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Klang Ascendo C6 (Teil II)

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang Ascendo C6 (Teil II)

Neben dem organischen, natürlichen Timbre geht als weitere Stärke der C6 das Auflösungsvermögen durch. Keinesfalls sollte gemutmaßt werden, man hätte es hier mit so einem Wohlfühlwandler zu tun, der vor lauter Konzilianz Details verschweigt. Nein. Sie werden einem nur nicht auf dem Ascendo C6berühmten Silbertablett dargeboten, sondern eher fast schon beiläufig-lässig serviert. Wenn also auf der Bühne hinten ein Stuhl knarzt, dann bekommt man das mit, aber nicht in Close-up-Manier, sondern weil das eben passiert ist, als die Aufnahme lief – wesentlich bleibt dabei die Musik, nicht das Nebengeräusch. Feinsinnig ist das, so lob ich’s mir.

Eine weitere Sache erwarte ich bei Ascendo-Lautsprechern fast schon automatisch: erstklassige räumliche Fähigkeiten. Schließlich konnte sowohl die C8 mit diesem Pfund wuchern wie auch meine langjährige Referenz, die Ascendo System F. Die C6 will sich hier offensichtlich einreihen:

Die Bühne beginnt ziemlich genau bei der Grundlinie der Boxen – öffnet sich also weder groß nach vorne, noch wirkt’s distanziert – und ihre Breite ist recht normal, unauffällig. Aber eine solche Tiefenstaffelung kriegen längst nicht alle Lautsprecher hin. Sauber bis in die Ecken hinein ausgeleuchtet und eben weit nach hinten weg geht das. Gemeinhin sagt man Kompaktboxen ja räumliches Talent nach, weil die sich eben „nicht selbst im Weg stehen“ wie manch großes Standmodell, und weil es sich häufig um Zweiwegler mit nah beieinanderliegenden Chassis handelt, also tendenziell um Punktschallquellen. Aber selbst wenn als Drittes noch hinzukommt, dass eine Kompakte wie die Thiel auf „Zeitrichtigkeit“ getrimmt wurde, was sich ebenfalls regelmäßig räumlich bezahlt macht – in dem Maße wie das Standmodell Ascendo C6 hat sie’s nicht drauf. Und die Thiel ist wirklich gut in der Hinsicht.

Schade, dass die Diapason Adamantes nicht zum Redaktionspool gehört, das wäre, zumindest nach meiner Erinnerung, schon eher die Liga, in der die schlanke Schwabensäule spielt – bühnentechnisch betrachtet. Zumal die holzige Italienerin etwas besonders gut konnte, was auch die Ascendo kann: nämlich plastische Klänge frei in den Raum stellen. Stimmen und Instrumente besitzen etwas Skulpturhaftes, Rundes, Ausgestaltetes, was die Musik insgesamt sehr natürlich arrangiert erscheinen lässt.

Ascendo C6

Übrigens ist das auch der heimliche Grund, warum ich, wenn die Box frei steht, ebenjene Schalterstellung dazu auch vorziehe: Ob man mir das nämlich nun glauben mag oder nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass die + 2 dB, die man die C6 heller spielen lassen kann, tonal Geschmackssache sind, aber auf gewisse Art und Weise die genannte Stärke zur körperhaften Abbildung ein wenig konterkarieren. Die wunderbar sauber modellierte Randeinfassung, die Stimmen mit der Ascendo meist besitzen, wirkt … naja, „fransiger“ wäre schon arg übertrieben, aber eben nicht mehr ganz so akkurat-plastisch geformt, eine kleine Spur flacher. Fragen Sie mich jetzt bitte nicht warum.

Terminal der Ascendo C6

Kommen wir zur entscheidenden Frage – und damit zum Fazit: Für wen eignet sich Ascendos neuster Lautsprecher, die C6?

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Test: Ascendo C6 | Standlautsprecher

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