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Test: Arcam rHead | KH-Verstärker (stationär)

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  1. 1 Test: Arcam rHead | KH-Verstärker (stationär)

Februar 2017 / Thomas Kopanz

Oft fragt man sich, wie Hersteller eigentlich auf ihre Firmennamen kommen. Bei vielen Unternehmen ist die Antwort darauf so simpel wie einleuchtend. Auch „Arcam“ (www.arcam.co.uk) stellt hier keine Ausnahme dar und setzt sich aus der Kombination aus Amplification (A), Recording (R) und dem Firmensitz, Cambridge (CAM), zusammen.

Gegründet wurde das englische Traditionsunternehmen bereits 1976 von zwei Studenten der sich nebenan befindenden Universität. Heute, 40 Jahre später, ist es zu einem der bekannten Hersteller für HiFi- und Home-Cinema-Komponenten avanciert. Eine der neuen Designlinien, mit der Arcam ebenso bei Puristen wie auch bei der Computer-HiFi-Klientel punkten will, hört auf den Namen „rSeries“. In dieser Linie befindet sich vom Bluetooth-Empfänger über Digital/Analog-Wandler bis hin zur Phonovorstufe alles, was das HiFi-Herz begehrt. Auch der hier getestete Kopfhörerverstärker „rHead“ gehört zu der Serie, die sich nicht zuletzt durch ihre kompakten Gehäuse definiert.

Arcam rHead

Und in der Tat fällt der Arcam rHead zuallererst durch seine für einen vollwertigen Kopfhörerverstärker recht kleinen Bauweise auf. Mit Abmessungen von 194 x 44 x 135 Millimetern (BxHxT) findet er leicht auf jedem Schreibtisch Platz und kann bei Bedarf auch auf Reisen, zum Beispiel in der Aktentasche, mitgenommen werden. Das an der Front abgerundete Gehäuse des Verstärkers besteht vollständig aus mattschwarz gefärbtem Aluminium, welches im Druckgussverfahren gefertigt wird. Unter anderem ein Grund dafür, warum der recht kleine Verstärker trotzdem nahezu ein Kilogramm auf die Waage bringt. Um vollends stabil auf dem angedachten Platz verweilen zu können, stattet Arcam den rHead mit einer Gerätebasis aus einem rutschfesten Material aus, welches gleichzeitig ungewollte Vibrationen dämpfen soll.

An der Front des minimalistisch-schick designten Verstärkers befindet sich nur das Nötigste: Die beiden Kopfhörerbuchsen, jeweils eine mit 3,5 und mit 6,35 Millimeter Durchmesser, sind in einer chromfarbenen Aussparung auf der linken Seite angesiedelt. Ganz rechts befindet sich ein ebenfalls verchromter, mittelgroßer Lautstärkeregler. Dreht man ihn ganz nach links, schaltet sich der Verstärker mit einem spür- und hörbaren Klick in den Stand-by-Modus. In der Mitte prangt am oberen Rand der Front der eingelassene Status-LED-Balken. Je nachdem, ob sich der Verstärker im Stand-by-Modus oder im Betrieb befindet, wechselt die Farbe zwischen Orange und Gelbgrün. Diese LED dient bei einem möglichen Defekt auch zur Fehleranalyse, wie der mitgelieferten Bedienungsanleitung zu entnehmen ist. Das Erscheinungsbild der rSerie und somit auch des rHead entsprechen mit dem abgerundeten Kantenverlauf weitgehend der neuen Designsprache Arcams, die auch bei den All-in-one-Geräten der Solo-Serie zu finden ist.

Arcam rHead

An der Rückseite befinden sich, ebenso aufgeräumt und minimalistisch, die Netzteilbuchse für das 12-Volt-Gleichstromnetzteil, ein Schalter zur Netztrennung und die zwei Stereo-Eingänge, die mittels Switch angewählt werden können. Davon ist der symmetrische Eingang via XLR-Buchsen eine Seltenheit in dieser Preisklasse, findet man ein solches Feature doch meist nur bei deutlich teureren und vor allem größeren Verstärkern. Der Arcam rHead bietet aber natürlich auch zwei RCA-Buchsen für die unsymmetrische Einspeisung von Signalen. Einen Digital-Input gibt es nicht.

Arcam rHead von hinten

Zum Lieferumfang gehören neben dem Netzteil noch verschiedene Netzstecker-Adapter, um den Verstärker auch auf Auslandsreisen betreiben zu können. Ein schlichtes Stereoklinkenkabel wird ebenso mitgeliefert wie eine „physische“ Bedienungsanleitung aus Papier.

Technik

Doch nicht (nur) das Äußere zählt, sind es doch insbesondere die inneren Werte, die den Klang bestimmen. Hier hatte Arcam Zugriff auf einen „Veteranen“ der Ingenieurskunst. Kein Geringerer als einer der beiden Gründer von Arcam, John Dawson, entwarf das Schaltungsdesign des rHead. Besonderes Augenmerk wurde auf die Spannungsversorgung gelegt. So wird vonseiten Arcams versichert, dass auch mit teuren Upgrade-Netzteilen keine besseren Ergebnisse erzielt werden können, da die Filterung im Verstärker sehr aufwendig gestaltet sei.

Blick ins Innere des Arcam rHead
Blick ins Innere des Arcam rHead

Der zweite Designschwerpunkt lag auf der Pegelregelung. Beim Arcam rHead wurde, anders als bei den meisten Verstärkern, nicht auf eine Regelung mittels Potenziometer gesetzt, sondern auf eine von Arcam als „ultra-linear analogue resistive ladder device“ bezeichnete Lautstärkeregelung. Diese mittels einzelner Widerstände realisierte Lautstärkeanpassung soll Gleichlaufprobleme wie sie bei vielen gängigen Potenziometern auftreten nahezu vollkommen eliminieren. Die gleiche Technik – die Pegelregelung wird dort ebenfalls mittels eines Widerstandsnetzwerks vorgenommen – befindet sich auch in Arcams 6.000-Euro-Vollverstärker-Flaggschiff A49. Der Regelbereich erstreckt sich über insgesamt 80 dB und kann in 1-dB-Schritten angepasst werden.

Arcam rHead

Im Übrigen wird von Arcam explizit die Möglichkeit erwähnt, an dem Verstärker eine große Bandbreite an Kopfhörern verwenden zu können. Sieht man sich die Ausgangsimpedanz (< 0,5 Ohm) und die Ausgangsleistung (2000 Milliwatt bei 16 Ohm, 130 Milliwatt bei 300 Ohm Last) an, so neigt man durchaus dazu, dem Glauben zu schenken. Aber glauben heißt bekanntlich ja nicht wissen, weshalb erst der Klangtest zeigen wird, ob die Angaben in praxi zutreffend sind. Ein recht hoher Signal-Rausch-Abstand von 109 Dezibel und eine THD + n von geringen 0,001 % lassen ebenfalls hoffen.

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Test: Arcam rHead | Kopfhörer-Verstärker

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