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Test: Aëdle VK-1 | Kopfhörer, Over-/On-Ears

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  1. 1 Test: Aëdle VK-1 | Kopfhörer, Over-/On-Ears

Sebastian Eilzer / April 2015

Die Kopfhörerlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher gab es vergleichsweise wenige Hersteller, die ihre Produkte primär für den professionellen Markt hergestellt haben. Als Privatnutzer hat man dann ein entsprechend nach „Hörwerkzeug“ aussehendes Produkt erworben. Über die Jahre erschienen portable Audioquellen wie Walkman, Discman und die ersten MP3-Player, doch an den Kopfhörern änderte sich nicht viel. Hochwertige Modelle blieben groß und klobig.

Jetzt in Zeiten des allgegenwärtigen Smartphones und angesagter Streamingdienste, mit deren Hilfe man seine Lieblingsmusik jederzeit zur Verfügung hat, wächst der Markt für hochwertige mobile Kopfhörer. Neue Marken kommen auf den Markt – wie Aëdle (www.connectaudio.de). Die Zielsetzung des im Nordwesten von Paris, genauer: in Bois-Colombes beheimateten Herstellers war es, einen absolut hochwertig verarbeiteten Kopfhörer herzustellen, der auch klanglich überzeugt – ein „aëdles“ Gesamtkonzept also.

Nun ja, dass die eigenen Kopfhörer toll klingen, behauptet wohl jedes Unternehmen, aber was zum Teil dabei herauskommt, will man nicht unbedingt täglich auf den Ohren haben – der VK-1 sei anders, wurde mir versichert.

Das einzige Produkt, das Aëdle momentan anbietet, ist der zum Test anstehende Kopfhörer Valkyrie VK-1. Es gibt ihn technisch baugleich in drei verschiedenen Ausführungen:

  • Legacy Edition: Aluminium-Ohrhörer mit schwarzem Leder
  • Classic Edition: Aluminium-Ohrhörer mit braunem Leder
  • Carbon Edition: Mattschwarze Ohrhörer mit schwarzem Leder

Ich habe die Classic Edition testen dürfen. Alle Hörer werden in Frankreich von Hand zusammengebaut, was sicher auch einen Teil des Preises erklärt, den Aëdle für den VK-1 aufruft.

Wie wichtig das Aussehen bei einem Kopfhörer wirklich ist, wird wahrscheinlich unterschiedlich eingeschätzt, aber Tatsache ist nun einmal, dass das in der Öffentlichkeit getragene Musikequipment eben auch ein optisches Statement beziehungsweise modisches Accessoire darstellt. Und nicht jeder ist ein Anhänger von kompromisslosem Form-follows-Function-Design. Die Verkaufszahlen von „modischen Krachmachern“ belegen das.

Ich selbst lege normalerweise auf Ästhetik bei Audioequipment eher geringen Wert und habe mich dem VK-1 eher nüchtern genähert. Lange angehalten hat das aber nicht. Es gibt einfach Produkte, die sind besonders. Ein Laptop etwa in einem Gehäuse aus Aluminium ist ebenso unnötig, aber wenn die gesamte Verarbeitung eines Produktes auf einem ausnehmend hohen Niveau ist, bringt die Nutzung dann am Ende dennoch mehr Freude.

Der Aëdle VK-1 Classic Edition gehört für mich in solch eine Kategorie. Die Verarbeitung des Hörers ist phantastisch! Die Ohrmuscheln sind aus einem Stück Aluminium gefräst und haben auf der Außenseite eine feine Spiralstruktur. Die Ohrpolster und auch das Kopfband sind aus sehr hochwertigem und weichem Lammleder gefertigt und sogar die Übergänge vom Leder zum Aluminium am Kopfband sind so ausgeführt, dass alles aus einem Guss erscheint. Am gesamten Kopfhörer ist keine einzige Schraube oder ungewollte Öffnung zu sehen.

Auch weitere Details des Hörers sind herausragend: Die Aufhängung der Ohrmuscheln ist vollkommen stufenlos, gleichzeitig aber so realisiert, dass sich auf meinem Kopf niemals etwas ungewollt verstellt hat. Die Markierungen für den rechten und linken Kanal sind dezent auf der Innenseite angebracht, um die Optik nicht zu stören.

Gutes Design ist sicherlich immer Geschmackssache, aber in meinen Augen ist der Aëdle VK-1 ein außerordentlich gelungener Hörer. Er verzichtet auf Plastikflächen in Hochglanz oder sonstige Effekthascherei. Der VK-1 bietet ein reduziertes, neutrales Design, welches Männern und Frauen gefallen dürfte, zumal auch die Größe des Hörers sehr mehrheitsfähig sein sollte. Es handelt sich übrigens um einen ohraufliegenden Hörer.

In Anbetracht seiner Größe ist er bestens für den mobilen Betrieb geeignet. Das beiliegende Zubehör unterstreicht die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Dem Hörer liegt eine hochwertige Stofftasche zur Aufbewahrung bei – bei meinem Classic Modell in passendem Braun gehalten. Dazu kommen drei austauschbare Kabel. Ein 2,4 m langes Kabel inklusive 6,35-mm-Klinkenadapter für die Nutzung an der Heimanlage. Ein 1,2 m kurzes Kabel für die Nutzung an mobilen Quellen sowie ein ebenso langes Kabel mit Mikrofon und Mediasteuerung für Smartphones. Ein Flugzeugadapter auf 3,5-mm-Dualmono rundet das Paket ab. Die Kabel sind relativ dünn, neigen aber nicht zum Verknoten und passen zum hochwertigen Gesamteindruck des Hörers. Leider war eines der Kabel meines Hörers defekt – eine der Adern war nicht korrekt verlötet. Ein Ersatz hätte Aëdle sicher kurzfristig liefern können, ich habe jedoch aufgrund der anderen Alternativen darauf verzichtet.

Dem Aëdle VK-1 liegen unter anderem drei verschiedene Kabel bei

Soweit so gut. Das Ziel einen optisch und haptisch absolut hochwertig anmutenden Kopfhörer zu fertigen, hat Aëdle erreicht. Hat man auch klanglich die Zielsetzung erfüllt?

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Test: Aëdle VK-1 | Kopfhörer

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