bzw. (USB-)DACs direkt zu versorgen und drittens – ganz entscheidend – nimmt Audiodata die Kunden an die Hand: Man sorgt nicht nur für den Erstinstallationssupport, sondern optional auch für Wartungsarbeiten und Updates und hat ganz generell ein offenes Ohr für die Sorgen und Wünsche von Audiophilen rund um die Themen Computeraudio & Netzwerkeinrichtung. Dass es solche wahlweise zubuchbaren Dienstleistungen nicht umsonst gibt, sollte sich von allein verstehen – aber tatsächlich ist’s eine Rarität, dass sie überhaupt angeboten werden. Diese Marktlücke zu besetzen gehört mit zu den Gründen, warum Peter Schippers Musikserver so erfolgreich geworden ist.
Nun ist gerade die zweite Version des MusikServers fertig geworden. Doch warum nach so kurzer Zeit schon eine MK2-Variante des Gerätes? Wen fragt man das besser als Peter Schippers selbst? Wir haben ihn anlässlich der Vorstellung seines neuen MS II gesprochen. Den Klangvergleich zwischen neuem und altem MusikServer können Sie im Anschluss an dieses Interview hier lesen. Zur Ausstattung, dem Set-up, der Software und dem generellen Drumherum des MusikServers lesen Sie am besten unseren MS I-Test von vor zwei Jahren, denn hierbei hat sich nichts Grundsätzliches geändert.
Interview
Hallo Herr Schippers! In der Informationstechnologie laufen die Uhren ja etwas schneller als in der HiFi-Szene – ist das der Grund, warum es jetzt nach nur zweieinhalb Jahren schon eine neue Version Ihres Musikservers gibt? Sitzen die Kunden des MS I nun auf veralteter Technik?
Ja, in der Computerwelt gehen die Uhren in der Tat etwas schneller (lacht), aber das war nicht der Beweggrund, jetzt den MS II zu präsentieren. Wir haben natürlich immer die aktuellen Entwicklungen bei Hardware, wie zum Beispiel bei CPUs oder Festplattengrößen, im Blick, aber unsere mehr oder minder ständig stattfindenden internen Entwicklungen, Hörsitzungen und die sich daraus ergebenden Verbesserungen haben ihr eigenes Timing. Zum aktuellen Zeitpunkt war einfach genug zusammengekommen, um daraus in Summe einen echten Quantensprung realisieren zu können und damit dann auch ein neues Modell sinnvoll zu machen.
Die Besitzer eines MS I bleiben natürlich nicht auf veralteter Technik sitzen – der MS I ist und bleibt ein überzeugendes Gerät. Wie bei Audiodata üblich, bieten wir aber auch mehrere fair kalkulierte Upgrade-Pakete an, vom Komplettumbau MS I zum MS II bis zum reinen Software-Update für den MS I …
Test: Audiodata MusikServer MS II |