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Test: Audeze EL-8 und Audeze Deckard | Kopfhörer, KH-Verstärker (stationär), Over-/On-Ears

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Audeze EL-8 und Audeze Deckard | Kopfhörer, KH-Verstärker (stationär), Over-/On-Ears

November 2015 / Sebastian Eilzer

Kopfhörer von Audeze habe ich schon einige getestet (LCD-2 & LCD-X für fairaudio) und ich freue mich auch diesmal auf die Amerikaner. Es wurden mir diesmal mehrere geschickt – genauer gesagt: zwei. Den „Audeze EL-8“ gibt es nämlich in zwei Varianten: offen und geschlossen.

Ich werde in diesem Bericht das geschlossene Modell testen, aber an manchen ausgewählten Stellen auch kurze Vergleiche zum Schwestermodell ziehen. Damit sind der Audezes (www.audionext.de) in diesem Test aber noch nicht genug: Damit die beiden Kopfhörer gut versorgt werden, hat mir der Vertrieb auch gleich noch die neue USB-DAC/Verstärkerkombi „Audeze Deckard“ mitgeschickt. Dass ich die meiste Zeit des intensiven Hörtests mit dem geschlossenen Modell verbracht habe, hat zwei Gründe: Einerseits interessierte mich persönlich das luftige, aber zeitgleich druckvolle Klangbild eines typischen Magnetostaten in Verbindung mit der geschlossenen Bauweise mehr (schließlich kenne ich bereits einige offene Magnetostaten und auch Audeze-Modelle), andererseits harmonierte bei den ersten Quervergleichen die Klangsignatur des geschlossenen EL-8 nach meinem Dafürhalten besser mit dem Deckard.

Der EL-8 ist ein von Audeze vollkommen neuentwickelter Kopfhörer. Während die bisherigen LCD-Hörer (die Reihe umfasst immerhin schon fünf Modelle) alle einer einheitlichen Designsprache folgen, ist der EL-8 sowohl mit Blick auf die Treiber als auch aufs Gehäuse eine eigenständige Schöpfung.

Audeze EL-8 geschlossen

Der geschlossene Audeze EL-8

Fangen wir mit den Äußerlichkeiten an – die übrigens einer Zusammenarbeit mit Designworks USA (eine Tochter der BMW AG) entspringen. Vorbei ist die Zeit der kreisrunden Ohrmuscheln. Der Audeze EL-8 hat große ovale Muscheln, in denen selbst die größten Ohren Platz finden sollten. Auf dem Gitter des offenen Modells prangt das Audeze-typische „A“, während das geschlossene Modell ganz dezent ohne Verzierung auskommt. Die Umrandung der Muscheln ist weiterhin aus Holz – jedoch dezenter gemustert als bei den LCD-Hörern und nicht in Hochglanz lackiert.

Audeze EL-8 offen
Der offene Audeze EL-8

Als Kopfband dient ein breites Metallband mit einer sehr guten Polsterung. Das System besteht aus einem anpassbaren Polster im Mittelteil des Kopfbandes, welches absolut ausreicht, um dem ganzen Kopfhörer einen bequemen Sitz zu verleihen. Die Ohrpolster sind leicht ausgestellt, so dass die Treiber in einem leichten Winkel zum Kopf gehalten werden, und aus dem gleichen weichen Material wie das Kopfband gefertigt.

Das beiliegende Kabel ist zwei Meter kurz. Für einen Heimkopfhörer ist das in meinen Augen am unteren Ende. Für einen mobilen Kopfhörer hingegen – und das soll der EL-8 laut Audeze in erster Linie sein – geht das absolut in Ordnung. Passend dazu gibt es auch spezielle Kabel für Apple-Geräte, Astell & Kern-Player, PONO-Player sowie den Sony PHA-3.

Audeze EL-8 Kopfband

Bequemer Sitz: Das Kopfband des Audeze EL-8

Die kopfhörerseitigen Stecker sind Flachstecker mit Außenkontakt und erinnern ein wenig an eine große Variante von Apples Lightning-Verbindung. In jedem Fall eine interessante Wahl für Kopfhörer. Die Stecker selbst sind nicht arretiert, was bedeutet, dass sie sich leicht lösen, falls man mit dem Kabel mal hängenbleibt – und einem dabei nicht etwa der Hörer vom Kopf gezerrt wird. Die Steckverbindung hält dennoch so sicher, dass ich während des Testzeitraumes zu keiner Zeit einen ungewollten Verbindungsverlust erlebte. Ein Detail, welches ich dagegen nicht so prall finde: Der Adapter von Miniklinke auf 6,35 mm ist eine der unansehnlichsten Integrationen, die ich bei großen Kopfhörern erlebt habe. Andere Hersteller lassen den Stecker mit Adapter wenigstens wie aus einem Guss erscheinen, hier bleibt immer eine hässliche Stufe. Auch wenn der Audeze EL-8 für die mobile Anwendung konzipiert wurde – sowas passt in meinen Augen nicht zu einem ansonsten so schön durchdesignten Modell.

Audeze EL-8 Anschlüsse

Denn insgesamt wirken die optische Erscheinung und die Verarbeitung äußerst hochwertig und sehr modern. Der Audeze EL-8 bietet hier ganz klar einen Gegensatz zum eher industriellen Design der LCD-Modelle und vermittelt eine Formsprache wie ich sie eher von deutschen Marken kenne. Womöglich kommt hier ja die BMW-Verbindung der erwähnten Designfirma zum Tragen.

Audeze EL-8 Schlitten

Eine Kritik, mit der Audeze-Kopfhörer häufig zu kämpfen hatten, betraf das Gewicht. Ein LCD-2 wiegt 550 g und auch, wenn viel Aufwand getrieben wird, um dieses Gewicht gleichmäßig zu verteilen, man spürt es doch. Die EL-8 Modelle sind nun deutlich leichter. Mit 460 g (offen) beziehungsweise 480 g (geschlossen) sind sie zwar weiterhin etwas schwerer als die dynamische Konkurrenz, doch in Verbindung mit dem neuen Design des Kopfbandes und der Ohrmuscheln stört mich das nun nicht mehr. Ich kann die Audeze EL-8 genauso entspannt stundenlang auf dem Kopf behalten wie einen Sennheiser HD800 oder Beyerdynamic T1.

Audeze EL-8 Zubehör

Das Zubehör des Audeze EL-8: Stoffbeutel, Kabel und Adpater auf 6,35-mm-Klinke

Die Gewichtseinsparung ist nicht nur durch Äußerlichkeiten erreicht worden, die neuen Treiber nehmen vielmehr ebenfalls Einfluss. Einerseits sind sie minimal kleiner als die im LCD verbauten, aber vor allem nutzt Audeze ein neues – „Fluxor“ getauftes – System, welches noch höhere Magnetfeldstärken erzeugen kann. Hierdurch ließen sich die Magnete, der schwerste Teil der Hörer, verkleinern.

Audeze EL-8 Kabel

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Test: Audeze EL-8 und Audeze Deckard | Kopfhörer-Verstärker

  1. 1 Test: Audeze EL-8 und Audeze Deckard | Kopfhörer, KH-Verstärker (stationär), Over-/On-Ears

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