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März 2011 / Jörg Dames
Unverhofft kommt oft. Na ja, zumindest ab und an. Eigentlich hatte sich Andreas Schönberg, der Inhaber von Exklusiv Audio (www.audio-exklusiv.de), auf den Weg nach Berlin gemacht, weil wir uns dessen neue Vor/End-Kombi mal intensiver zu Gemüte führen wollten. Und wie Vertriebler nun mal so sind, der eigentliche Fokus unseres Interesses ruhte noch im Karton, wollte es sich Herr Schönberg nicht nehmen lassen, uns „by the way“ von seiner neusten Zubehörentwicklung zu überzeugen.
Nun, HiFi hat viele subjektive Aspekte und ich drück’s mal vorsichtig aus: Zu den ausgemachten Zubehörsjüngern (wenngleich wir auf adäquate Kabelage und Racks in jedem Fall großen Wert legen) zählt eigentlich niemand im fairaudio-Team und die aus dem Karton gezauberten d.C.d.-Feet, sagen wir mal, enthusiasmierten uns da nicht gerade instantan.
Aber die normative Kraft des Faktischen hat in solchen Situationen mitunter ein gehöriges Wörtchen mitzureden: Im von Lovan stammenden Rack befand sich zu diesem Zeitpunkt unter anderem gerade der regelbare Fonel Simplicité CD-Spieler, der unter Umgehung eines Vorverstärkers direkt die Audionet-Stereoendstufe AMP 1 V2 ansteuerte – das unmittelbare Verbandeln des Fonel-Drehers mit Endverstärkern führt tendenziell zu einem „attackigeren“, zackigeren, etwas weniger milden Klangbild, was mit der straight durchreichenden Audionet-Endstufe und meinen ebenfalls nicht gerade schönfärbenden Thiel CS 3.7 in Verbindung mit nicht optimalen Aufnahmequalitäten bisweilen zu einem etwas zu forschen Klangbild führte – was nicht gerade als 100%ig zufriedenstellend durchging.
Und ehe man sich versah, hatte der flinke Herr Schönberg auch schon einen Dreiersatz d.C.d.-Feet unter den Fonel Simplicité geschoben:
Und ja, es veränderte sich tatsächlich etwas auf den ersten „Blick“ – was spontan unsere Neugier weckte und zu dem Vorschlag führte, dass die d.C.d.-Füße doch bei uns bleiben sollten, um ihnen bei Gelegenheit noch näher auf den Zahn fühlen zu können. Zu dem, was sich klanglich veränderte und welche Erfahrungen ich im Nachhinein – auch unteren anderen Komponenten platziert – noch machte, komme ich gleich.
Vorab soll aber noch erwähnt werden, dass die Wirkung von Zubehör – auch ein Grund, warum wir bei diesem Thema immer etwas vorsichtiger agieren – natürlich auch zu einem Gutteil von dessen „Umgebung“ (in diesem Fall: Art des Racks, der Geräte beziehungsweise deren Füße) abhängen kann. Ohne vorheriges Selberausprobieren geht’s also – was ja grundsätzlich für alle HiFi-Geräte gilt, somit im Grunde auch schon wieder eine Binsenweisheit ist – in keinem Fall.
Aber wie auch immer: Um mit den d.C.d.-Füßen unterm Geräteboden unter gänzlich verschiedenen Rahmenbedingungen zu experimentieren, kamen sie zudem im Rack des Kollegen Jochen zum Einsatz, der weiter unten seine Eindrücke getrennt von den meinigen schildern wird. Insgesamt soll dieser Bericht dann auch nicht als „strenger Test“ verstanden werden, sondern eher als Erfahrungsbericht über ein Zubehör, welches den einen oder anderen Hörer wohlmöglich ebenfalls merklich weiterbringen könnte …
Zudem seien eine paar grundsätzliche Worte zu Sinn und Zweck beziehungsweise zum Konzeptionellen der d.C.d.-Füße vorangestellt:
Die im Durchmesser 55 Millimeter und in der Höhe 25 Millimeter messenden d.C.d.-Feet sind laut Audio Exklusiv für HiFi-Geräte bis zu einem Gewicht von 24 Kilogramm – bezogen auf den Einsatz von vier Füßen unter einer Komponente – entwickelt worden. Ihre „Mission“ ist die Minimierung von durch Schall, aber zum Beispiel auch Trafobrummen hervorgerufenen Resonanzen und Vibrationen, welche -Stichwort Mikrofonieeffekte – unter anderem die elektrischen Parameter der in HiFi-Komponenten befindlichen Bauteile und somit relevante Klangeigenschaften beeinflussen können. Nach Meinung von Andreas Schönberg gilt es in diesem Zusammenhang „ein Material zu finden, welches a) sich nicht zu klar definierten/ausgeprägten Schwingungen verleiten lässt und b) das Ganze so aufzubauen, dass man durch die Gerätekonzeption hervorgerufene Resonanzen und damit verbundenen Verzerrungen minimiert beziehungsweise eliminiert“.
Das Kürzel d.C.d. steht dabei für „deCoupling damping“ – Audio Exklusiv will damit deutlich machen, dass dieses Konzept zugleich sowohl eine entkoppelnde als auch dämpfende Wirkung an den Tag legt:
Für erstere sorge das zwischen den beiden Aluminiumelementen befindliche „spezielle Gewebe aus der Medizintechnik“ – so Andreas Schönberg, der sich im Hinblick auf weitergehende Angaben zum Material bedeckt hält -, das durch seine Oberflächeneigenschaften und seinen Aufbau genau jenes inhomogene Schwingungsverhalten aufweisen soll, welches unter Punkt a) gefordert wurde. Das weniger geheimnisvolle Filzunterteil wirke in Sachen Entkopplung vom Untergrund zusätzlich förderlich.
Ein zweites akustisch relevantes Material befindet sich im Inneren des oberen Alu-Teils, welches insgesamt vierzehn Bohrungen aufweise, die wiederum einen „leichten, nur durchschnittlich nachgiebigen Kunststoff“ beherbergen – dieser soll vagabundierende Schwingungen aufnehmen und in Wärme umwandeln, wobei, so betont man bei Audio Exklusiv, diese Bedämpfung sehr breitbandig wirke.
Test: Audio Exklusiv d.C.d.-Feet |