Was gut klingt, darf auch gerne gut aussehen. Viele Hifi-Puristen schwören nicht nur auf guten Klang, sondern auch auf Design. In den 1970er und 80er Jahren galt es als Statussymbol, einen Hifi-Turm aus Einzelkomponenten im Wohnzimmer stehen zu haben. Was für den einen der Porsche beim Auto war für den anderen die Hifi-Anlage mit Komponenten von Marken wie Thorens, Restek oder Braun. Schon in den 50er und 60er Jahren schmückten Musiktruhen mit Radio, Plattenspieler und eingebauten Lautsprechern in Nussbaum-Dekor die deutschen Wohnzimmer.
In Zeiten von mp3 und Smartspeaker sind die Geräte immer kleiner geworden und stehen längst nicht mehr optisch im Mittelpunkt. Dennoch sind inzwischen für jeden Geschmack und in nahezu allen Preisklassen Geräte erhältlich, die durch ihre Optik mehr oder weniger stark ins Auge fallen, wobei der Klang und das darin befindliche Innenleben nicht immer das Maß aller Dinge sind. Wer seinen Ohren etwas Gutes tun will, muss aber auf ein ansprechendes Design nicht verzichten, wie die folgenden Beispiele zeigen – von Retro über futuristisch bis Popart ist alles dabei:
Die Kompaktanlage ist tot, es lebe die Kompaktanlage!
Dieses vom britischen Designer Kenneth Grange entworfene „Schmuckkästchen“ hat es in sich, und der Name ist Programm: Der Aura Note 2 kommt im 70’s Retro-Style daher und beherbergt neben dem Verstärker einen Tuner und CD-Spieler als Toplader. Aber was Retro aussieht, kann auch digital, und zwar richtig: Bis zu 24 Bit und 192 kHz entlockt der Aura Note angeschlossenen Digitalzuspielern. Auch Bluetooth beherrscht der Aura Note 2. Nur beim Tuner setzt Aura auf analoges UKW, DAB+ hat die kompakte Anlage nicht an Bord. Dafür ist eine Kopfhörerbuchse eingebaut. Fehlen nur die Lautsprecher, die man zu der knapp 3000 Euro teuren Kompaktanlage noch dazu kaufen muss.
Guter Stand
Passende Boxen könnten zum Beispiel die Piega Classic 7.0 sein. Die Standlautsprecher im Hochglanz-Look gibt es in Weiß, Schwarz und Makassar. Der Schweizer Hersteller wird für seine handgefertigten Lautsprecher von vielen gelobt und bietet mit diesen fast 30 kg schweren und gut ein Meter hohen Exemplaren für 1.500 Euro je Stück die kongeniale Ergänzung für kleine und große Anlagen.
Skin-Design für Profis
Auch bei professionellen Abhörmonitoren muss niemand auf das passende Design verzichten. Monitore von Adam sind aus modernen Studioumgebungen nicht mehr wegzudenken. Viele DJs und Producer setzen auf den Klang der Nahfeldmonitore. Die AX-Serie bietet sowohl für den Profi als auch im Homerecordingbereich gute Voraussetzungen. Die ganz in Schwarz gehaltenen Aktivboxen können jetzt durch Skins optisch aufgepimpt werden. Die Vinylfolien gibt es in fünf verschiedenen fertigen Designs oder können mithilfe eines Skin-Editors auch selbst individuell gestaltet werden. Wer sich irgendwann an seinem Design sattgesehen hat, kann die Folie einfach und rückstandsfrei wieder entfernen und auch ein neues Design aufkleben. Auf jeden Fall ein gutes Beispiel, dass guter Klang und Design nicht immer teuer sein müssen.
Zeitgemäßer Sound, zeitloses Design
DAB+-Kompaktradios von Sonoro gibt es zu ganz unterschiedlichen Preisen, von knapp 100 bis über 1000 Euro kann man für die Modelle ausgeben. Angefangen vom handlichen DAB+-/UKW-Empfänger „GoLondon“ für 99 Euro für Küche, Terrasse oder unterwegs bis hin zum über 1.000 Euro teuren Topmodell „Meisterstück“ setzen die Audiosysteme von Sonoro auf ein besonderes Design. Farblich ist man hier flexibel, so gibt es das kompakte GoLondon in sieben verschiedenen Farben. Das Sonoro Meisterstück kann mit vier verschiedenen Farbausführungen aufwarten und gliedert sich leicht in jede Wohnlandschaft ein. Das Flaggschiff von Sonoro bietet von der Ausstattung her mehr als nur reines DAB+: Hier sind auch ein UKW- und Internet-Radio mit an Bord, nicht zu vergessen die zahlreichen Anschlüsse wie USB, AUX-In oder ein optischer Eingang zum Anschluss an den Fernseher. Auch kabellose Anbindungen über WiFi ins Heimnetzwerk und Qualcomm aptX Bluetooth sind mit an Bord. Das in Deutschland kreierte Design überzeugt durch das Holzgehäuse mit edlem Klavierlack und dem mittig zwischen den beiden Lautsprechern platzierte Bedienfeld mit Farbdisplay. Technisch wurde das Meisterstück Ende 2018 nochmals überarbeitet und hält seitdem noch mehr Streamingdienste wie Spotify Connect, TIDAL, Napster und Amazon Music bereit. Auch die zehn Speicherplätze zum schnellen Abrufen der Lieblingssender gehören zum erweiterten Funktionsumfang.
Musikschrank 2.0
Wer glaubt, die gute, alte Musiktruhe hätte längst ausgedient, der irrt. Mit dem Ruark Audio R7 erfährt der Musikschrank eine wahre Renaissance. Der im britischen Essex beheimatete Hersteller liefert ein Tischgerät im Design bekannter Stilikonen der späten 50er Jahre, zu denen auch Dieter Rams und Hans Guggelot gehörten, die seinerzeit die Kompaktanlage SK 61 von Braun entworfen haben, allgemein unter dem Begriff „Schneewittchensarg“ bekannt. Das Tischgerät vereint einen Radioempfänger für DAB/DAB+, Internetradio und UKW sowie einen CD-Player mit automatischem Einzug, der auch die bespielbaren CD-Standards CD-R und CD-RW abspielt sowie mit Audioformaten wie mp3, WMA und AAC ebenfalls keine Probleme hat. Über Bluetooth 3.0 mit aptX-Codec streamt der „Konzertschrank“ Musik von mobilen Quellen in digitaler Qualität. Der Ruark-Musikschrank lässt sich natürlich leicht in eine komplette „AV-Kombination“ verwandeln – man stelle einfach einen LCD-Fernseher oben drauf. Der Ruark Audio R7-Musikschrank allein kostet circa 3.000 Euro und ist entweder in edlem Nussbaum-Dekor oder in einem hellen Grauton erhältlich.
Schwarzes Gold
Wer der Schallplatte vor langer Zeit bereits das Ende voraussagte, lag daneben. Zwar fristen die schwarzen Vinylscheiben heute eher ein Nischendasein, genauer gesagt belaufen sich die Verkäufe auf etwa einem Zehntel gegenüber dem umsatzstärksten Tonträger CD, aber das „schwarze Gold“ konnte in den letzten fünf Jahren seine Umsätze fast verdoppeln. Es ist wieder hip, die Platte aus der Hülle zu nehmen und auf den Plattenteller zu legen. Aber dazu braucht es auch einen ordentlichen „Dreher“, der dem guten Klang anständiger Vinylpressungen gerecht werden muss. Wer seit jeher mit den Plattenspielern des deutschen Herstellers Thorens zufrieden war, wird das auch heute noch sein. Die bekannten Modelle aus den 1970er bis 90er Jahren wie der TD 160 zählen bis heute zu den Klassikern, die bei vielen Enthusiasten immer noch in Gebrauch sind. Die Thorens-Modelle hoben sich seinerzeit durch das gefederte Subchassis von herkömmlichen Plattenspielern ab. Auch die Marken Linn und Dual verbauten diese Technologie bei der Herstellung ihrer Plattenspieler. Thorens-Plattenspieler zeichneten sich schon immer durch schlichte Funktionalität aus. Damit unterschieden sich die Geräte schon vor 30 bis 40 Jahren von denen, die mit zahlreichen Funktionen ausgestattet waren und zum Teil überladen wirkten. Inzwischen gibt es zahlreiche Modelle verschiedenster Hersteller, die einem Designpreis nicht trotzen würden. Die aktuellen Modelle von Thorens sind zwar nicht allesamt auf Design ausgerichtet, jedoch sind sie schon durch ihre Schlichtheit ein Blickfang.