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Mangelnder Tiefsinn?

25. Oktober 2017 / Wolfgang Zöllner

Wäre schön, wenn endlich mal von den Fantastereien über mangelnde Tiefe der Darstellung abgesehen würde. Das wird Komponenten, die ein insbesondere in der Bühnenbreite ausgedehntes Klangbild liefern, immer wieder gerne angekreidet. Dabei zeigen Vergleiche mit diversen Kopfhörern und Sitzungen in großen Konzerthallen, dass die gern gewünschte Bühnentiefe weder auf dem Tonträger noch im Konzertsaal vorhanden ist. Besonders lächerlich ist der sogenannte 3D-Klang von Röhrenverstärkern, der lediglich auf einer Einflussnahme von Koppelkondensatoren beruht, in Wirklichkeit aber Klangverfälschung genannt werden muss. Darstellung von Bühnenbreite bedeutet auch Transparenz, wovon viele Wiedergabegeräte nur träumen können.

Gruß
Wolfgang Zöllner

Lieber Herr Zöllner,

vielen Dank für Ihre interessante Zuschrift! Ob die Wahrnehmung einer Bühnentiefe im Hörraum keine Entsprechung im Konzertsaal hat (eine These, die so mancher bezweifeln wird), für das eigene Hörerlebnis irrelevant oder existenziell ist, liegt ja letztlich am persönlichen Empfinden jedes Einzelnen. Unabhängig davon loten manche Geräte bzw. Lautsprecher die Tiefendimension aber eben mehr oder weniger aus.

Wenn deshalb von mangelnder Tiefe die Rede ist, muss das nichts Negatives sein – es ist lediglich die Beschreibung einer Klangwahrnehmung vor dem Hintergrund der Erfahrung mit anderen Komponenten, also eine vergleichsweise Einordnung. Wie man diese Info dann bewertet, muss jeder für sich entscheiden. Ihnen beispielsweise scheint da ja nicht viel dranzuliegen – wieso sollten Sie dergleichen also als Mangel wahrnehmen? Andere Hörer werden das freilich anders sehen …

Viele Grüße
Ralph Werner

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Klangheim