Demnächst im Test:

Billboard
Audiolab 9000N

Test-Fazit: Airtech ATS01

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Airtech ATS01 – Klangtest & Vergleiche
  2. 3 Test-Fazit: Airtech ATS01

Die Airtech ATS01 im Hörraum

Kramen wir doch zuallererst mal den Beipackzettel mit den Gegenanzeigen hervor: Wen es in erster Linie nach üppigen, sonoren Klangfarben trachtet oder es verlangt, sich dem Schmelz des musikalisch Gebotenen hinzugeben – der muss mit Unverträglichkeiten rechnen. Aficionados aalglatter Frequenzschriebe ebenso.

Wer sich hingegen von jeglichem Kistenklang freimachen möchte und eine Dynamik erleben will, die sich nicht nur schnöde in einem „noch besser“ einordnet, sondern tatsächlich Livegefühl in den Hörraum zu zaubern vermag, wird sich den Airtech ATS01 mit Wonne hingeben. Zumal sich auch die Auflösung den üblichen Bewertungskriterien entzieht, geht’s doch nicht bloß um mehr Erbsen, die sich zählen lassen, sondern um den Next Level: Nämlich zu erfahren, wie diese genau aussehen – was ebenfalls höchst förderlich für den Realismus der Wiedergabe ist sowie ein trotz aller Rasanz und Präzision stressfreies Hören, vermindert sich so doch unnötige Interpolationsarbeit zwischen den Ohren.

Apropos Stressfreiheit: Bis auf wenige Aufnahmen hatte ich mit schlechten Aufnahmequalitäten ebenfalls viel Spaß, die Airtech ATS01 zählen zwar, logo, nicht zu den verzeihenden Lautsprechern, schärfen aber auch nichts künstlich an. Dafür sind sie qualitativ zu gut, wenngleich sie quantitativ, also im Pegelverlauf, schon eine gewisse Präsenzbetonung zeigen und mithin einen Offensivcharakter befördern. Wichtig zudem: Am Timing, an der Kohärenz zwischen den Flächenmembranen und dem Konus gibt es rein gar nichts zu kritteln.

Verbandeln sie die Airtech ATS01 mit neutralen und unbedingt sauber sowie rein spielenden, hochwertigen Verstärkern ab ungefähr 2 x 100 Watt aufwärts. Bereits mit meiner Kombi aus Funk MTX und Norma Revo PA 150 klappte es ganz hervorragend, meine Bryston 7B3 hatte ich gar nicht erst scharfgeschaltet.

Ja, lehrbuchartig korrekter hörte ich schon oft, mehr Bindung zur Musik und unterm Strich Hörspaß als mit den Airtech ATS01 hatte ich in meinem Hörraum jedoch noch nie. Nach dem Zurück auf meine Referenzlautsprecher wirkte die Musik auf einmal sonderbar brav (auch daran gewöhnt man sich aber schnell). Ob man sie sich konkret zu kaufen gedenkt oder nicht: Lautsprecher wie die Airtech ATS01 sollte jeder Musikliebhaber unbedingt mal in guter akustischer Umgebung gehört haben.

Die Airtech ATS01 charakterisieren sich durch …

  • ein Dynamikverhalten im Mittel- und Hochton, bei dem es nicht einfach nur um „noch besser“ geht, sondern um Livefeeling.
  • ein Auflösungsvermögen, das der Dynamik im Grunde in nichts nachsteht, hier dreht es sich nicht um Erbsenzählerei oder herkömmliche Analytik, sondern um die Minimierung von Interpolationsarbeit fürs Hörerhirn – mithin um Realismus, wie man ihn selten hört.
  • eine raumgreifende, schön großformatige Bühne mit herrlich losgelöster Abbildung und anmachender Unmittelbarkeit. Gute Stereomitte, die Ortungsschärfe ist ansonsten okay, aber auch nicht sonderlich stark ausgeprägt.
  • eine eher präsente als neutrale Gesamttonalität – gerade die (oberen) Mitten wirken etwas ausgeprägter, der Oberbass/Grundton ein bisschen zurückgenommen. Die Abstimmung erfolgte durch die Entwickler aber so, dass sie nie unangenehm, sondern wie eine frischere Geschmacksrichtung wirkt.
  • eine pegelseitig minimal angehobene Basswiedergabe, die einerseits eher halbtrocken-süffig statt bretthart-konturiert und nicht übermäßig differenziert anmutet. Anderseits kommen die tiefen Lagen mit einer Sattheit, Schwärze und einem schön austarierten Druck, dass es einen emotional wirklich schön antriggert – und man die gesamte Bassabstimmung auch von der besten guten Fee nicht anders zaubern lassen würde. Erwachsener, aber nicht auffallend gen Süden reichender Tiefgang, tadelloses Timing im Kontext zum Mittel-/Hochton.
  • partytaugliche Pegelfestigkeit, zudem eine tolle dynamische und auflösungsseitige Profiliertheit auch bei Flüsterlautstärken.
  • hochwertig verarbeitete, sehr stabil wirkende Form-follows-Function-Konstruktion ohne besonderen offensichtlichen Clou, der hohe Preis der Airtech ATS01 rechtfertigt sich vornehmlich entwicklungsseitig, treibertechnisch und mithin akustisch.

Fakten:

  • Modell: Airtech ATS01
  • Konzept: passive 2,5-Wege-Flächenstrahler mit Magnetostaten für den Tiefmittel- und Hochton sowie einem Konustreiber für den Bass
  • Preis: ab 44.900 Euro für die Farbvarianten Schwarz oder Silber
  • Wirkungsgrad: 87 dB/W/m
  • Nennimpedanz: 4 Ohm
  • Maße & Gewicht je Lautsprecher: 44 x 31.3 x 143 cm (BxTxH, jeweils maximale Ausdehnung); 52 kg
  • Ausführungen: Schwarz, Silber oder kundenindividuelle Farbgebungen
  • Garantie: 5 Jahre
  • Weitere Daten auf der Website des Herstellers

Vertrieb:

Audio Analogue | AF Group SRL
Via Cesare Battisti 126G | 51015 Monsummano Terme
Telefon: +39 (0) 572 – 030964
E-Mail: info@afgroupsrl.com
Web: https://www.audioanalogue.com/

Billboard
Shunyata

Test: Airtech ATS01 | Standlautsprecher

  1. 2 Airtech ATS01 – Klangtest & Vergleiche
  2. 3 Test-Fazit: Airtech ATS01

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Canever Audio ZeroUno SSD, Norma HS-DA1 PRE, Keces S3 Musikserver: Melco N50-S38 Streamer: Melco N50-S38, SOtM sMS-200 ultra & SOtM sPS-500, Volumio Primo

Vollverstärker: Abacus Ampino

Vorstufen: Hochpegel: Funk MTX Monitor V3b-4.3.1, Funk MTX Monitor V3b-4.2.1 (Upgrade von V3b), Funk LAP-2.V3 (Upgrade von Lap-2.V2)

Endstufen: Bryston 7B³, Norma Revo PA 150

Lautsprecher: Wilson Audio SabrinaX, Sehring 903 Serie 2, Abacus C-Box 3

Kopfhörer: MrSpeakers Ether 2, Denon AH-D9200, AKG K812, RHA T20, Soundmagic E80, AAW Q

Kopfhörerverstärker: Norma HS-DA1 PRE, Keces S3, Reußenzehn Harmonie III

Mobiles HiFi: Onkyo DP-X1, iBasso DX-80

Kabel: Lautsprecherkabel: Kimber Carbon 16, HMS Armonia, WSS Platin Line LS4, Real Cable BW OFC 400, HMS Fortissimo NF-Kabel: AudioQuest Pegasus (RCA und XLR), Supra Cables Sword Excalibur (RCA), Straight Wire Virtuoso (RCA und XLR) Digitalkabel: USB-Kabel: AudioQuest Carbon und Diamond, Boaacoustic Silver Digital Xeno, BMC Pure USB1 Netzkabel: Kondo KSL-ACc Persimmon, HMS Energia Suprema, Supra Cables LoRad 2.5 CS-EU Mk2, Tellurium Q Black, Quantum-Powerchords, Swisscables Reference, Audioquest NRG-Z2 Netzleiste: HMS Energia MkII, AudioQuest Niagara 5000

Rack: Lovan Classic II

Zubehör: Stromfilter: HMS Energia MkII, AudioQuest Niagara 5000 Sonstiges: Switch SOtM Snh-10G, AudioQuest Jitterbug

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 29 m² Höhe: 3,3 m

Das könnte Sie interessieren: