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Suche nach Wandlung

03. April 2019 / Jason Kay

Hallo Herr Baum,

ich habe Ihre Jadis JS2 Rezension bzw. Liebeserklärung mit Interesse und einem leichten Schmunzeln (wiederholt) gelesen. Mein Interesse kommt daher, dass ich auf der Suche bin nach einem Wandler mit viel „Musikalität“ (nicht zu analytisch, nicht zu sehr „Information betont“), und vor allem der Emotionen klar vermitteln kann. Wenn die analytische/bewertenden Frage in meinem Kopf beim Musikhören schweigen, und stattdessen ich emotional mitgenommen werde, dann ist es richtig.

Unsere Systeme sind ein wenig verwand bzw. der Anfang und das Ende der Kette, und der Französische Cousin dazwischen (Auralic Aries Femto, Lavardin ITx, Harbeth Monitor 30.1). Bisher habe ich meinen Musical Fidelity M6 CD-Player als Wandler benutzt. Im Moment habe ich ein Lampizator Baltic bei mir zu Hause (Probehören/Kauf). Ich bin beeindruckt, die Auflösung ist phänomenal, aber vermisse ein wenig (körperliche) Präsenz und Emotionalität. In Kürze, ich denke, die Musik könnte mich mehr mitnehmen.

Dann habe ich Ihre Rezension gelesen. Auf Papier klingt der Jadis nach dem, wonach ich suche. Haben Sie den JS2 mit einem Transistor-Verstärker angehört (gleich gesagt der Lavardin ist kein gewöhnlichen Transistor Verstärker)? Wenn ja, würde ich gerne Ihrer Eindrücke hören. Mit dem Lampizator habe ich den Eindruck, er könnte gut mit einem Röhrenverstärker kombinieren. Ich frage mich, ob dies der Fall wäre mit dem Jadis JS2?

Mit freundlichen Grüßen
Jason Kay

Hallo Herr Kay,

in der Tat: Emotion, Körper und die angeführte „Mitnahme-Mentalität“ dürfen Sie vom Jadis JS2 getrost erwarten. Auflösung und Dynamik des Jadis allerdings liegen etwas unter dem Niveau der „mittleren" Lampizator-Geräte, die ihrerseits wiederum nicht ganz den analogen Fluss und die Klangfarbenpracht des Franzosen erreichen.

Meine weiteren – weniger bekannten – Tipps für cremig-musikalische Wandlung, die Ihren genannten Klangpräferenzen womöglich ebenso entsprechen, beherbergen aber kurioserweise jeweils keine Röhren: nämlich der DiDiT-DAC212SE (Preis: 3.990 Euro), den ich im vergangenen Jahr getestet habe, sowie der Graham Slee Majestic DAC (Preis: 1848 Euro). Alle drei Kandidaten – Jadis, DiDiT und Graham Slee – funktionieren grundsätzlich problemlos mit Röhren- und Transistor-Verstärkern, wobei der Jadis keine allzu „verrundet“ spielenden Verstärker mag (zu denen der Lavardin aber meines Wissens ja ohnehin nicht zählt.)

Herzliche Grüße aus Berlin und viel Spaß beim Testen,
Benjamin Baum

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