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Test-Fazit: Arcam rHead

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Test-Fazit: Arcam rHead

Der Arcam rHead (auf Amazon ansehen) ist der erste reine Kopfhörerverstärker in Arcams nunmehr vierzigjähriger Firmengeschichte. Er nimmt weder Digitalsignale auf noch besitzt er Ausgänge für Lautsprecher. Das was der Kleine kann – Analogsignale verstärken und für Kopfhörer jeglicher Art bereitzustellen – meistert er allerdings mit Bravour.

Arcam rHead

Kein anderer Verstärker konnte mich bisher bei In-Ears so überzeugen wie der rHead. Die vom High-End-Verstärker Arcam A49 übernommene Lautstärkeregelung mittels Widerstandsleiter tat ihr Übriges zur hervorragenden Performance. Der Regelbereich, besonders für effizientere Kopfhörer, gerät wesentlich weiträumiger als bei anderen Verstärkern. Vor allem bei geringen Pegeln überzeugte hier die quasi nicht vorhandene Kanalungleichheit. Dies hindert den Arcam rHead aber nicht, auch größere und leistungshungrigere Kopfhörermodelle wie einen Audeze LCD-2 oder einen Beyerdynamic DT880 600 Ohm anzutreiben. Freilich ist die Maximallautstärke nicht so hoch wie zum Beispiel mit dem Kraftpaket Nuprime HPA-9, das Gehör kann man sich bei längerem, lautem Hören aber auch mit dem Arcam schädigen.

Tonal gesehen, präsentiert sich der Arcam rHead als recht neutraler Zeitgenosse, der das Musiksignal weitgehend unverfärbt wiederzugeben vermag. Ein minimal angehobener Tiefbass tut der Gesamtpräsentation da keinen Abbruch. Ein Kind von Traurigkeit ist er so oder so nicht, weiß doch die Dynamik zu gefallen, wenngleich der Arcam auch kein „Rennpferd“ ist.

Sowohl die Instrumentenseparation als auch die Ortungsschärfe können zudem überzeugen. Bei der räumlichen Darstellung eines Orchesters geht es zwar etwas gedrungener als bei den besten „Raumkünstlern“ seiner Klasse zu, der rHead macht das aber wieder mit einer hohen Detailwiedergabe wett.

Der Brite besitzt zudem die Möglichkeit, auch symmetrische Signale einzuspeisen, was in dieser Preisklasse wohl ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Und mit den geringen Abmessungen und der minimalistischen Formensprache des Gehäuses wird der kleine Verstärker sowohl im Wohnzimmer als auch im Büro zum Hingucker.

Der Arcam rHead überzeugt im Test durch …

  • eine neutral anmutende Tonalität, die mit jedem Kopfhörer gut klingt. Vom Midbass bis hin zu den Höhen wurde beim Arcam alles auf eine möglichst ausbalancierte Wiedergabe getrimmt. Lediglich im Tiefbass scheint minimal an der Pegelschraube gedreht worden zu sein.
  • eine tolle Detailreproduktion quer über den gesamten Frequenzbereich, auch und gerade in den tieferen Lagen. Klassikhörer kommen voll auf ihre Kosten.
  • einen in Sachen Raumgröße guten, wenn auch nicht perfekten Kompromiss zwischen Weitläufigkeit und Nähe zum Interpreten. Einen „Raumzauberer“ sollte man nicht erwarten, dafür bietet der Arcam aber eine sehr gute Abgrenzung der einzelnen Instrumente.
  • eine besonders starke feindynamische Performance. Die Leistung im grobdynamischen Bereich kann sich durchaus hören lassen, wenngleich sie auch noch Luft nach oben lässt.
  • einen großen Regelbereich. Dadurch kann die Lautstärke auch mit In-Ears sehr fein dosiert werden. Auch bei kleinster Poti-Stellung waren Details noch scharf umrissen und reproduzierbar. Größere Kopfhörermodelle nimmt der Arcam rHead ebenfalls wohlwollend an. Nur bei sehr schwer anzutreibenden Kopfhörern darf nicht mit Brachialpegeln gerechnet werden.
  • die in seiner Preisklasse wohl einzigartige Möglichkeit, ein symmetrisches Signal einzuspeisen. Somit können auch höherwertige Komponenten als Zuspieler für den rHead dienen.
  • ein minimalistisch-schlichtes, aber auch funktionelles Design. Durch das in Relation zum Gewicht recht schwere Gehäuse und den rutschfesten Sockel sitzt der Arcam rHead sicher auf (fast) jedem Untergrund.

Fakten:

  • Modell: Arcam rHead
  • Konzept: Desktop-Class-A-Kopfhörerverstärker
  • Preis: 550 Euro
  • Eingänge: je 1 Paar analoger RCA- und XLR-Buchsen
  • Ausgänge: je eine 3,5- und 6,35-mm-Klinkenbuchse
  • Lieferumfang: Verstärker, Netzteil, RCA-Kabel
  • Farbe: anodisiertes Aluminium in Schwarz
  • Maße & Gewicht: 140 x 80 x 210 mm (BxHxT), 0,71 kg
  • Garantie: 24 Monate

Vertrieb:

GP Acoustics GmbH
Kruppstraße 82 – 100 | 45145 Essen
Telefon: 0201 – 17039-0
eMail: sales@gpaeu.com
Web: www.arcam.co.uk

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Test: Arcam rHead | Kopfhörer-Verstärker

  1. 3 Test-Fazit: Arcam rHead

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Benchmark DAC1 USB, FiiO E10, S.M.S.L. DO200 Computer/Mediaplayer: PC mit Win 10, Foobar 2000 inklusive ASIO-Plugin

Kopfhörer: Audeze LCD-2.2 (Non-Fazor), AKG K550, AKG K702, Audiofly AF160, Beyerdynamic DT880 600 Ohm, Beyerdynamic DT 700 Pro X, Edifier H850, Fabs Fabulous Ears Basic Dual Driver, HiFiMAN HE-350 Massdrop Edition, KEF M100, Sennheiser x Massdrop HD 6xx (HD 650), Sennheiser HD 800 S, Shure SE215M+, Soundmagic E80

Kopfhörerverstärker: Benchmark DAC1 USB, Burson Audio Soloist SL, FiiO E10, FiiO E17, iFi Audio Hip DAC, Loxjie P20, Nuprime HPA-9, SMSL DO200

Mobiles HiFi: Cowon iAudio 7, Rockbox Sandisk Sansa Fuze V2, Sandisk Sansa Clip+, Xiaomi Mi 9 Lite (Smartphone)

Zubehör: Sonstiges: sBooster VBus² USB-Spannungsentkoppelung