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Technik & Magie

24. Februar 2017 / Klaus Riebel

Sehr geehrtes fairaudio-Team,

herzlich willkommen im Voodoo-Land! (Bezieht sich auf den Test Nordost-Zubehör, die Red.) Es ist gut, daß die Meinungsvielfalt in einem Internet-Magazin hin und wieder auch von naturwissenschaftlichen Kenntnissen nahezu ungetrübte Mitarbeiter zu Wort kommen läßt. Der offenbar mangels Wissen um elementare Zusammenhänge der Physik verfaßte Artikel über die geheimnisvollen Wirkkräfte von sündhaft teurem „Zubehör“, zieht alle Register bekannter Woodoo-Worthülsen, wie „Der Vertrieb hält sich mit Erlärungen bedeckt, es wird nicht plausibilisiert, etc. Aber,… es wirkt natürlich…!“

Bei der Marketingabteilung von Nordost dürfte der Beitrag sicher wahre Ströme von Freudentränen ausgelöst haben. Anzeigen in diesem Umfang geschaltet wären die Firma beträchtlich teurer gekommen.

Ich halte mich dann doch lieber an seröse, mit Sachverstand geschriebene Auditierungen, die bei fairaudio, Gott sei Dank, die überwiegende Mehrheit darstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Riebel

Sehr geehrter Herr Riebel,

jeder für einen Bericht verantwortliche Redakteur ist sich natürlich bewusst, dass Tests von Zubehör, dessen Funktionsweise sich nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließt, durchaus kontroverse Diskussion auslösen können, insofern freue ich mich über Ihre, wenn auch kritischen Anmerkungen.

Es hat sich gezeigt, dass bestimmte Felder der Physik inzwischen nicht mehr in klassische Schablonen passen und schon gar nicht allein mit elementaren Grundkenntnissen erfassbar sind. Dennoch stehen die hieraus abgeleiteten Anwendungen auch für HiFi-Zwecke in der Regel weiter fest auf dem Boden der Physik, selbst wenn manchmal die Geheimnistuerei einiger Hersteller etwas anderes vermuten lässt.

Im Falle der getesteten Geräte sind tatsächlich keine „geheimnisvollen Wirkkräfte“ am Werk, sondern die Ergebnisse ganz normaler Forschungsarbeit, wie ich mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, nachdem mir die Wirkungsweise einiger QRT-Produkte letztlich doch noch offenbart wurde. Allerdings geschah das erst nach Veröffentlichung des Testberichts und natürlich wird man in solchen Fällen gebeten, nichts allzu Offenherziges ins Netz zu stellen. Wofür ich im Übrigen großes Verständnis aufbringen kann, auch wenn die Information unserer Leser die vorrangige Aufgabe bleibt.

Für diesen Zweck kommt den Klangbeschreibungen trotz aller Subjektivität eine besondere Rolle zu, können sie im besten Fall doch Interessenten veranlassen, sich ein getestetes Gerät selber anzuhören, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

Die tatsächlich etwas blumiger als sonst ausgefallenen Beschreibungen erschienen mir sinnvoll, weil sich viele der gewonnnen Höreindrücke nicht so ohne weiteres in die von fairaudio üblicherweise genutzte Nomenklatur einordnen ließen, da sie zu einem überwiegenden Teil eben nicht auf Änderungen der Tonalität beruhten.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Hakopians

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