Magico-Lautsprecher haben ihren Nimbus – und zweifellos ihren Preis. Doch selbst an den ohnehin schon sehr hohen Erwartungen gemessen, stellt der neue Lautsprecher des kalifornischen Unternehmens etwas Besonderes dar: Der Magico M7 ist nämlich nichts Geringeres als das künftige Topmodell der rein passiven Speaker des Hauses. Der im Juni 2020 eingeführte Magico M9 bleibt das Flaggschiff, keine Frage, allerdings handelt es sich bei diesem um einen teilaktiven Lautsprecher.
Der M7 sei von Magico-Gründer und -CEO Alon Wolf als „einfacher zu betreibende Version des semi-aktiven M9 konzipiert“ worden, so der deutsche Vertrieb Audio Components, und soll eine „nie zuvor erreichte Klangqualität“ erreichen.
Magico M7 – das technische Konzept
Alle technische Innovationen, die im Rahmen der M9-Entwicklung aus der Taufe gehoben wurden, sind laut Magico auch im M7 zu finden. Beim Magico M7 handelt es sich um ein Vierwege-Design mit sechs Treibern in einem organisch gestalteten Gehäuse aus Aluminium und Kohlefaser, die Trennung der Arbeitsbereiche besorgt eine „elliptisch-symmetrische“ Frequenzweiche.
Schon die physische Erscheinung ist imposant: Der Magico M7 ragt 164 Zentimeter in die Höhe und kommt auf knapp 240 Kilogramm Lebendgewicht. Die Specs führen einen Frequenzgang von 18 bis 50000 Hertz an, der Kennschalldruck liegt bei überdurchschnittlichen 92 dB/W/m, die Nennimpedanz bei 4 Ohm.
Lautsprechergehäuse
Das Lautsprechergehäuse des Magico M7 fällt nicht nur wegen der geschmeidig-runden Linienführung ins Auge, Materialauswahl und Konzept sind gleichfalls außergewöhnlich. So besitzt der M7 eine Monocoque-Kohlefaserhülle, deren Formgebung mithilfe aufwendiger Finite-Elemente-Analyse (FEA) optimiert wurde, sowie eine Multilayer-Schallwand aus einer vorgeblich besonders harten Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierung und dämpfenden Zwischenschichten, für die ein Spezial-Material aus der Luftfahrttechnik zum Einsatz kommt. Dieses „Alu-Sandwich“ wird sodann mit Spannstäben, die von vorne nach hinten verlaufen, befestigt. Das Ergebnis der Bemühungen sei ein Gehäuse mit vernachlässigbaren Resonanzen, so Alon Wolf. Zudem soll das organische Design der Schallwand dafür Sorge tragen, dass kaum Beugungseffekte auftreten.
Der Magico M7 steht bei alledem auf einer eigens entwickelten Plattform, die nicht nur einen optischen Kontrapunkt setzt, sondern zudem einen absolut stabilen Stand und nahezu perfekte Abkopplung vom Boden sicherstelle.
State-of-the-Art-Treiber
Um Verzerrungen im Frequenz- und Zeitbereich den Garaus zu machen, wurden alle Magico-M7-Treiber simultan nach akustischen, mechanischen, elektromagnetischen und thermischen Verhaltensweisen untersucht, wobei die Finite-Elemente-Analyse einen entscheidenden Einfluss hatte.
Hochtönertechnologie
Die 28-mm-Hochtonkalotte des M7 besitzt eine Beryllium-Membran mit optimierter Geometrie, die mittels sogenanntem Dampfabscheidungsverfahren diamantbeschichtet wurde – das soll das Beryllium-Material noch näher ans theoretische Ideal heranführen. Ebenfalls neu ist das auf Neodym-Magneten basierende Motorsystem sowie die, so die Pressmitteilung, dank gründlicher FEA-Modellierung weiter verbesserte Rückkammer des Hochtöners.
Mitteltonbereich
Der Magico M7 kommt mit einem dedizierten Mitteltontreiber im 5-Zoll-Format. Dessen „Gen 8 Nano-Tec-Membran“ soll für höchste Klangreinheit bürgen. Es handelt sich hierbei um einen Sandwich-Aufbau mit Aluminium-Wabenkern und äußeren Schichten aus Kohlefaser – freilich nicht „irgendwelches“ Carbon, sondern mit Graphen verstärktes.
Im Zusammenspiel mit dem neuen Korbdesign und einer innovativen Kunststoffsicke sollen ein sehr schnelles Ansprechverhalten und beeindruckend geringe Verzerrungswerte resultieren. Ein Unterhang-Antriebssystem – die Spule befindet sich dabei stets im linearen Bereich des Magnetfelds – mit zwei großen Neodym-Magneten und einer Kupfer-Polkappe zur Wirbelstrom-Minimierung vervollständigen das laut Hersteller „leistungsfähigste 5-Zoll-Mittelton-Chassis“ der Magico-Geschichte.
Tieftontechnik
Der Magico M7 hat pro Kanal vier Basstreiber am Start, je zwei für den Midbass-Bereich – im 9-Zoll-Format – und zwei 12-Zöller für den Subbass, diese sitzen im unteren Bereich des Lautsprechers, während die „Kollegen“ oben platziert wurden. Die Trennung der Bass-Aufgaben auf spezialisierte Treiber soll Klarheit und Durchzeichnung im Tiefton auf ein noch höheres Niveau heben.
Beiden Woofern gemein ist die „Gen 8 Nano-Tec-Membran“, die auch im Mitteltonbereich zu finden ist, sowie das Antriebssystem mit Unterhang-Schwingspule, die auf einem Reintitan-Träger gewickelt wird. Der 9-Zöller versteht sich auf +/- 13 mm stabilen Hub, der 12er auf +/- 15 mm. Eine sehr große Kupferpolkappe und der neue Verbundwerkstoff für die Spider trügen ebenfalls zur Steigerung der Qualität des Tieftons bei, so Magico.
Frequenzweiche
An welchen Stellen und mit welcher Ordnung die vier Wege des M7 getrennt werden, verrät Magico zwar nicht, welches Ziel verfolgt werde, aber schon: Die sechs Treiber sollen wie ein „komplettes Ganzes“ klingen und sich wie eine „virtuellen Punktquelle“ verhalten. Für diesen Zweck sei das Beste gerade gut genug, weshalb man auf ein spezielles symmetrisches Frequenzweichendesign mit Komponenten von Mundorf und Duelund setze.
Magico M7 – Verfügbarkeit und Preis
Das Flaggschiff der Passivlautsprecher von Magico wird zu Beginn des kommenden Jahres die audiophile Bühne betreten und soll natürlich auf der Münchner High End zu erleben sein. Wer sich dort verliebt und ein Pärchen sein Eigen nennen möchte, muss freilich etwas Kleingeld übrig haben, genauer gesagt: 475.000 Euro.
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