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Klang Audia Flight Three Verstärker

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audia flight

Als nächstes kommt der Verstärker Audia Flight Three ins Spiel. Und der überrascht mich erst einmal dadurch, dass so gar nichts Spektakuläres passiert. Das meine ich nicht negativ – im Gegenteil. Die Charakteristik des Audia-Verstärkers zu erfassen ist für mich deutlich schwieriger als beim CD Three. Und das Beste, was man über einen Verstärker sagen kann, ist ja bekanntlich, dass er nicht zu hören ist.

Omar Torrez „La Danza“Schnell, ja, das ist er. Die Töne der Gitarren auf Omar Torrez „La Danza“ flirren durch den Raum. Das aber völlig selbstverständlich und ansatzlos, nicht so, als wenn sie irgendwie artifiziell beschleunigt wurden. Meine Jadies-Röhre schätze ich genau wegen dieser völlig selbstverständlichen, ansatzlosen Dynamik. Dieser Transistor macht das mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Besonders deutlich wird das auch im Bassbereich. Gut, fat freddyhier hat es eine Röhre allein schon wegen ihres prinzipbedingt geringen Dämpfungsfaktors schwerer. Der Jadis-Amp klingt im Vergleich zum Flight Three etwas kräftiger, aber weniger kontrolliert. Das heißt aber bei weitem nicht, dass Letzterer im Bassbereich zurückgenommen wäre. Er stellt ihn nur nicht künstlich in den Vordergrund, wirkt auf mich neutraler. Denn wenn auf einer Scheibe Bass drauf ist, liefert der Audia Flight Three auch Bass. Und zwar so smart und unvermittelt, dass ich fast erschrecke. Beeindruckend, welche Energien er zum Beispiel bei Fat Freddys „Drop“ in meinem Hörraum freisetzt.

rihannaFür Spaß ist der Audia Flight Three jederzeit zu haben. Titel von Rihannas „Rated R“ stellt er auch gern mal mit Partylautstärke in den Raum, die Bässe breiten sich druckvoll und knackig aus. Die Stimme der Einundzwanzigjährigen kommt auch nicht zu kurz und nötigt mir Respekt ab. Der Spaßfaktor ist hoch, auch wenn der Amp nicht darüber hinwegtäuscht, dass die Aufnahme dynamisch nicht zu den spannendsten gehört. Aber ok, diese Musik wird von ihrer vornehmlichen Zielgruppe wohl eh meist in Form datenreduzierter MP3-Dateien über In-Ohr-Hörer konsumiert.

Astor PiazollaRichtig begeistert bin ich auch, wie er mit den komplexen musikalischen und rhythmischen Strukturen von Astor Piazollas „Adiós Nonino“ umzugehen versteht. Viele Geräte arbeiten sich daran ab, die vielen Linien der Musik, etwa beim „Escualo“, aufzuzeigen, die Harmonien und Dissonanzen sowie die Rhythmen, die einmal zueinander finden und dann wieder auseinander laufen. Wenige Verstärker machen das aber so souverän, dass man unter den wilden musikalischen Strukturen die Langsamkeit und die tiefe Intensität des Tangos heraushört.

Egal ob Jazz, Pop oder Klassik – mit allen Musikrichtungen weiß der Audis Flight Three souverän umzugehen. Egal, ob ausdrucksstarke Jazz-Stimmen, tieffrequente audia flight Synthesizer-Orgien oder massive Orchesterschläge, ich habe nie den Eindruck, dass dem Audia Flight Amp irgendetwas nicht liegt. Im Gegenteil: Er kommt mit jeglichem Musikmaterial souverän zurecht. Dabei würde ich den Verstärker tendenziell auf die Seite der wärmer abbildenden HiFi-Geräte stellen, betont kühl-analytische Noten sind ihm jedenfalls gänzlich fremd. Mängel, sei es seitens der Musik oder der Aufnahmen, hebt er nicht hervor, versucht aber auch nicht, etwas zu vertuschen oder zu beschönigen. Vielmehr geht er damit ein klein wenig freundlicher um als dies auf eine analytische Wiedergabe getrimmte Geräte tun würden.

Zwei Punkte halte ich beim Audia Flight Three noch für bemerkenswert. Der Erste: Er ist in der räumlichen Abbildung genauso neutral wie in tonaler Hinsicht. Was eine Aufnahme an Räumlichkeit und Ortungsschärfe hergibt, setzt der Amp um. So macht er mir noch besser die intimere, aber unter Umständen etwas engere Raumdarstellung des Flight CD Three deutlich.

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Der Zweite Punkt ist, dass ich beim Hören mit dem Audia Flight Three schnell eine „ideale Lautstärke“ finde. Irgendwie scheint er bei jeder CD, ja bei jedem Stück, eine bestimmte Lautstärke zu bevorzugen, eine Lautstärke, bei der sich die Musik „richtig“ anhört. Häufig ist das laut – und laut hören kann man mit diesem Verstärker richtig gut, auch weil nichts aufdickt oder angestrengt klingt; ab und zu aber auch leiser – leiser als ich ein Stück gewöhnlich mit anderen Verstärkern höre.

Je länger ich mit dem Audia Flight Three höre, desto mehr schätze ich ihn. Ein größeres Kompliment kann ich einem Verstärker eigentlich kaum machen.

audia flightUnd wie klingen die Audia Flight Three Komponenten im Zusammenspiel? Die Antwort ist ernüchternd: genauso, wie einzeln. Irgendwelche kongenialen Effekte kann ich nicht erhören. Der CD Three bleibt bei seinem Charakter, den sein Vollverstärker-Kollege genauso unbestechlich vermittelt wie die Eigenheiten anderer Quellgeräte. Die symmetrische Verbindung zwischen Amp und CD-Player ändert daran nichts. Auch wenn die symmetrisch angeschlossene Quelle prinzipbedingt lauter klingt als asymmetrisch verbandelt – klangqualitativ bewegt sich da für mein Hörempfinden nichts.

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Elac Vela

Test: Audia Flight Three und CD Three | CD-Player

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