16. August 2023 / Michael Diekel
Guten Tag, leider verstehe ich den Hype um diesen Lautsprecher (Rogers LS5/9 Classic, die Red.), der mittlerweile 7000 € kostet, nicht. Wenn schon ein Kompaktlautsprecher ohne große äußere Finessen und mit wenig Bass so viel kostet, dann darf man wohl erwarten, dass die Hochtonpegelanpassung steckbar ist oder über einen Schalter verfügt. Außerdem sieht der Lötpunkt eher dilettantisch als sauber gesetzt aus. Schade, dass es Ihnen nicht gelingt auch kritischer zu schreiben. So wirkt alles sehr schöngeschrieben und das ist bei dem aufgerufenen Preis nicht wirklich hilfreich.
Beste Grüße
Michael Diekel
Hallo Herr Diekel,
letztlich entscheidet die Klangqualität, ob wir einen Test durchführen und wie die Beschreibung ausfällt. Und klar, man bekommt beispielsweise für einen Tausender mehr eine B&W 805 D4, die mich mit Blick auf die äußere Verarbeitung (Rundungen, Metall, Leder ...) geradezu ins Staunen versetzen hatte. Doch führen klanglich viele Wege nach Rom: Rogers setzt dafür u.a. auf komplett durchverlötete Signalwege - ein Fertigungsaufwand, den das Gros der Hersteller, selbst von High-End-Lautsprechern scheut, der gleichwohl hoch zu bewerten ist. Der Verzicht auf einen Schalter zur Hochtonpegelanpassung an der Rogers LS5/9 zugunsten einer verlöteten Kabelbrücke scheint da nur konsequent. Ja, stimmt, auch ich habe schon schönere (aber auch schon schlechtere) Lötungen gesehen, allerdings liegt es bei einer solchen Einstellungsoption in der Natur der Sache, dass diese womöglich nicht ab Werk vorgenommen wurde. Wer genau hinsieht, bemerkt, dass des Weiteren bereits eine Schraube ausgetauscht wurde.
Freilich hat jeder Hörer seine eigenen Qualitätsansprüche an Lautsprecher - dennoch sollte man einen Lautsprecher immer erst hören, bevor man ihn, sei es positiv oder negativ, bewertet. Unsere Tests verstehe ich entsprechend als Anregung dazu - und nicht zu Trockenübungen.
Vielen Dank für Ihre Zuschrift & viele Grüße
Jörg Dames