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Arcam Solo Music: Klangvergleiche mit verschiedenen Quellen

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Arcam Solo Music: Klangvergleiche mit verschiedenen Quellen

Ein weiteres interessantes Gerät steht mir hier zum Vergleich parat, und zwar der Arcam Solo Mini, der mittlerweile nicht mehr hergestellt wird. Dieser zeigt sich insgesamt minimal (sic!) weniger detailliert und bei starken Pegelsprüngen etwas behäbiger, kann jedoch genau wie das große Testgerät mit einer enormen Plastizität der Abbildung aufwarten. Übrigens, für viele ist auch das ja interessant: Die Klasse der Arcam-Solo-Music-Endstufe kann der Kopfhörerverstärker halten. Ein sattes Relaisklickern kommentiert das Einstecken eines Kopfhörers in die frontseitige Buchse – per Autoswitch werden die Lautsprecher gemutet.

Arcam Solo Music

Doch der Vorteil des Arcams liegt nicht in der Variabilität der Ausgänge, denn diese ist schließlich „common“, also gewöhnlich. Anders sieht es bei den möglichen Quellen aus, denn diese sind mannigfaltig. Da wäre ja zunächst das Laufwerk, welches sich unterschiedlich formatierte Silberlinge einverleiben kann. An D/A-Wandlung und analoger Anbindung scheint nicht gespart worden zu sein, das hätte sich schon bei der Wiedergaben normaler Audio-CDs bemerkbar gemacht. Eine (Hybrid-)SACD, die mir bei Requiem von Sigurd Islandsmoender Beurteilung immer zur Seite steht, ist das Requiem von Sigurd Islandsmoen (auf Amazon hören) gespielt vom Kristiansand Symfoniorkester und Det Norske Solistkor unter Trje Boye Hansen (Nein: Das musste ich alles ablesen, ich konnte diese skurrilen Schreibweisen nicht auswendig …). Die audiophile Produktion des 2L-Labels besticht besonders durch Klarheit und einen sehr aufgeräumten Mix, ist aber dynamisch weiter gefasst als beispielsweise viele Deutsche-Grammophon-Produktionen. Mit dem Arcam lässt sich, hochwertige Speaker vorausgesetzt, erkennen, was der Vorteil von SACD zu CD ist: Das DSD-Format kann bei vernünftigem Quellmaterial die Höhen etwas feiner aufgelöst wiedergeben, was besonders Rauminformationen und Texturen von Instrumenten zugutekommt.

Arcam Solo Music

Wie die Signale des eingebauten Laufwerks sind auch die anderen, die per digitalem Audiosignalträger eintreffen, von mehr als nur ansehnlicher Qualität. So wird ein koaxial per S/PDIF dem Arcam zugeführtes Signal erst von einem per Lavry-DA11-DAC gewandelten qualitativ in die Schranken gewiesen – und der Lavry kostet die Hälfte des Arcam-Komplettgeräts. Ebenso überzeugen können der USB-A- und die vielen HDMI-Inputs – nicht unwichtig, denn ab und an will man sicher eine (Musik-)DVD mit wirklich gutem Stereoton genießen. Das habe ich gemacht und dabei doch tatsächlich vergessen, dass ich mich eigentlich um den Arcam kümmern wollte. Irgendwie ein schönes Zeichen … die eingelegte DVD war übrigens die sagenhafte Aufnahme Herbert von Karajans im Musikverein mit den Wiener Philharmonikern, dem Singverein und den Solisten Battle und van Dam: Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms (1984, Sony).

Um den DAB-Eingang zu überprüfen, blieb mir nur der Vergleich mit dem Arcam Solo Mini. Mehr als die generellen Unterschiede der beiden zeigte die Digitalradiowiedergabe nicht. Auch bezüglich des klassischen FM-Empfangs konnte ich zum Rega Radio3 keine handfesten Differenzen erkennen, die nicht auf die zusätzliche Verkabelung per Cinch und Line-In zurückzuführen wären.

Arcam Solo Music

Eine vergleichbare Erfahrung war auch das Streaming per Ethernet oder per WiFi. Mein Elektrostatenkopfhörer von Stax, der mir sonst hilft, kleinste Nuancen aufzuspüren (und deshalb von mir den Spitznamen „Sherlock“ bekommen hat), konnte mangels geeigneter Anschlussmöglichkeiten nicht betrieben werden, aber vielleicht wäre ich dann zur gleichen Einschätzung gekommen: Ich konnte maximal einen etwas weniger sonoren Grundtonbereich ausmachen und eine minimal geringere Ortungsschärfe – ich möchte aber zugeben, dass das nah an der Einbildung rangiert. Und einen Unterschied zwischen einer Wired- und Wireless-Verbindung höre ich nicht. Kein Stück. Frank Sinatras väterlich-warme Stimme auf seinem – wie ich finde – besten Album In The Wee Small Hours (auf Amazon anhören) streichelt In the wee small hoursgekabelt wie gefunkt gewohnt gefühlvoll meine Trommelfelle. Gute Nachrichten also für alle, die den Arcam als Mittelpunkt einer „modernen“ Entertainmentumgebung sehen. Ein wenig anders sieht es bei der Bluetooth-Übertragung aus, die mir wie bislang bei allen Systemen ein klein wenig „löchriger“ vorkommt. Gleichwohl spielt auch sie auf hohem Niveau.

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